1 Einleitung
2 Kompetenzen und ihre systematische Entwicklung
2.1 Kompetenzen in der digitalisierten Arbeitswelt
2.1.1 Fachkompetenz in der digitalisierten Arbeitswelt
2.1.2 Methodenkompetenz in der digitalisierten Arbeitswelt
2.1.3 Sozialkompetenz in der digitalisierten Arbeitswelt
2.1.4 Selbstkompetenz in der digitalisierten Arbeitswelt
2.1.5 Digitale Kompetenz in der digitalisierten Arbeitswelt
2.2 Wege der Kompetenzentwicklung im betrieblichen Kontext
3 Methode
3.1 Beschreibung des Interviewleitfadens
-
Welche Kompetenzen sind für Mitarbeitende in der Produktion im Jahr 2025 besonders wichtig?
-
Wie erfolgt die Kompetenzentwicklung/Qualifizierung von Produktionsmitarbeitenden im Jahr 2025?
3.2 Beschreibung der Stichprobe
Demografische Variablen | Wissenschaft (n = 16) | Politische Akteure (n = 14) | Planer/in (n = 17) | Betriebsrat (n = 14) | Anwendende (n = 15) | Gesamt (n = 76) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Alter (in Jahren) | 21–30 | 2 | 2 | 7 | – | 6 | 17 |
31–40 | 2 | 4 | 5 | 1 | 7 | 19 | |
41–50 | 4 | 4 | 4 | 6 | – | 18 | |
51–60 | 5 | 3 | 1 | 6 | 2 | 17 | |
> 60 | 3 | 1 | – | – | – | 4 | |
Berufs-erfahrung (in Jahren) | 0–4 | 1 | – | 6 | – | – | 7 |
5–9 | – | 3 | 2 | 1 | 4 | 10 | |
10–14 | 3 | 3 | 2 | – | 3 | 11 | |
15–19 | 2 | – | 3 | – | 5 | 10 | |
> 19 | 10 | 8 | 4 | 12 | 3 | 37 |
3.3 Datenaufbereitung und Vorgehen bei der Erstellung der Kategoriensysteme
4 Ergebnisse
4.1 Kompetenzen für die Produktionsarbeit in der Industrie 4.0 mit DWAS
4.1.1 Kompetenzmodell
Also man programmiert einen Standardablauf so wie er sein sollte, das dauert so 5 % der Zeit, und die restlichen 95 % programmiert man Ausnahmen. Also was passiert, wenn etwas vorkommt, was eigentlich nicht vorgesehen war. […] Und diese Liste dieser Ausnahmen […] wird niemals vollständig sein. Und damit umzugehenlernen, erfordert ganz klar wesentlich mehr Kompetenz. Man muss ein bisschen Ahnung von Informatik haben, man muss den Herstellungsprozess begreifen, aber in erster Linie muss man das tun, was Menschen am besten können oder was sie besser können als Computer und das ist reflektiert zu handeln. Nicht Knöpfe drücken, sondern verstehen. (Interview 21, Planer/in)
Und wenn […] natürlich dieses Schnelllebige dazukommt, dann wird das wieder für die [Anmerkung: für die Mitarbeitenden] auch zusätzlicher […] Leistungsdruck […]. Das ist der eine Punkt. Damit muss man schauen, dass man damit umgehen kann. (Interview 15, Planer/in)
Dann entwickle ich meine eigenen Arbeitsprozesse weiter. Ich müsste auch ein Stück weit Politiker sein, ich müsste dann auch Einfluss darauf nehmen, in welche Richtung sich das entwickelt. (Interview 20, Politischer Akteur)
Und über solche zum Beispiel Unternehmenswikis oder Social Media-Formen im Unternehmen: Da sind natürlich nicht nur die Leitungsebenen gefordert, da was einzustellen, sondern in gleichem Maße stellen auch die Mitarbeiter was ein, zum Beispiel was sie gerade bemerken im Bereich der Montage oder was sie bemerken im Bereich der Produktion, der Qualität der Werkzeuge, der Qualität der Vorprodukte oder des häufigen Wechsels oder den Ausfällen von Maschinen oder die gute Laufzeit von einer bestimmten Maschine. (Interview 4, Politischer Akteur)
Ich sage einfach mal, wir möchten was einführen und du gehst zum Beispiel eine Woche auf eine Schulung, wo du mit diesen Systemen Vor- und Nachteile und einwandfreies Arbeiten anwenden kannst, inklusive der verschiedensten Möglichkeiten, natürlich auch Anwenderfehler oder Systemprobleme selbst beheben können. Ich sage mal, die Tendenz geht da hin in Richtung Digitalisierung und Systeme und Rechner […]. Das heißt natürlich, wenn irgendwo dann Probleme sein sollten, müsste der Mitarbeiter am besten diese auch selbst […] lösen können. (Interview 43, Anwendende)
Wenn die mobilen Endgeräte oder auch Wearables dann zum Einsatz kommen, dann müssen die Mitarbeiter dafür auch sensibilisiert werden, wann sie das selbst [..] ausschalten. […] Ja, also die müssen eine Befähigung entwickeln, selber, und da kann der Arbeitgeber dann tatsächlich auch unterstützen, dass sie diese Entgrenzung zwischen Privatleben und Arbeitsleben selbst vornehmen können und dazu auch ermächtigt werden, das auch durchzusetzen. (Interview 9, Politischer Akteur)Warum lerne ich nicht damit umzugehen, und zwar so in Maßen, dass es mir nicht schadet? (Interview 46, Betriebsrat)
4.1.2 Deskriptive Gruppenvergleiche für Kompetenzen in der Industrie 4.0
4.2 Wege der Kompetenzentwicklung in der Industrie 4.0
4.2.1 Kategoriensystem für Wege der Kompetenzentwicklung
Um mal ganz niederschwellig anzufangen, also könnten das so virtuelle Lerngelegenheiten sein, […] so virtuelle Lernszenarien. Das heißt, man bildet einen Produktionsprozess digital ab, zum Beispiel mittels Virtual Reality, was nicht immer heißt, dass man so eine voll immersive Brille braucht, man kann sich das genauso gut auch am Desktop anschauen und kann da eben aufgabenbezogen Aufgaben lösen. […] Und die Maschine, die virtuelle, verhält sich dann eben genau wie die reale. (Interview 59, Wissenschaft)
Also […] bei so einer Smartwatch, vielleicht wird ja dann auch schon der Arbeitsprozess entsprechend dort eingeblendet und es steht schon alles digital darauf und man drückt nur noch auf Start und auf einmal geht es los. Oder […] man geht von Prozessschritt zu Prozessschritt […]. Ein Beispiel: […] die Nachbestellreferenz auf einer Nachbestellkarte soll eingescannt werden. Das sagt dann einem vielleicht nicht mehr der Teamsprecher oder der Kollege, sondern das sagt einem diese Smartwatch, dieses Assistenzsystem. (Interview 47, Anwendende)
4.2.2 Deskriptive Gruppenvergleiche für Wege der Kompetenzentwicklung
5 Diskussion
5.1 Die Relevanz von digitalen Kompetenzen nimmt zu
Vielleicht ist es gar nicht mehr notwendig, dass ich Wissen in einem großen Umfang zur Verfügung haben muss, weil ich auf dieses Wissen ganz anders zurückgreifen kann. (Interview 56, Wissenschaft)
Natürlich kann man auch da wieder ketzerisch sagen: Ich kann über diese Medien Schritt-für-Schritt-Anleitungen anzeigen, sodass eigentlich auch jeder Ungelernte eine Tätigkeit ausführen kann, wie heute Spielzeug zusammenbauen. Aber so einfach wird es vermutlich nicht sein. Weil wenn sich kleinste Änderungen ergeben, die vielleicht nicht richtig dokumentiert sind, muss ich auch in der Lage sein, sowas durch ein gewisses technisches Verständnis zu hinterfragen. Alleine auch um Qualitätsfehler zu vermeiden. (Interview 61, Politischer Akteur)
Er (Anmerkung: Der Mitarbeitende) muss also mit dem Händlingsgerät, was er da bei sich hat, egal welches, müsste er selbstständig umgehen können und selbstständig auch diese Fehlermeldungen oder, wenn da irgendwas ist, Störungen beseitigen können. Das ist mehr Verantwortung für den Mitarbeiter […]. Das ist gut für den Menschen selbst, weil er merkt, er ist wichtig im Prozess und (er) wird halt auch akzeptiert und die Tätigkeit, die er täglich macht. […] Je mehr man selbst lösen kann, braucht man zwar weniger Kollegen, aber der Prozess läuft einfach geglätteter ab. (Interview 43, Anwendende)
5.2 Formale, non-formale und informelle Wege des Kompetenzaufbaus sind bedeutsam
5.3 Theoretische Implikationen
5.4 Praktische Implikationen
Es gibt genügend Programme, heißt Simulationen, die man mit den Mitarbeitern durchspielen könnte, um denen einfach die Ängste zu nehmen. (Interview 45, Anwendende)