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14.05.2018 | Krisenmanagement | Interview | Online-Artikel

"Unternehmen, die ihre Prozesse nicht anpassen, bleiben auf der Strecke"

verfasst von: Anne Steinbach

2 Min. Lesedauer

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Dr. Pehl ist seit 2009 bei Schultze & Braun tätig, einem Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung von Unternehmen in der Krise.


Verspätete Produktumstellungen, unzureichende Organisation, Unstimmigkeiten im Unternehmen: Die zahlreichen Gründe einer Firmenpleite erklärt Insolvenzrechtsanwalt Dirk Pehl im Interview.

Springer Professional: Was sind die häufigsten Gründe einer Insolvenz?

Dirk Pehl: Meiner Meinung nach liegen die Hauptgründe einer Insolvenz im Bereich des Managements. Auch hat die unzureichende Organisation von internen Prozessen, insbesondere die Buchhaltung, das Controlling oder ähnliches, Einfluss auf die Entwicklung einer Insolvenz. Hinzu kommen Probleme, wie die verspätete Umstellung auf Produkte beziehungsweise die Konzentration auf Produkte, deren Lebenszyklus sich überholt hat, wie zum Beispiel die Kassette oder die CD. Zum Teil sind auch Streitigkeiten im Bereich der Gesellschafter und die zu langsame Kostenreduktion bei Nachfrageeinbruch Gründe einer Insolvenz.

Empfehlung der Redaktion

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Restrukturierung und Sanierung

Restrukturierung und Sanierung eines Unternehmens ist ein Thema, das nahezu jedes Unternehmen betrifft oder betreffen kann. In dem Kapitel Restrukturierung und Sanierung wird der Anlass von Restrukturierungen vorgestellt. 


In welchem Bezug steht die Digitalisierung zu Insolvenzen?

Gerade am Beispiel der CD, die seinerzeit die Kassette abgelöst hat, lässt sich erkennen, dass die Lebenszyklen von Speichermedien immer geringer werden. Unternehmen, die ihre Prozesse nicht anpassen, bleiben auf der Strecke.

Was sind die häufigsten Fehler der Restrukturierung, die Ihnen in Ihrem Alltag begegnen?

In den meisten Fällen sehe ich, dass es keine oder zumindest keine ausreichende Abstimmung mit den wesentlichen Gläubigern und/oder Kunden innerhalb der Prozesse rund um die Restrukturierung gibt. Dazu kommt, dass viele Unternehmen eine einseitig auf Kostenreduktion oder andere Maßnahmen ausgerichtete Restrukturierung ohne ein wirkliches Konzept verfolgen.

Was wäre für Sie das Best-Case-Szenario einer Restrukturierung? Wie klappt es richtig und wer hat es schon gut vorgemacht?

Das Best-Case-Szenario zeichnet sich durch eine auf leistungs- und finanzwirtschaftlich ausgerichtete Restrukturierung aus. Dies sowohl innerhalb als auch außerhalb eines Insolvenzverfahrens. Wobei allerdings festzuhalten ist, dass innerhalb des Verfahrens in der Regel der Fokus nur eingeschränkt auf der leistungswirtschaftlichen Restrukturierung liegt, da dieser finanziell und vor allen Dingen auch zeitlich nur schwer darstellbar sein dürfte. 

Mehr zum Thema "Erfolgreich aus der Insolvenz – Restrukturierung ab dem 1. Tag" erfahren Sie beim Vortrag von Dirk Pehl auf dem diesjährigen Turnaroundkongress. Dieser findet am 7. und 8. Juni in Köln statt.

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