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2014 | Buch

Kosten- versus Erlösverteilung im DRG-System

Analyse – Verfahren – Praxisbeispiele

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Über dieses Buch

Zur Bewertung der wirtschaftlichen Situation einzelner Fachabteilungen im Krankenhaus müssen die Erlöse den Behandlungskosten gegenübergestellt werden, um Über- bzw. Unterdeckungen erkennen zu können. Die Spanne der Verfahren zur Verrechnung reicht von der Kosten- bis zur Erlösorientierung mit vielen unterschiedlichen Ansätzen, bei denen die entsprechenden Werte den Fachabteilungen zugeordnet werden. In diesem Buch sind andersartige Verfahren theoretisch fundiert dargestellt und anwendungsorientiert beschrieben. Die Autoren nähern sich dem Thema aus ihren spezifischen Blickrichtungen und ihrer beruflichen Profession. Im Ergebnis kennt der Leser die Vor- und Nachteile der Methoden und kann diese vor dem Hintergrund der Gegebenheiten und Anwendbarkeit in der eigenen Unternehmung optimal bewerten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Grundlagen der Erlösverteilung im Krankenhaus
Zusammenfassung
Der Beitrag begründet die Notwendigkeit, bei hausinternen Verlegungsfällen die hierfür anfallenden pauschalen Erlöse auf die beteiligten Fachabteilungen aufzuteilen. Aus dem dezentralen Managementansatz heraus wird hierzu zunächst die Bildung ergebnisorientierter Leistungszentren abgeleitet, auf die die Erlöse verteilt werden. Die Beschreibung der Vergütung stationärer Krankenhausfälle sowie die Darstellung der Möglichkeiten der Verrechnungspreisbildung bilden die Grundlagen für die in Kap. 3 vorgenommene Bewertung ausgesuchter Erlösverteilungsverfahren. Der Beitrag schließt mit einer Begriffsabgrenzung der hier betrachteten Erlösverteilung zwischen Primärleistungsbereichen zu einer Erlösaufteilung auf Sekundärleistungsbereiche anhand der DRGKalkulationsergebnisse.
Frank Wacker
2. Stand der Kosten- und Erlösverteilung in deutschen Krankenhäusern
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird der Stand der Kosten- und Erlösverteilung in deutschen Krankenhäusern auf der Grundlage von seit 2011 jährlich ermittelten Befragungsergebnissen präsentiert. Bezüglich der Gemeinerlöse zeigt sich, dass viele Krankenhäuser den administrativen Aufwand der Schlüsselung scheuen. Rund zwei Drittel der Häuser setzen auf pauschale Zuordnungen der Erlöse, zumeist zur Entlassabteilung. Eine Verteilung von Gemeinkosten erfolgt häufiger, jedoch verzichten fast 30 % der Krankenhäuser auch hierauf. Dabei ist – wie zu erwarten – ein sehr starker Einfluss der InEK-Kalkulationsteilnahme feststellbar. Bei den vorgelagerten Schritten der Kostenarten- und Kostenstellenrechnung setzt rund die Hälfte der Krankenhäuser nur die gesetzlichen Mindeststandards um. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine aussagekräftige Ergebnisanalyse auf der Ebene einzelner Fälle oder zumindest Fallgruppen in vielen Krankenhäusern heute noch nicht möglich ist.
Nils Crasselt, Christian Heitmann, Björn Maier
3. Kritischer Vergleich der Erlösverteilungsverfahren
Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt mehrere Erlösverteilungsverfahren, die in der Fachliteratur seit Einführung des DRG-Systems in Deutschland entwickelt wurden beziehungsweise – im Fall des EKMP-Verfahrens – hier erstmals theoretisch hergeleitet und begründet werden. Zunächst werden ausgewählte Verfahren theoretisch bewertet, bevor einige hiervon anhand echter Abrechnungsdaten eines Krankenhauses miteinander bzgl. ihrer tatsächlichen Verteilungswirkung verglichen werden.
Frank Wacker
4. Kostenrechnung in Verbundstrukturen – ein Werkstattbericht
Zusammenfassung
Dieser Beitrag beschreibt die Konzeption und Einführung einer Ergebnisrechnung in einem Klinikverbund mit fünf Krankenhausstandorten. Ergänzt wird der Beitrag um Ansätze und Vorschläge aus Beratungsprojekten in anderen Krankenhäusern, da im Klinikverbund zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung noch nicht alle Konzeptbestandteile umgesetzt werden konnten. Obwohl sich die Ergebnisdarstellung eng an der Systematik einer Deckungsbeitragsrechnung orientiert, handelt es sich aufgrund des gewählten Vollkostenansatzes methodisch um keine Deckungsbeitragsrechnung. Daher wird im Folgenden der fachlich „unbelastete“ Begriff „Ergebnisrechnung“ verwendet. Auf einen Abgleich des beschriebenen Vorgehens mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft sowie Theorien der Kostenrechnung wurde in diesem Beitrag bewusst verzichtet, um den Charakter eines Werkstattberichts zu erhalten.
Holger Limbeck
5. Kosten- und Erlösverteilung – Anwendung am Beispiel der Bereichsrechnung der Paracelsus-Kliniken Deutschland
Zusammenfassung
Für das effektive und effiziente Management eines Klinikkonzerns benötigt die Geschäftsführung belastbare und aussagefähige Informationen über die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Krankenhäuser. Von Interesse sowohl für den Konzern als auch für die Verantwortlichen in den Kliniken ist darüber hinaus die Entwicklung der unterschiedlichen Fachabteilungen in Verbindung mit dem betriebswirtschaftlichen Ergebnis. Diese kostenrechnerische Größe wird neben vielen weiteren Fragestellungen zentral von der Entscheidung beeinflusst, ob und wie Erlöse und Kosten im Rahmen der Kostenstellenrechnung verteilt werden. In diesem Beitrag wird die Vorgehensweise der Paracelsus-Kliniken Deutschland hierzu am Beispiel der Bereichsrechnung beschrieben. Das in allen Betriebsstätten eingesetzte Rechnungssystem ermittelt nach konzerneinheitlichen Standards den wirtschaftlichen Erfolg der Fachabteilungen im Zuge einer stufenweisen Ergebnisrechnung auf Vollkostenbasis.
Julia Oswald, Detlef Burghardt
6. Das Leverkusener Modell der Abteilungsgerechten Ergebnisrechnung (agere)
Zusammenfassung
Im Klinikum Leverkusen wurde in den vergangenen Jahren der Deckungsbeitrag II als zentrale Steuerungsgröße für die Primärkliniken des Hauses etabliert. Hierfür wurde die etablierte Kostenstellenrechnung der Primärkliniken um ein an der Kostenträgerrechnung orientiertes Kostenverrechnungssystem erweitert, das den gesamten medizinischen Leistungsaustausch der Kliniken erfasst und bewertet. Die Summe der DB II aller klinischen Abteilungen muss hinreichend hoch sein, um die Infrastruktur-, Steuer- und Kapitalkosten des Hauses zu bedienen. Ohne Bezug zur abteilungsspezifischen Kommunikation zu nehmen, die in Leverkusen die Einführung begleitet hat, wird im vorliegenden Beitrag das Kostenrechnungsmodell im Detail vorgestellt und durch eine Sammlung von Überlegungen zur Kosten- und Erlössteuerung in stationären Einrichtungen ergänzt. Die Ausgestaltung des Modells befindet sich noch in der Entwicklung. Die Wahl des Akronyms agere für die Abteilungsgerechte Ergebnisrechnung soll unterstreichen, dass das zugehörige Berichtswesen das verantwortliche, aktive Handeln und Verhandeln der Kliniken unterstützen soll – von den operativen, kurzfristigen Maßnahmen der Kostenoptimierung über mittelfristig wirksame Organisationsprojekte bis hin zur strategischen Ausrichtung des Gesamtportfolios an den Erfordernissen des regionalen Bedarfs und der betrieblichen Wirtschaftlichkeit.
Josef Schepers, Andreas Weiß
Metadaten
Titel
Kosten- versus Erlösverteilung im DRG-System
herausgegeben von
Winfried Zapp
Julian Terbeck
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06131-9
Print ISBN
978-3-658-06130-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06131-9