Smarte Sprachassistenten gehören für viele Verbraucher schon fast zur Familie: Jeder zweite Konsument in Deutschland bestellt per Sprachsteuerung.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Das neue "Consumer Barometer 2/18" des IFH Köln und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG zeigt, dass jeder zweite von 500 befragten deutschen Verbrauchern bereits per Smartphone oder sprachgesteuert über digitale Systeme wie Alexa (Amazon), den Google Assistant oder Siri (Apple) einkauft. Damit holt Voice Commerce als neuer, smarter Vertriebskanal gegenüber anderen Kanälen auf. Laut Studie nutzen
- elf Prozent der Verbraucher Voice Commerce für virtuelle Bestellungen, weitere
- 39 Prozent sind daran interessiert.
Ein Report von ECC und SAP belegt, dass rund 87 Prozent der 14- bis 19-jährigen Internetnutzer ein Gerät mindestens schon einmal per Sprache gesteuert haben, 44 Prozent machen dies regelmäßig. Vor allem die Suche nach Informationen mithilfe der smarten Sprachassistenten, beispielsweise zu neuen Marken oder preiswerten Produktkategorien, ist für Konsumenten interessant. Laut der IFH-Studie kaufen sie besonders gerne in den Warengruppen Consumer Electronics (60 Prozent) und Lebensmittel (54 Prozent) ein.
Datenschutz wirkt als Bremse
Doch beim Bedienkomfort haben die Nutzer von Voice Commerce Bedenken. So finden sechs von zehn Befragten, dass die Sprachsteuerung beim Einkauf unpraktisch ist, da sich Informationen auf einem Bildschirm eher erfassen ließen. Bestimmte Systeme bieten diese Version jedoch bereits an, etwa Alexa. Ebenso viele Konsumenten sind unsicher, wie Bestellprozesse ablaufen, die per Voice-Commerce-System abgewickelt werden. Auch das Thema Datenschutz sehen die Nutzer kritisch: Knapp 60 Prozent der Konsumenten haben Sicherheitsbedenken, wenn sie Voice Commerce nutzen. Dennoch sind 50 Prozent der Anwender überzeugt davon, dass Sprachsteuerung die manuelle Texteingabe in den kommenden Jahren in verschiedenen Bereichen ersetzen wird.