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01.08.2016 | Kraftstoffanlage + Tank | Nachricht | Online-Artikel

Forscher entwickeln flexible Prüftechnik für Pkw-Kraftstofftanks

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Um die Betriebslasten von Drucktanks zu prüfen, hat das Fraunhofer LBF ein neues Prüfkonzept entwickelt. Testobjekt war der Drucktank im Porsche 918 Spyder.

In seinem aktuellen Supersportwagen 918 Spyder mit Hybridantrieb setzt Porsche erstmals spezielle Drucktanks ein. Um die Betriebslasten dieser neuartigen Kraftstoffbehälter zu prüfen, hat das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF die Tanks unter zyklischer Innendruckbelastung untersucht. Wegen des beachtlichen Volumens von 87 Litern und der geringen Prüfdrücke erweiterte das Institut seine Prüfeinrichtungen und entwickelte ein neues Prüfkonzept, das sich im Zuge der Validierung von Drucktanks erfolgreich einsetzen ließ.

Für die Ermüdungstests entwickelten die Forscher des Fraunhofer LBF ein sehr flexibles Prüfkonzept, das einerseits sehr variabel bei den zu untersuchenden Volumina, unabhängig vom Füllmedium, ist, wie die Forscher berichten. Andererseits ließen sich Prüfdrücke bis zu ±500 Hektopascal relativ zum Umgebungsdruck einstellen und damit sowohl Über- als auch Unterdrücke erzeugen. Durch den Anschluss externer Klimakammern an den Prüfraum könnten zusätzlich Umgebungseinflüsse, wie beispielsweise die Temperatur, simuliert werden, um das Einsatzspektrum des Tanks individuell abzubilden.

Speziell auf die Kundenbedarfe ausgerichtete Prüfeinrichtung

Wegen der oftmals komplexen Einbausituation von Kraftstoffbehältern und für eine möglichst realitätsnahe Prüfung hat die isolierte Prüfkammer einen Rauminhalt von zwei Kubikmetern. "Mit dieser speziell auf die Kundenbedarfe ausgerichteten Prüfeinrichtung kann das Fraunhofer LBF den Designprozess von Herstellern parallel mit Versuchen begleiten und die gewonnenen Erkenntnisse können direkt in numerische Design-Ansätze einfließen", erläutert Daniel Hofferberth, im Fraunhofer LBF zuständig für das neue Prüfkonzept. Wo bislang Prüfvolumen im Bereich von wenigen Millilitern bei Drücken von bis zu 500 Bar möglich waren, steht dem Institut nun dank der neuen Prüfeinrichtung auch ein neues Einsatzgebiet mit Drücken bis zu ±500 Hektopascal für großvolumige Bauteile offen.

In der Prüfumgebung lassen sich laut der Forscher sowohl Einzelkomponenten als auch größere, zu einer Baugruppe zusammengefügte Komponenten, zyklisch mit überlagertem Temperaturprofil mit automatisiert ablaufender Druckprüfung und Füllstandsüberwachung untersuchen. Teil der Prüfung sei auch die Überwachung hochbeanspruchter Stellen mittels Dehnungsmessstreifen. Damit könnten örtliche Beanspruchungen gemessen und ein mögliches Versagen detektiert werden.

Den Betriebslastenversuch an den Drucktanks führte das Fraunhofer LBF auf der Basis der von Porsche zur Verfügung gestellten Prüfvorschrift unter Raumtemperatur und erhöhter Temperatur unter zyklischem Innendruck in einem original Monocoque des Herstellers durch. Über die eigens am Fraunhofer LBF realisierte Prüftechnik freut sich Stefan Rieser, Entwicklung Gesamtfahrzeug Werkstofftechnik bei Porsche. "Die Validierung des Kraftstoffbehälters im Porsche 918 Spyder konnte erfolgreich durchgeführt werden. Zudem lassen sich die aus dem Prüfstandsversuch gewonnenen Erkenntnisse auf andere Fahrzeugmodelle übertragen und können so die Entwicklungszeit verkürzen."

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Quelle:
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