Skip to main content
Erschienen in:

Free Access 01.03.2025 | Titelthema

Interview

„Künstliche Intelligenz ist ein wichtiger Teil unserer DNA“

verfasst von: Thomas Joos

Erschienen in: IT-Director | Ausgabe 3/2025

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
download
DOWNLOAD
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …
Im Interview erläutert Daniel Neuhaus, CEO von Open Systems, wie sich das Unternehmen auf dem extrem fragmentierten Markt für Cybersicherheitslösungen behauptet und warum der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die Fokussierung auf Managed Secure Access Service Edge (SASE) und die Anpassung an die Bedürfnisse global agierender Kunden zentrale Bausteine seiner Vision sind.
Der Schweizer Cybersicherheitsanbieter Open Systems mit Sitz in Zürich steht an der Spitze technologischer Innovationen in den Bereichen „Cybersicherheit“ und „Netzwerkmanagement“. Unter der Führung von Chief Executive Officer (CEO) Daniel Neuhaus verfolgt das Unternehmen eine klare Mission: Kunden mit modernen Technologien wie Managed SASE unter dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) dabei zu unterstützen, die Komplexität ihrer IT erfolgreich zu bewältigen.
Herr Neuhaus, welche Leitprinzipien prägen Ihren Führungsstil als CEO?
Für eine wirklich tiefgehende Beantwortung dieser Frage müssten natürlich auch die Mitarbeiter selbst zu Wort kommen. Aus meiner Perspektive kann ich sagen, dass ich großen Wert auf einen authentischen und konsistenten Führungsstil lege. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist eine klare Strategie. Eine Strategie ist jedoch kein starrer Plan, sondern vielmehr eine Abfolge von Entscheidungen, die uns optimal auf dem gewählten Spielfeld po-sitionieren, um erfolgreich zu sein. Eine gute Strategie erklärt, warum wir uns gerade dieses Spielfeld aussuchen und in- wiefern wir besser als andere darin sind, unsere Kunden zu bedienen. Sie bietet weiter den Rahmen, innerhalb dessen unsere Mitarbeiter Entscheidungen treffen können, sodass alle Einzelentscheidungen zu einem stimmigen Gesamtbild beitragen. Hierfür ist Klarheit und, um diese zu erreichen, ist effektive Kommunikation unbedingt notwendig. Es muss eindeutig sein, welche Ergebnisse die Organisation anstrebt, was letztlich auch die Ergebnisorientierung stärkt. Mit diesem Ansatz können wir viel Entscheidungskompetenz an die einzelnen Teams delegieren. Wir brauchen dafür kein Mikromanagement, sondern wollen die individuellen Talente fördern. Echte Führungsqualitäten stärken Menschen, fördern die Zusammenarbeit und werden von Integrität und Empathie geleitet. In der Summe entsteht so Vertrauen - eine ganz zentrale Voraussetzung dafür, dass Teams wichtige Entscheidungen allein treffen können, ohne Angst vor Fehlern. Gleichzeitig sehe ich Selbstdisziplin, Reflexion und einen kontinuierlichen Lernprozess als essenziell an, um langfristig erfolgreich zu sein. Ich nutze auch konkrete Methoden wie „Gemba-Walks“ mit Mitarbeitern, um direkt Feedback zu erhalten und Verbesserungs- potenziale zu identifizieren. Gemba bedeutet „der Ort des Geschehens“. Dieser Austausch ist ein optimaler Weg, um Verbesserungen anzutreiben und die Umsetzung der Strategie zu sichern. Wir arbeiten also nicht starr in einem System, sondern immer agil an ihm.
Wie wirkt sich Ihr Führungsstil konkret auf die Kultur und den Innovationsprozess im Unternehmen aus?
Indem wir flache Hierarchien schaffen, fördern wir eine offene und agile Arbeitsatmosphäre. Das beschleunigt Innovationsprozesse und ermutigt Mitarbeiter, ihre eigenen Ideen aktiv einzubringen. Deshalb bringen wir unsere Entwickler so nah wie möglich an die Probleme der Kunden heran. So stellen wir sicher, dass die entwickelten Lösungen praxisnah und effektiv sind. Außerdem ermutige ich unsere Mitarbeiter immer wieder, auch neue Ansätze auszuprobieren. Die enge Zusammenarbeit und die direkte Kommunika- tion schaffen ein dynamisches Arbeitsumfeld, das Innovationen begünstigt. Wir lernen täglich voneinander, inspirieren uns gegenseitig und bereichern uns. Innova- tion entsteht nämlich erst, wenn Menschen ihre Perspektiven und Erfahrungen frei einbringen können. Es ist mein Ziel, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Kreativität und technisches Know-how optimal zu fördern. Unsere Mitarbeiter wissen, dass ihre Ideen geschätzt werden und sie direkt zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Jeden Tag entscheiden wir gemeinsam über die Kultur des Unternehmens. Es geht nicht darum, einen Kickertisch im Büro zu haben, sondern den Firmenzweck und die Sinnerfüllung für die Menschen ins Zentrum zu stellen.
Inwieweit beeinflussen Ihre früheren Erfahrungen aus den Bereichen „Datenmanagement“ und „Künstliche Intelligenz“ Ihre strategischen Entscheidungen bei Open Systems?
Meine berufliche Erfahrung im Datenmanagement und in der Entwicklung von Plattformen sowie im Einsatz von KI haben die strategische Ausrichtung des Unternehmens geprägt. KI ist längst ein wichtiger Teil unserer DNA und beeinflusst jedes unserer Produkte. Für mich ist KI weit mehr als nur ein Werkzeug - sie bildet das Fundament, auf dem viele Unternehmensentscheidungen beruhen. Mittlerweile ist Künstliche Intelligenz bei uns in alle Phasen der Produktentwicklung integriert: von der Idee über die Umsetzung bis hin zur kontinuierlichen Optimierung. Ein zentrales Element unserer Strategie ist dabei die Datenlogistik, denn die Qualität der zugrunde liegenden Daten bestimmt maßgeblich den Erfolg von KI-Systemen. Der Rohstoff für KI sind nun mal die vorliegenden Daten. Deshalb legen wir Wert auf die Schaffung einer robusten Datenbasis, die präzise Vorhersagen und eine automatisierte Entscheidungsfindung ermöglicht. Unsere Se- cure-Access-Service-Edge-Plattform ist darauf ausgelegt, täglich enorme Datenmengen zu verarbeiten und dadurch kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern. Neben der Optimierung interner Betriebsprozesse wie beispielsweise in unserem Network Operations Center (NOC) unterstützt KI außerdem die proaktive Bedrohungserkennung. Sie hilft uns, komplexe Datenmuster zu analysieren und Sicherheitsrisiken schneller zu identifizieren, als es manuell möglich wäre. Die Integration dieser Technologien trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern erhöht auch die Skalierbarkeit der SASE-Plattform. Dadurch können Kunden von effizienten, zukunftssicheren Lösungen profitieren, die flexibel an ihre individuellen Anforderungen angepasst werden können.
Nicht nur Sicherheitsanbieter, auch Cyberkriminelle nutzen KI und wollen damit ihre Angriffsmethoden verfeinern. Inwieweit sorgt diese Entwicklung für Bedenken in Ihrer Branche?
Die Antworten auf KI-Angriffe müssen zwangsläufig KI-gestützte Abwehrsysteme sein. Die Entwicklungen in diesem Bereich stellen ohne Frage eine große Herausforderung für die gesamte Branche dar, der sie nur mit dem aktiven Ausbau entsprechender Lösungen und Gegenmaßnahmen begegnen kann. Dazu gehört sowohl der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Bedrohungserkennung und -reaktion, als auch die Schulungen von Mitarbeitern im Umgang mit KI-basierten Bedrohungen. Es herrscht ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel zwischen Verteidigern und Angreifern, bei dem beide Seiten KI-Technologien einsetzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. In der Systemtheorie gibt es ein Prinzip: Nur Vielfalt kann Vielfalt absorbieren - das trifft hier wunderbar zu.
Welche weiteren Risiken birgt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die Unternehmen?
Die Risiken sind vielseitig und hängen immer von der Perspektive des einzelnen Unternehmens ab, etwa bei den Investitionsrisiken: Der Druck auf CEOs oder CTOs wächst, um ein KI-Unternehmen zu werden. In der Kürze der Zeit werden KI-Strategien definiert, KI-Innovationsbereiche geschaffen und KI-Teams zusammengestellt. Nach drei bis fünf Jahren kommt dann meist das böse Erwachen. Was war eigentlich das Problem, das wir lösen wollten? Haben wir überhaupt die Voraussetzungen in Bezug auf Datenlogistik und Datenmanagement? Denn hier liegen die eigentlichen, großen Investitionen. Über den Daumen gepeilt gehen 80 Prozent des Aufwands in die Datenlogistik und 20 Prozent letztendlich in das Machine Learning (ML). Diese 80 Prozent müssen Unternehmen zuerst umsetzen - eine Knochenarbeit, bei der unter Umständen zuerst bestimmte Bereiche im Unternehmen umbaut werden müssen. Wenn ich externe KI einsetze, die unter anderem auch mit Unternehmensdaten trainiert wird, habe ich hingegen hohe regulatorische und rechtliche Risiken. Es geht um die Anwendung der geltenden Gesetze. Wo gehen die Daten eigentlich hin? Wo werden sie verarbeitet und gespeichert? Handelt es sich um rechtlich zu schützende personenbezogene Daten? Sind es Daten mit Bezug zu Intellectual Property? Die Liste ließe sich hier beliebig fortsetzen.
Wie bewerten Sie die aktuellen Diskussionen rund um Ethik und Datenschutz von KI-Lösungen?
Diese fundamentalen Diskussionen sind wichtig und richtig. Einige der wichtigsten ethischen Fragen beziehen sich darauf, wie Unternehmen Daten sammeln, verwenden und speichern dürfen. Datenschutz ist dabei eines der zentralen Themen, insbesondere in Bezug auf die Verarbeitung personenbezogener Daten durch KI-Systeme. KI kann in unterschiedlichster Weise eingesetzt werden: einerseits die angewandte KI als Dopamin-Algorithmen, die das Potenzial haben, unsere Jugend von sich abhängig zu machen, andererseits die angewandte KI, die es dem Arzt ermöglicht, Krebserkrankungen noch früher zu erkennen. Wie wir als Unternehmen und Gesellschaft Künstliche Intelligenz in der Praxis einsetzen, definiert uns letztlich. Das geht mit einer großen Verantwortung einher, die auf breite Diskussionen und Debatten angewiesen ist.
Wie kam es zur Spezialisierung Ihres Unternehmens auf „Managed SASE“ und welche Strategie verfolgen Sie in diesem Bereich ganz konkret?
Die Entscheidung, uns als Anbieter auf den Bereich „Managed SASE“ zu spezialisieren, basiert auf einer detaillierten Analyse des komplexen Cybersecurity-Markts. Dieser ist sehr fragmentiert und viele Unternehmen setzen eine Vielzahl von Einzellösungen ein. Wir wollten diese in eine Cloud-native Plattform integrieren. Unsere Strategie zielt darauf ab, durch die Konsolidierung solcher Einzellösungen die Komplexität zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz und Flexibilität der IT-Infrastrukturen unserer Kunden zu steigern. Ein zentraler Aspekt der Spezialisierung ist die Entwicklung einer nativen Managed-SASE-Plattform, die Sicherheits- und Netzwerkdienste in einer einheitlichen Lösung kombiniert. Diese Plattform ermöglicht eine zentrale Verwaltung von Sicherheitsrichtlinien und bietet gleichzeitig die Flexibilität, sich an die individuellen Anforderungen der Kunden anzupassen. Open Systems agiert hier nicht nur als Technologielieferant, sondern auch als Partner, der seine Kunden in jeder Phase ihrer Digitalen Transformation begleitet. Wir stellen sowohl die Technologie bereit als auch den Service, der sicherstellt, dass die Lösungen effektiv beim Kunden eingesetzt werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Plattform, um den steigenden Anforderungen des Markts gerecht zu werden und damit sie den Herausforderungen der heutigen dynamischen IT-Umgebungen gewachsen ist.
Wie helfen Managed-SASE-Lösungen Unternehmen grundsätzlich dabei, die steigenden Herausforderungen im Umgang mit komplexen IT-Infrastrukturen zu bewältigen?
Eine Managed-SASE-Plattform erleichtert es Unternehmen, die Komplexität ihrer IT-Infrastruktur zu meistern. Durch ein zentrales Policy-Management können Sicherheitsrichtlinien effizient über On-Premises- und Cloud-Umgebungen hinweg implementiert werden. Die Plattform ist dabei so konzipiert, dass sie sowohl technisch versierten IT-Teams als auch Unternehmen ohne tiefergehendes technisches Know-how zugänglich ist. Anwender können sich so auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während sich die Anbieter um die Sicherheitsaspekte kümmern. Der Anbieter agiert hier sozusagen als erweitertes Team für den Kunden, vom Alltagsbetrieb bis hin zum Sparringpartner von Transformationsprojekten. Dies ermöglicht eine reibungslose Digitale Transformation und verbessert gleichzeitig die Effizienz und Sicherheit. Eine Managed-SASE-Platt- form bietet außerdem Skalierbarkeit und Flexibilität, was insbesondere für Unternehmen mit global verteilten Standorten von großem Vorteil ist.
Welche Branchen profitieren besonders von Managed SASE?
Wir konzentrieren uns mit unseren Lösungen vor allem auf Branchen wie die Fertigungs- und Chemieindustrie sowie auf Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Diese zeichnen sich durch komplexe, oft global verteilte Netzwerkinfrastrukturen aus, die hohe Anforderungen an Sicherheit, Skalierbarkeit und Effizienz stellen. Ein Vorteil der Plattform ist ihre Fähigkeit, lokale und Cloud-basierte Systeme nahtlos zu integrieren. Besonders in der Fertigungsindustrie ermöglicht sie die reibungslose Integration von Internet-of-Things-Geräten (IoT), wodurch unterbrechungsfreie Produktionsprozesse sichergestellt und sensible Daten aus weltweit verteilten Standorten miteinander verbunden und geschützt werden. Für NGOs, die häufig unter schwierigen Bedingungen und in entlegenen Regionen operieren, bietet die Lösung zuverlässige Verbindungen und Sicherheitsmechanismen, die den Schutz sensibler Informationen gewährleisten. Zudem bietet sie eine hohe Flexibilität: Unternehmen können ihre IT-Infrastruktur dynamisch an veränderte Geschäftsanforderungen anpassen, sei es durch die Erweiterung bestehender Netzwerke oder Integration neuer Technologien. Diese Anpassungsfähigkeit ist besonders wertvoll für Branchen, die sich in einem ständigen Wandel befinden und auf schnell anpassbare Lösungen angewiesen sind.
Sie setzen auf eine Cloud-native Architektur. Welche Rolle spielen dabei Sicher- heitsaspekte wie etwa Zero Trust Network Access (ZTNA) und Cloud Access Security Broker (CASB)?
Diese Technologien tragen dazu bei, die Sicherheitsarchitektur von Unternehmen zu stärken und den Zugriff auf kritische Ressourcen zu kontrollieren. ZTNA stellt sicher, dass Benutzer und Geräte nur auf Ressourcen zugreifen können, für die sie autorisiert sind. CASB bietet Transparenz und Kontrolle über Cloud-Anwendungen, indem es den Datenverkehr zwischen Benutzer und Cloud überwacht und absichert. Beide Komponenten arbeiten grundsätzlich zusammen, um sicherzustellen, dass Zugriffe auf Anwendungen und Daten streng kontrolliert und gleichzeitig Sicherheits- und Compliance-Richtlinien konsistent durchgesetzt werden.
Inwieweit tragen Ihre Lösungen dazu bei, die Balance zwischen Datensicherheit und effizientem Geschäftsbetrieb zu gewährleisten?
Die Managed-SASE-Plattform ist darauf ausgelegt, höchste Sicherheitsstandards mit operativer Effizienz zu verbinden - durch die Konvergenz von Netzwerk und Sicherheit. Unsere Lösungen bieten nicht nur Schutz vor Cyberangriffen, sondern steigern auch die Produktivität, indem sie Prozesse optimieren und Ressourcen schonen. Eine zentrale Komponente ist die Automatisierung sicherheitsrelevanter Prozesse durch den Einsatz von KI. Dies reduziert den manuellen Aufwand und ermöglicht es den IT-Teams, sich auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. Die Plattform bietet eine zentrale Verwaltung von Sicherheitsrichtlinien, die konsistent über On-Premises- und Cloud-Umgebungen hinweg angewendet werden können. Diese einheitliche Steuerung minimiert das Risiko menschlicher Fehler und erhöht gleichzeitig die Effizienz. Unsere Kunden können sich voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während wir uns um den optimalen Betrieb der Netzwerk- und Sicherheitslösungen kümmern. Zudem unterstützt die Plattform eine reibungslose Integration neuer Technologien, wodurch Unternehmen flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagieren können.
Inwieweit beeinflusst die Übernahme von Open Systems durch die Schweizerische Post die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens?
Die Übernahme stellt für uns einen strategischen Wendepunkt dar, der neue Möglichkeiten zur langfristigen Weiterentwicklung eröffnet. Diese Akquisition ist ein starkes Signal. Es stärkt nicht nur das Vertrauen in unsere Cybersicherheitskompetenz, sondern unterstreicht auch die gemeinsamen Werte beider Unternehmen. Die Partnerschaft bietet uns finanzielle Stabilität und zusätzliche Ressourcen. Damit können wir unsere Position als Anbieter von Managed-SASE-Lösungen weiter ausbauen. Gleichzeitig bleiben wir strategisch und operativ unabhängig und können weiterhin agil auf Marktveränderungen reagieren. Mit vereinten Kräften sind wir wettbewerbsfähiger und beschleunigen die Entwicklung neuer Sicherheitslösungen. Zudem können wir neue Märkte erschließen und die internationale Expansion, insbesondere in den USA, vorantreiben. Mit dieser strategischen Partnerschaft sehe ich das Unternehmen sehr gut aufgestellt, um die wachsenden Anforderungen des globalen Cybersecurity-Markts zu erfüllen und zugleich den hohen Service- und Qualitätsanspruch zu wahren.
Welche Synergien erwarten Sie durch die Zusammenarbeit?
Die Übernahme durch die Schweizerische Post signalisiert den Kunden Stabilität und Vertrauen. Sie profitieren von erweiterten Fähigkeiten, einer stärkeren Service-Infrastruktur und weiterhin qualitativ hochwertigen Lösungen.
Was sind Ihre strategischen Ziele für die nächsten drei Jahre?
Neben der technologischen Weiterentwicklung liegt ein weiterer Fokus auf der Stärkung des Partnernetzwerks. Ich bin davon überzeugt, dass starke Partnerschaften entscheidend sind, um die Reichweite von Lösungen zu erhöhen und neue Zielgruppen zu erschließen. Wir müssen die Go-to-Market-Maschinerie weiterhin skalieren, passend zu unserer Wachstumsstrategie. Durch den Ausbau der Vertriebsstrukturen und die gezielte Ansprache von Kunden in neuen Märkten wollen wir unsere Marktpräsenz weiter ausbauen. Ein zentraler Aspekt ist außerdem die weitere Integration von Künstlicher Intelligenz in unsere Plattform, um Sicherheitsprozesse zu automatisieren und Bedrohungen schneller erkennen und abwehren zu können. Dabei soll die Kundenorientierung ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie bleiben. Mit diesen Maßnahmen sehen wir uns in einer guten Position, um auch in einem dynamischen und anspruchsvollen Marktumfeld langfristig erfolgreich zu sein.
Wie planen Sie, im dynamischen Markt für Managed SASE wettbewerbsfähig zu bleiben?
Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau starker Partnerschaften wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern. Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und relevante sowie innovative Lösungen für sie zu entwickeln. Diese Co-Creation-Prozesse basieren auf der langjährigen Zusammenarbeit mit unseren Kunden unterschiedlichster Branchen und sind ein wichtiges Ideen- sowie Validierungs-Tool für uns. Ein weiterer Fokus liegt auf der kontinuierlichen Weiterbildung der Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie stets auf dem neuesten Stand der Technologie sind. Unsere Innovationskraft basiert auf der Expertise und dem Engagement unseres Teams.
Welche Initiativen haben Sie implementiert, um Talente zu fördern und auch langfristig ans Unternehmen zu binden?
Wir legen großen Wert auf die Förderung von Talenten und auf eine starke Unternehmenskultur. Hier sind gezielte Weiterbildungsprogramme, flache Hierarchien und die Möglichkeit, an innovativen Projekten zu arbeiten, entscheidend für die Mitarbeiterbindung. Wir schaffen ein Umfeld, in dem sich unsere Mitarbeiter weiterentwickeln und ihre beruflichen Ziele erreichen können. Das Unternehmen bietet außerdem individuelle Karrierepfade, die sowohl fachliche als auch persönliche Entwicklungschancen umfassen. Einen besonderen Fokus legen wir auf eine Kultur der Anerkennung. Regelmäßige Feedback-Gespräche und Mentoring-Programme fördern die persönliche Entwicklung und stärken das Vertrauen der Mitarbeiter in ihre Fähigkeiten. Unsere Führungskräfte agieren als Coaches, die ihre Teams ermutigen und unterstützen sollen. Außerdem investiert das Unternehmen in moderne Technologien und flexible Arbeitsmodelle, die es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre Arbeit effizient und ortsunabhängig zu gestalten. Sinnstiftung und eine starke Unternehmenskultur sind meiner Auffassung nach essenziell für die Mitarbeiterbindung. Einen wichtigen Stellenwert haben hier die angesprochenen Gemba-Walks, bei denen ich engen Kontakt mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen pflege, denn Feedback aus allen Ebenen und Ecken ist wichtig, um die Strategie und Umsetzung steuern zu können. Das Operation Center in Hawaii bietet nicht nur einen reibungslosen 24/7-Betrieb, sondern stärkt auch den Zusammenhalt der Mitarbeiter durch gemeinschaftliche Erlebnisse wie Surfen und gemeinsames Wohnen. Zusätzlich fördern wir die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams, um kreatives Denken und den Austausch von Fachwissen zu stärken. Durch diese umfassenden Maßnahmen gelingt es uns, eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und langfristige Loyalität sicherzustellen.
Interview: Thomas Joos
download
DOWNLOAD
print
DRUCKEN

Unsere Produktempfehlungen

IT-Mittelstand

IT-Director
Business People Companies

Metadaten
Titel
Interview
„Künstliche Intelligenz ist ein wichtiger Teil unserer DNA“
verfasst von
Thomas Joos
Publikationsdatum
01.03.2025
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
IT-Director / Ausgabe 3/2025
Print ISSN: 3005-1363
Elektronische ISSN: 3005-1371
DOI
https://doi.org/10.1007/s44380-025-0196-2