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06.12.2013 | Konstruktion + Entwicklung | Interview | Online-Artikel

„Wir leben von der Beherrschung der Komplexität“

2 Min. Lesedauer

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Wer sich über Konstruktionstechnik informieren möchte, greift gerne zum „Pahl/Beitz“. Prof. Dr.-Ing. Jörg Feldhusen ist einer der Herausgeber und war Hauptautor des Buches. Im Interview benennt er die Herausforderungen, die sich aktuell in der Konstruktion und im Produktentstehungsprozess stellen.

Springer für Professionals: Seit Jahrzehnten ist das Werk Pahl/Beitz am Markt. Es wird gerne als „Bibel“ der Konstruktionstechnik bezeichnet. Sie haben nun dieses Standardwerk in der 8. Auflage komplett überarbeitet. Was war der Anlass dafür?

Prof. Dr.-Ing. Jörg Feldhusen: Der Ausdruck „Bibel“ ist natürlich nicht ganz ernst zunehmen. Er bringt aber zum Ausdruck, dass der Pahl/Beitz nie kurzfristigen Trends „hinterhergelaufen“ ist. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Arbeit von Ingenieuren vielfältiger und gleichzeitig spezifischer geworden ist. Spezialisten und Generalisten müssen heute Hand in Hand arbeiten. Deshalb haben wir uns als Hauptautoren dazu entschlossen, diese Spezialisten und Generalisten schreiben zu lassen und so das jeweilige Fachwissen aus der Industrie und der Wissenschaft zusammenzubringen. Denn die notwendige Tiefe und Breite kann heute kein einzelner Autor mehr bringen.

Welche neuen Aufgaben gibt es für Ingenieure heute im Entwicklungs- und Konstruktionsprozess? Und welche Werkzeuge zur Lösung dieser Aufgaben sind hinzugekommen?

Besonders erwähnenswert sind die Aufgaben, die nicht sofort mit Entwicklung und Konstruktion in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören in erster Linie das Kosten- und Risikomanagement. Zu den Werkzeugen: Hier hat es insbesondere bei der rechnerunterstützten Modellierung – Stichwort: „Direct Modelling“ – und entsprechend integrierten Berechnungstools große Fortschritte gegeben. Aber auch bei der schnellen physikalischen Modellierung von Produkten sind große Sprünge gemacht worden. Man denke an generische Verfahren wie das „Rapid Prototyping“ oder das „Rapid Tooling“.

Gibt es auch Werkzeuge, die „zeitlos“ sind? Welche sind das?

Hier ist in erster Linie die Konstruktionsmethodik zu nennen. Natürlich sind hier in den letzten Jahren neue Erkenntnisse entstanden. Der Grundgedanke des methodischen und systematischen Lösens von technischen Fragestellungen bleibt aber erhalten.

In der Neuauflage des Pahl/Beitz beschreiben Sie unter anderem die wachsende Komplexität der Produkte und den Innovationsdruck. Wie können Unternehmen heute damit umgehen? Und wie sollten sich auch Ingenieure darauf einstellen?

Zunächst muss sich jeder Ingenieur darüber im Klaren sein, dass wir in den Hochlohnländern von der Beherrschung der Komplexität leben und leben werden. Sie ist also an sich nichts Negatives. Entscheidend ist es, ein unnötiges Wachstum zu vermeiden und ein gezieltes Wachstum zu steuern – und zwar in Richtungen, die der Markt auch aufnimmt.

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