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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

8. Konstruktive Auslegung von Motorradfahrwerken

verfasst von : Jürgen Stoffregen

Erschienen in: Motorradtechnik

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das Motorradfahrwerk besteht in seiner ursprünglichen Definition aus dem Rahmen, der Vorderradführung mit der Lenkung, der Hinterradaufhängung, den Rädern mit den Reifen und den Bremsen. Bei näherer Betrachtung ist dieser klassische Fahrwerksbegriff eigentlich zu eng gefasst, denn beim Motorrad wirken mehr als diese fünf Komponenten auf das Fahrverhalten ein. Anders als beim Automobil gibt es zum Beispiel eine sehr enge Koppelung zwischen dem (der) Fahrer(in)/Beifahrer(in) und dem gesamten Fahrzeug mit entsprechend vielfältigen Rückwirkungen. Dehnt man den Fahrwerksbegriff entsprechend aus, dann gehören folgende Baukomponenten des Motorrades zum Fahrwerk:
Natürlich beeinflussen auch die Verkleidung und die gesamte Aerodynamik das Fahrverhalten und indirekt auch der Antrieb. Diesen Bauteilen und Funktionen sind aber ebenso wie den Bremsen eigene Kapitel gewidmet.
Als wichtigste Bauteile werden wir uns zunächst den ersten fünf Fahrwerkskomponenten zuwenden. Der Leser wird um Einsicht gebeten, dass es im Rahmen eines Grundlagenbuchs für Motorradtechnik nicht möglich ist, alle Teilbereiche des Fahrwerks mit gleicher Ausführlichkeit zu behandeln und ein Setzen von Schwerpunkten unumgänglich ist.

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Fußnoten
1
Es gibt Ausnahmefälle, in denen Motorräder bewusst einen serienmäßigen Spurversatz aufweisen. Dies kommt beispielsweise dann zustande, wenn bei einem Motorrad in einer Modellvariante ein breiterer Reifen verwendet werden soll, der ohne Änderung nicht in die vorhandene Hinterradschwinge passt. Man kann sich in derartigen Fällen damit behelfen, das Rad aus der Mittenebene zu versetzen. Solange der Versatz nur wenige Millimeter beträgt, wirkt er sich auf das Fahrverhalten nicht zwingend negativ aus.
 
2
Zur leichter verständlichen Herleitung (ohne Vektorrechnung) nachfolgende anschauliche Vorstellung: Wenn man gedanklich den Schwerpunkt bzw. den Bremsmittelpunkt des Fahrzeugs in die Fahrbahnebene legt, dann wirkt auch die Bremskraft rein horizontal (die Massenträgheit „schiebt“ das Fahrzeug in der Fahrbahnebene und die horizontale Bremskraft hält dagegen). Es tritt auch keine dynamische Radlastverlagerung ein, die Zusatzkraft ∆G ist gleich Null, was auch die Berechnungsgleichung in Abb. 8.3 aussagt. Mit zunehmender Anhebung des Schwerpunkt steigt die Zusatzlast für das Vorderrad beim Bremsen (jetzt entsteht ein Hebel für die Trägheitskraft und sie „drückt“ auf das Vorderrad), und analog dazu verlagert sich die Wirkrichtung der resultierenden Kraft aus der Horizontalen in eine zunehmend „schräge“ Richtung. Mit dieser – noch unvollständigen – Betrachtung bekommt man schon eine Vorstellung, dass je nach Kraftrichtung, geometrischer Auslegung und der Hebelverhältnisse für die angreifenden Kräfte entweder die Zusatzkraft von der Federung aufgenommen werden muss oder es auch gelingen könnte, die Zusatzkraft in der Fahrzeugstruktur abzustützen (dann käme es zu keiner Einfederung beim Bremsen).
 
3
Dieses Kapitel entstand unter der federführenden Mitautorenschaft von Herrn Burhard Bender von der Fa. ZF Friedrichshafen, der für diesen Abschnitt die wesentlichen Inhalte der technischen Systembeschreibungen mit den Abbildungen und die Erläuterung der Funktionsgrundlagen erarbeitet und zur Verfügung gestellt hat. An dieser Stelle sei Herrn Bender für die engagierte Mitarbeit und die Bereitschaft, sein Wissen zur Verfügung zu stellen, ganz herzlich gedankt. Der Dank von Autor und Verlag gilt auch dem Unternehmen ZF für die Unterstützung dieser neuen Buchauflage und Frau Corinna Tews für die perfekte Koordinierung der Zusammenarbeit.
 
Metadaten
Titel
Konstruktive Auslegung von Motorradfahrwerken
verfasst von
Jürgen Stoffregen
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07446-3_8

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