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19.12.2019 | Krisenmanagement | Infografik | Online-Artikel

Insolvenzen treffen immer mehr große Unternehmen

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Der Bankrott trifft zunehmend Großkonzerne. Die Zahl der Insolvenzen bei großen Unternehmen ist im Vergleich zu 2018 um 42 Prozent gestiegen. "Wenn es knallt, dann richtig", so die Einschätzung der Studieninitiatoren von Euler Hermes. Welche Branchen besonders betroffen sind. 
 

27 Pleiten hat der Anbieter für Kreditversicherungen und Forderungsmanagement, Euler Hermes, in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 allein bei großen deutschen Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro gezählt. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 19 Unternehmensinsolvenzen gewesen, zeigt der Insolvenzradar. Den Zuwachs in Höhe von 42 Prozent bezeichnet Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes DACH, insofern als dramatisch, als der Ruin großer Unternehmen wie ein Dominoeffekt auf alle Unternehmen in der Lieferkette ausstrahle. 

Die wirtschaftlichen Schäden sind immens. So belief sich laut Analyse der durchschnittliche Umsatz der insolventen Großunternehmen in den ersten neun Monaten auf 339 Millionen Euro und ist damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 81 Prozent gestiegen. Besonders der Handel, die Automobilindustrie, der Dienstleistungssektor sowie die Metall-, Textil-und Energiebranche sind der Studie zufolge von großen Pleiten betroffen. "Vorsicht ist also auch bei großen Namen geboten – sie schützen nicht vor der Pleite", warnt daher Van het Hof. 

Hohe Insolvenzzunahme im Energie-, Bildungs- und Dienstleistungssektor

Auf die Gesamtheit der Unternehmen bezogen, lässt sich feststellen, dass vor allem der Energie- und Bildungssektor, die Agrarwirtschaft, aber auch das verarbeitende Gewerbe, Freizeit, Transport und unternehmensnahe Dienstleistungen eine steigende Fallzahl an Unternehmensinsolvenzen aufweisen. So schlugen im Energieseketor 46 Prozent mehr Pleiten als im Vorjahreszeitraum zu Buche, im Bildungsbereich war es ein Plus von 29 Prozent und in der Agrarwirtschaft ein Zuwachs von 17 Prozent. Die meisten Insolvenzen verzeichnete in den ersten acht Monaten des Jahres der Handel (2.182), dicht gefolgt vom Baugewerbe (2.118), Hotels & Restaurants (1.511), unternehmensnahe Dienstleistungen (1.387), wirtschaftliche Dienstleistungen (1.248), verarbeitendes Gewerbe (1.030) sowie die Transportbranche (866).

Die gute Nachricht: Obwohl die Zahl der Großinsolvenzen deutlich zugenommen und sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen verschlechtert haben, prognostiziert Euler Hermes, dass die Zahl der Insolvenzen in Deutschland 2019 bis zum Jahresende auf einem vergleichbaren Niveau liegen werde wie im Vorjahr. Allerdings fällt der Ausblick auf das kommende Jahr weniger positiv aus: Für 2020 rechnet der Kreditversicherer mit zwei bis drei Prozent mehr Pleiten als noch 2019.

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