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08.07.2015 | Kommunikation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Worauf es bei der Unternehmenswebsite ankommt

verfasst von: Annette Speck

4 Min. Lesedauer

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Ohne beziehungsweise mit einem schlechten Internetauftritt vergeben Unternehmen wichtige Kontaktchancen.


Neun von zehn Deutschen erwarten heute von großen wie von kleinen Firmen, dass sie im Internet präsent sind. Doch viele Unternehmen schöpfen ihr Websitepotenzial nicht aus.    

Keine Firmenwebsite? Das geht heute gar nicht mehr, wie mehrere Studien erneut bestätigen. Laut einer GfK-Umfrage im Auftrag von Greven Medien, bei der auch nach kleineren Unternehmen wie Arztpraxen oder Restaurants gefragt wurde, legen 91,7 Prozent der Deutschen hohen Wert auf den Onlineauftritt von Unternehmen. Und wenn auf deren Website die gewünschten Informationen nicht zu finden sind, wechselt jeder dritte Kunde zur Konkurrenz.

Altmodischer und unprofessioneller Eindruck

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Fast die Hälfte (48,1 Prozent) der 500 befragten Frauen und Männer ab 14 Jahren hält ein Unternehmen ohne Website für nicht zeitgemäß, und jeder Vierte findet das Fehlen einer Website unprofessionell. Doch damit nicht genug. "Eine Website allein reicht nicht aus. Die Schlüssel zum Kunden sind eine klare Struktur, Transparenz und relevante Informationen, erklärt Patrick Hünemohr, Geschäftsführer von Greven Medien. So wollen die meisten Verbraucher online die Öffnungszeiten erfahren (91,7 Prozent), und mehr als drei Viertel der Befragten erwarten auf den Firmen-Homepages Auskünfte über Preise, Kontaktmöglichkeiten, Adressen und Produkte.

Nutzer suchen auch in Online-Branchenverzeichnissen

 

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Studie "Local Listing Report 2015" des Webhosting-Anbieters 1&1, für die in diesem Frühjahr knapp 5.000 Personen sowie 643 Kleinunternehmen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien befragt wurden. Demnach suchen 76 Prozent der Deutschen regelmäßig online nach Informationen zu Geschäften und Dienstleistern in ihrer Stadt, wie etwa Metzgern, Schreinern oder Anwälten. Dabei recherchieren sie aber nicht nur auf Unternehmenswebsites (65 Prozent), sondern surfen auch auf Bewertungsportalen (36 Prozent) und in Branchenverzeichnissen (34 Prozent).

Nachholbedarf bei Suchmaschinenoptimierung

Damit Unternehmenswebsites in der unendlichen Weite des Internets von Kunden und Interessenten auch gefunden werden, ist eine Suchmaschinenoptimierung allerdings unerlässlich. "Die Besonderheiten für das Schreiben von Webtexten bzw. die sprachlichen Merkmale von Webseiten [...] werden durch die Erfordernisse der Search Engine Optimization (SEO) bestimmt", betont auch Annika Schach in dem Kapitel "Homepage-Texte" (Seite 107) ihres Fachbuchs "Advertorial, Blogbeitrag, Content Strategie & Co.".

Doch in punkto SEO besteht bei deutschen Firmen-Homepages Nachholbedarf. Dies stellt eine Studie der Internetagentur Mindshapefest, die 3.513 Unternehmenswebsites aus 15 Branchen hinsichtlich ihres Optimierungsgrades analysiert hat. Berücksichtigt wurden dabei 95 Faktoren aus den Teilbereichen Suchmaschinenfreundlichkeit (Crawlability), Technik, Content, Off-Page und Social Media. Unter anderem zeigt die Untersuchung, dass nur 55 Prozent der Websites eine robots.txt-Datei nutzen und lediglich neun Prozent über eine sitemap.xml verfügen – beides wichtige Werkzeuge für die Crawlability einer Seite. Darüber hinaus sind nur 15 Prozent der untersuchten Seiten responsive gestaltet, also für alle mobilen Endgeräte bestmöglich aufrufbar.

Spezifische Anforderungen an Website-Texte

Eine Übersicht, worauf es bei Texten für Corporate Websites generell ankommt, hat Springer-Autorin Annika Schach zusammengestellt (Seite 109 ff):

Prinzipien der Corporate Website

1. Zielgruppenorientierung: Gute Internetpräsenzen zeigen dem Nutzer in sehr kurzer Zeit, wie er persönlich von dem Angebot oder den Inhalten profitieren kann.

2. Aktualität: Für ein gutes Suchmaschinenranking sind regelmäßig aktualisierte Inhalte entscheidend, was für die Unternehmen gleichermaßen Chance und Risiko bedeutet.

3. Kürze und Prägnanz: 80 Prozent der Leser scrollen nicht und lesen nur die Inhalte, die sie auf dem Bildschirm sehen. Kürze und Prägnanz ist bei Texten daher äußerst wichtig. Sätze über 15 Wörter Länge sollten überprüft werden.

4. Binnen-Struktur: Der Einbau von sinnvollen Verlinkungen in Webtexten zu interessanten Inhalten erleichtert den Nutzern die Recherche.

5. Prinzip der Inverted Pyramid: Ein guter Webtext arbeitet nicht mit einem Spannungsbogen, sondern folgt primär einem nachrichtentextlichen Aufbau, indem das Wichtigste zuerst geschrieben wird.

6. Graphisches Schreiben: Der Redakteur eines Webtextes muss in einem besonderen Maße ein Gespür für Design und Usability der Website besitzen. Verschiedene Formatierungsmöglichkeiten lassen auch längere Texte übersichtlich und schnell erfassbar werden.

7. Interaktivität: Die Kommunikation im Internet bietet die Möglichkeit des direkten Feedbacks und der Interaktion mit dem Rezipienten. Diese Eigenschaft sollte auch bei der Konzeption und der textlichen Gestaltung der Unternehmenswebsite berücksichtigt werden.

8. Modularer Aufbau: Das Leseverhalten im Internet ist durch eine chaotische und modulare Auswahl geprägt. Deshalb müssen die Texte der Homepage sowohl als Informationsbausteine einzeln verständlich sein als auch nützliche Anknüpfungspunkte etwa durch weiterführende Links bieten.

 

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