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2018 | Buchreihe

Kritische Sozialpsychologie

Kritische Sozialpsychologie

1 Jahrgang | 2019

Beschreibung

Die Schriftenreihe „Kritische Sozialpsychologie“ veröffentlicht theoretische und qualitativ-interpretative Studien zu einer gesellschafts-, macht- und identitätskritischen Sozialpsychologie. Wo die Psychologie die von ihr untersuchten Subjekte häufig aus dem gesellschaftlichen Kontext, der sie hervorgebracht hat, herauslöst, und die Soziologie oftmals subjektive Prozesse ausblendet oder sie zu unmittelbar aus der sozialen Struktur ableitet, geht es in dieser Schriftenreihe um die kritische Vermittlung von Subjekt und Gesellschaft. Zwei Hauptfragestellungen stehen dabei im Fokus: Einerseits geht es darum, den "subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalität" (Adorno) nachzugehen, indem individuelle Verarbeitungsprozesse sozialer Widersprüche, Konfliktlagen und von Gewaltverhältnissen in den bewussten und unbewussten Erfahrungen der Individuen analysiert werden. Andererseits interessiert, wie Subjekte soziale Welten konstruieren, sich an gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse anpassen, sich widersetzen oder sie zu verändern suchen. Daran anschließend stellt sich aus der Perspektive kritischer Sozialpsychologie die Frage, wie diese subjektiven Konfliktlagen in gesellschaftlichen Dynamiken wiederhallen und diese episodisch oder nachhaltig stabilisieren oder fragmentieren. Individuelle und kollektive Verarbeitungsmuster gesellschaftlicher Anforderungen und Prozesse sollen so im Kontext von Klassenlage, sozialem Milieu, Geschlecht, Behinderung, Rassismus und Antisemitismus sowie im post- oder neokolonialen Kontext untersucht werden. 

Der Schwerpunkt der Reihe liegt auf einer psychoanalytisch orientierten Sozialpsychologie, aber es sollen auch Texte mit verwandten Anliegen publiziert werden, die das spannungsreiche Verhältnis von gesellschaftlichen Strukturen und Diskursen, Individuen, Gruppen und Kollektiven mithilfe kritischer Subjekttheorien in den Blick nehmen.