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23.11.2022 | Krisenmanagement | Infografik | Online-Artikel

Unternehmen bleiben im Krisenmodus

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Entscheider in großen Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft. Angesichts von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg rechnet die Mehrheit laut einer Studie mit weiteren negativen Szenarien. Insbesondere eine Finanzkrise halten die Manager für wahrscheinlich.

2020 war ein Krisenjahr, 2021 und 2022 sind es auch. Und die kommenden zwei Jahre sollen nicht besser werden. So ist jedenfalls die Erwartung von 93 Prozent der rund 150 Top-Manager, darunter 100 aus Deutschland, die von der Management-Beratung Horváth Ende des zweiten Quartals 2022 befragt wurden. Die Entscheider stammen aus Unternehmen mit mindestens 200 Millionen Euro Jahresumsatz und geben in der Stichprobe ein Stimmungsbild der Wirtschaft.

Große Unternehmen fürchten Klimarisiken

Demnach gehen Führungskräfte für die Zukunft von weiteren negativen Entwicklungen aus wie etwa einer Finanzkrise (45 Prozent). Doch die Einschätzung, welches Krisenszenario das wahrscheinlichste ist, variiert je nach Unternehmensgröße. So rechnen Manager in Konzernen mit einem Jahresumsatz ab fünf Milliarden Euro und mit mindestens 5.000 Beschäftigten zu 61 Prozent mit durchschlagenden Auswirkungen durch den Klimawandel wie beispielsweise Extremwetter oder auch die Verknappung von Nahrungsmitteln. Über alle Firmen hinweg befürchten hingegen nur 43 Prozent Einschläge durch klimatische Umbrüche.

Am drittwahrscheinlichsten ist für das Top-Management eine Notlage, die durch Cyber-Attacken entsteht. Damit rechnen 37 Prozent der Umfrageteilnehmer, und zwar in einem Ausmaß, dass Firmen und das öffentliche Leben lahmlegen könnte. In der Industrie rangiert dieses Szenario für 2023 bis 2024 sogar auf Platz zwei.

Neue Pandemie und geopolitische Gefahren drohen

Aber auch ein weiteres Pandemie-Risiko ist nicht vom Tisch. 35 Prozent der Entscheider rechnen mit großen Einschnitten durch eine neue Virusinfektion neben Covid-19, in großen Konzernen sind es sogar 46 Prozent der Befragten. 

Daneben sind geopolitische Konflikte an fünfter Stelle ein mögliches Krisenszenario, auf das sich Unternehmen vorbereiten müssen. So hält fast ein Drittel der Führungskräfte Spannungen in den internationalen Beziehungen für realistisch, bei den Handelsunternehmen ist es sogar die Hälfte. Eine Krise ausgelöst durch Terrorismus halten aber nur 23 Prozent der Umfrageteilnehmer für wahrscheinlich.

Wirtschaftlicher Abschwung unabwendbar

Insgesamt stehen die Zeichen infolge des russischen Angriffskriegs hierzulande auf Rezession. Die führenden Forschungsinstitute prognostizieren allesamt, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Winterhalbjahr schrumpfen wird. So kommt das Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen zu dem Ergebnis, dass die Wirtschaftsleistung im kommende Jahr um 0,2 Prozent zurückgeht. Vor allem für energieintensive Industrien lohne es sich demnach bald nicht mehr, in Deutschland zu investieren. Die Sachverständigen fürchten gar eine Deindustrialisierung. 

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