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2025 | Buch

Konstruktion des Weltbildes – das narrative Selbst

Der Homo Creator Transcendens II

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Über dieses Buch

Geschichten zu erzählen ist ein archetypischer Aspekt des Menschseins. In der Erkundung seiner narrativen Schlüsselqualität nimmt uns der Homo Creator Transcendens mit auf die Reise zu uns selbst. Wir gewinnen tiefe Einblicke in den Aufbau des Welt- und Selbstbildes, wandern durch die Verständnislandschaften von Werten, Ethik und Moral und erkennen uns selbst in unseren Kompetenzen und Begabungen. Wir wechseln die Rahmen, die unser Leben bestimmen und überschreiten damit immer wieder die Grenze des Offensichtlichen, hinein ins Verborgene. Dort versorgt uns die Transzendenz mit wertvollen Erkenntnissen und lädt uns ein, das individuelle Denken und Handeln zu reflektieren. Damit öffnet sich auch ein ganz anderer Blick auf die Intelligenz. In diesem Wissen lernen wir das authentische Selbst kennen und lassen am Ende die neu erblühte Persönlichkeit in der Heldenreise freien Lauf, um uns wie neu geboren zu fühlen.

Mit den gewonnenen Einsichten und neuen Perspektiven auf uns selbst, betrachten wir das Wirtschaften und das Miteinanderleben in einem ganz anderen Licht.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Konstruktion des Welt- und Selbstbildes
Zusammenfassung
Zum Menschsein gehört unter anderem, dass wir uns ein Bild von der Welt und eines von uns selbst konstruieren. So blickt auch der Homo Creator Transcendens (HCT) auf die Welt, wie sie ihm erscheint und lauscht den Erzählungen der inneren Stimme, die ihm die Geschichte von der Welt und sich selbst immer wieder von Neuem erzählt. Das Weltbild dient ihm dabei als Orientierungshilfe für die Herausforderungen, die das Lebendig-Sein und das Selbst-Sein mit sich bringen. Dabei sind es die menschlichen Sinne, denen die ehrenvolle Aufgabe zu Teil wird, Datengeber zu sein. Denn sie sorgen dafür, dass der Geist beschäftigt wird und das neuronale Netzwerk im Gehirn damit beginnen kann, ein dreidimensionales Konstrukt der Welt, wie es ihm erscheint, abzubilden. Um ein tieferes Verständnis für sich und die Umgebung zu gewinnen und Entscheidungen zu treffen, wertet das Individuum alles, was ihm die Sinne vorlegen. Aus diesen Wertungen bilden sich Werte heraus, die neben dem moralischen Zeigefinger, dem Denken und Handeln als Wegweiser dienen. Doch der Mensch lebt auch, um sich selbst zu verwirklichen und darin sich und die Umwelt zu gestalten. Dazu hat er Werkzeuge, Kompetenzen, Begabungen und Talente zur Verfügung, die auf ihren Einsatz warten. Wie der Gebrauch des Intelligenz-Prinzips, das ihm hilft, über die Einzelteile hinaus, ein Ganzes zu erschaffen und darin einen Mehr-Wert zu erzeugen. In all dem erlebt sich das individuelle Selbst darüber hinaus in der eigenen Geschichte als kreatives und heldenhaftes Wesen, das die Feder der Erzählung selbst führt. Denn das Narrative ist ein immanenter Aspekt des Menschen, der die große Erzählung vom Menschsein in die Bücher des Lebens hineinschreibt. Nachdem der Homo Creator Transcendens (HCT) in Band I dem Ruf der Erweckung gefolgt ist, tritt er nun seine Erfahrungsreise zu sich selbst an. Er repräsentiert das Wesen des uns allen innewohnenden Aspekt menschlichen Seins und so erfahren wir bei seinen Erkundungen der Qualitäten des Menschseins auch mehr über uns selbst.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
2. Gedanken zum Konstruieren
Zusammenfassung
Der HCT beginnt in seiner Selbsterkundungsreise bei den grundsätzlichen Aspekten seines Menschseins. In einer seiner Kern-Qualitäten erfährt er sich als erzählendes Wesen und erkennt, dass er eingebettet ist in die große Geschichte des Seins und der Schöpfung. Darüber lernt er seine Fähigkeit zum Konstruieren kennen und versteht, in welchen Konstrukten er sich als Mensch bewegt. Besonders jene, die er eigenmächtig entwirft, indem er die Bausteine, die ihm das Universum oder die Schöpfung bereitstellt, sinnhaft zusammenbringt. So werfen wir an dieser Stelle einen kurzen Blick auf die Inhalte seiner ersten Reise. Mit ihr nähert er sich schrittweise den Schlüsselqualitäten des Menschseins, die ihn immer weiter nach innen zu sich selbst führen.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
3. Narrativ – Das Selbst im Erzählmodus
Zusammenfassung
Wir Menschen sind Geschichten erzählende Wesen. Leben wir doch selbst in der fantastischsten Erzählung des Universums – in der Schöpfungsgeschichte. Immer wieder wird sie neu geschrieben und interpretiert. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Geschichtenerzählen für uns alle etwas Immanentes ist. Die Welt ist voller Bilder und Symbole. Archetypisches begleitet uns in ihren Deutungen, in jeder Felszeichnung springen uns Geschichten entgegen und lassen uns teilhaben an den Erfahrungen unserer Vorfahren. Zudem leben wir nicht nur im Vergangenen und Gegenwärtigen, sondern auch im Futur. Unser Gehirn erzählt uns die Geschichte unserer Realität und holt dabei die Inhalte aus der Zukunft, weil es stets mit einem Fuß bereits dort ist. So ist das narrative Selbst ist im dauerhaften aktiven oder passiven Erzählmodus.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
4. Rahmen – Wegweiser des Denkens und Handels
Zusammenfassung
Das Weltbild in seiner Anschauung ist ein Rahmengerüst, das uns als formbare Struktur umgibt und in dem wir zugleich selbst der Inhalt sind. Diese ihm innewohnende Weltanschauung beschreibt die von uns eingenommene Perspektive, wenn wir die Welt von unserem erfahrungsbasierten Wissensberg aus betrachten. Der Mensch, in seinem sich selbst beschreibenden Wesen (Menschenbild), blickt auf die Welt (Weltbild). Beide weisen unserem Denken und Handeln den Weg und zugleich nehmen unsere Taten wiederum Einfluss auf das Selbst- und Weltbild. So dient das Weltbild auch als Rahmen, innerhalb sich das Selbst ein Bild macht. Rahmen können Geländer auf dem Weg der Taten sein und damit eine Festhaltefunktion besitzen. Die Handlungen und Denkvorgänge reifen an den moralischen Konstrukten, die das Umfeld und die individuellen Wertungen hervorgebracht haben. Sind Werte, Moral und imprägnierte Glaubensätze einmal gut installiert, dienen sie dem Selbst als Wegweiser für Entscheidungen. So wird auch der Homo Creator Transcendens, auf der Suche nach sich selbst, die Treppen seines Welt- und Selbstbild-Tempels hinabsteigen und sich die Strukturen näher betrachten, die ihm den Weg weisen wollen.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
5. Kompetenzen – Werkzeuge der Gestaltgebung
Zusammenfassung
Das Wort Gestaltgebung ist ein absichtsvoll gewählter Begriff unsererseits, denn er trägt in sich etwas Persönliches und Bewusstes. Während das Wort Gestaltung rein den Akt an sich wiedergibt, lässt die Gestaltgebung den Hinweis auf ein Subjekt zu. Etwas eine Gestalt zu geben, weist zum einen darauf hin, dass es eine wesenhafte Form erhält. Zum anderen wird ein Subjekt angedeutet, ein Individuum, das Kraft seiner Begabung und Fähigkeiten, seiner Kompetenzen, dazu in der Lage ist, diesen Akt auszuführen. Gestaltgebung geht daher mit einer Befähigung einher. Im besten Falle wird das Gestalten bewusst ausgeführt. Um diesen Akt der Gestaltgebung bestmöglich zu verstehen und zu vollziehen, bedarf es neben den Kompetenzen auch der Begabung, die es ermöglicht, der Gestalt eine individuelle Note zu verleihen und damit ein Teil vom Subjekt in die Gestalt übergeht. Zudem ist die Anwendung des Intelligenz-Prinzips notwendig, welches dabei hilft, aus Teilen ein sinnhaftes Ganze zu gestalten und jenem zugleich einen Mehr-Wert zu verleihen und es bedarf der Reflexion, um in der Ausführung immer wieder zu prüfen, ob es der anfänglichen Intention entspricht.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
6. Persönlichkeit – Hauptfigur in der Geschichte des Lebens
Zusammenfassung
Ein wesentliches Element des Menschseins ist zweifelsohne die Persönlichkeit. Sie unterstützt die Gestaltung des individuellen Selbst und formt sich aus den Eigenschaften, die potentiell in uns angelegt sind und sich durch die Erfahrungen der persönlichen Lebensreise entwickeln. Das Ichsein, als bewusstes Verständnis für die Identität und die individuelle Art zu denken und zu handeln drückt sich durch das Selbst auf entsprechende Weise aus. Wer bin ich? Das ist eine wiederkehrende Frage, mit sich wandelnden Antworten, bis eine gefühlte Form der Klarheit gefunden wurde. Authentizität durchzieht diese Frage ebenso, wie Reflexion, auf der Suche nach den Worten, die das wesenhafte Selbst beschreiben und charakterliche Eigenarten zum Vorschein bringen. Denn die inneren, wie die äußeren Merkmale eines Individuums entscheiden, wie die persönliche Heldenreise durch die Abenteuer, in die wir hineingeboren werden, gemeistert wird. Mit der Geburt schreibt sich das Wesen in die Studiengänge des Lebens ein, um zu lernen, zu reifen, zu scheitern und weiterzugehen und so zu der Persönlichkeit zu werden, die als Hauptfigur ihre Geschichte selbst schreibt und anderen davon erzählt.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
7. Résumé zur Konstruktion des Welt- und Selbstbildes
Zusammenfassung
Lassen wir die Inhalte dieses zweiten Bandes unserer Reihe noch einmal Revue passieren. Wir haben erkannt, dass das Erzählen unserem menschlichen Wesen in tiefster Weise entspricht. Zum Beispiel in der Art, wie das neuronale Netzwerk unserem geistigen Narrativ Informationen liefert, indem es die Einzelbilder, die mit der Wahrnehmung entstehen, zu einem Film zusammensetzt und als Realität abspielt. Auch eine Geschichte wird in einer Abfolge von imaginierten Bildern lebendig, die sowohl im Erzählenden, als auch im Zuhörenden ganz individuell emporsteigen. So ist das hauseigene Narrativ in uns ein Kollektiv, das alles daransetzt, aus allen zur Verfügung stehenden Informationen, ein sinnvolles Gesamtbild zu präsentieren und darüber zu erzählen. Dazu interpretiert es meisterhaft Symbole und sucht aus dem Unbewussten heraus auch in Metaphern danach, Abstraktes sinnhaft zu vermitteln. Es erzählt uns die Sage über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und die des persönlichen Lebens. Das innere Narrativ vereint die unbewussten und bewussten Teile unseres Da-Seins und bildet daraus ein zusammenhängendes, logisch wirkendes Ganzes, das wir dann Weltbild nennen können. Dieser Interpretation liegen Wertungen zugrunde. Sie sind notwendig für zielgerichtete Handlungen innerhalb eines entsprechenden Kontextes. Auf diese Weise konstruiert sich auch das Welt- und Selbstbild. Hinzu kommen moralische Orientierungshilfen, die dem Denken und Handeln als Wegweiser im sozialen Gefüge dienen. Unsere Welt erleben wir in Bezügen und Rahmen, in denen wir wertend Wahrgenommenes bedeutsam werden lassen. Deshalb ist es auch notwendig, diese Bedeutungen immer wieder zu reflektieren, um das individuelle Weltbild aufzulockern, damit es nicht in einem Rahmen verhaftet bleibt, sondern auch Ausgegrenztes, Vergessenes und potentiell Neues berücksichtigen kann.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
8. Rückschau und Ausblick
Zusammenfassung
Genau dieser universale Fluss (Band I) fordert uns auf, die Mäntel des Egos zu prüfen und es immer wieder bis auf das pure, nackte „Ich bin“ auszuziehen. In seiner wesenhaften Form erkennt das Ich dann ein wenig mehr, was wahrhaft zählt in seinem Dasein und wie es sein könnte, im Einklang mit den Prinzipien zu leben, die den universalen Fluss definieren. In diesem Wissen durchschreitet das narrative Selbst die Rahmen von bekannt zu unbekannt, und wertet die sich zeigenden Inhalte aus einer ganz neuen Perspektive heraus. Diese Erkenntnisse werden zum Bestandteil der Geschichte, die wir uns selbst und anderen erzählen. So hilft auch die narrative Qualität dabei, zu erkennen, wer wir waren, wer wir sind und wer wir sein werden oder werden könnten. Ohne das Verständnis und das Bewusstsein für das Kreative und das Transzendente in uns, kommen wir nicht über uns selbst hinaus. Doch genau dies ist notwendig, wenn es darum geht, den Kurs zu ändern auf dem die Menschheit unterwegs ist. Reicht nicht allein schon der Blick aus dem Weltraum zur Erde, um ein inneres Aufrütteln herbeizuführen? Scheinbar ist die Spezies Mensch eine recht seltsam agierende Lebensform, die sich trotz eines sich entwickelnden Bewusstseins, bewusst selbstzerstörerisch und nestbeschmutzend verhält. Doch wir können nicht darauf hoffen, dass irgendwann die gute Fee mit ihrem magischen Zauberstab erscheint und alles zurechtrückt. Diese Veränderung hin zu einem respektvollen Umgang muss aus uns selbst heraus geschehen.
Jürgen Rippel, Kristina Rippel
Backmatter
Metadaten
Titel
Konstruktion des Weltbildes – das narrative Selbst
verfasst von
Jürgen Rippel
Kristina Rippel
Copyright-Jahr
2025
Electronic ISBN
978-3-658-48129-2
Print ISBN
978-3-658-48128-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-48129-2