41 Prozent der deutschen Konsumenten sind in ihrem Leben bereits einmal in die Schuldenfalle geraten. Das geht aus dem "European Consumer Payment Report" des Dienstleisters für Kredit- und Forderungsmanagement, Intrum Justitia, hervor. Die Umfrage unter 1.000 Verbrauchern hierzulande zeigt, dass aktuell nur 21 Prozent der Befragten Schulden haben, die sie möglicherweise nicht zurückzahlen können. Dabei glauben 90 Prozent, dass sie ihre finanzielle Situation unter Kontrolle haben.
Banken sind bevorzugter Problemlöser
Wenn die Bundesbürger in Geldnot geraten, wenden sie sich zu allererst an ihre Bank. Das gaben 47 Prozent der Umfrageteilnehmer an. Erst danach greifen sie auf ihre eigene Familie und Freunde zurück. Über insgesamt zu wenig Geld klagten 24 Prozent, das ist ein Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Nur 55 Prozent wären beispielsweise in der Lage, eine unvorhergesehene Rechnung zu begleichen, ohne sich zu verschulden.
In der November-Ausgabe der Bankfachklasse erläutert die Finanzjournalistin Carmen Mausbach, wofür die Deutschen Darlehen bei ihrer Bank aufnehmen. Ihr Bericht stützt sich auf eine Analyse des Bankenfachverbands, nach der Ende 2015 für Konsumgüter wie Autos, Möbel, Haushaltsgeräte und EDV im Gesamtwert von 155 Milliarden Euro über Darlehen finanziert wurden. Geld anzusparen, ist laut der Studie von Intrum Justitia nur 59 Prozent der Deutschen möglich. Im Durchschnitt legen die Befragten aber immerhin 341 Euro im Monat zur Seite, beispielsweise für Konsumausgaben oder als Altersvorsorge für den Ruhestand.