Seit Anfang August 2024 ist der EU AI Act in Kraft. Allerdings haben sich erst rund ein Viertel (24 Prozent) der deutschen Unternehmen mit dem neuen Regulierungsrahmen für Künstliche Intelligenz beschäftigt, wie eine Umfrage zeigt.
Das neue KI-Gesetz der EU, der EU AI Act, ist der weltweit erste umfassende Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz (KI). Ziel der neuen Vorschriften ist es, eine vertrauenswürdige KI in Europa und darüber hinaus zu fördern, indem sichergestellt wird, dass KI-Systeme die Grundrechte, die Sicherheit und die ethischen Grundsätze achten, und indem die Risiken sehr leistungsfähiger und wirkungsvoller KI-Modelle angegangen werden.
Laut einer Befragung von 602 Unternehmen aus allen Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom beschäftigt sich bislang jedoch nur jedes vierte Unternehmen in Deutschland mit dem AI Act. 21 Prozent befassen sich zurzeit damit, nur 3 Prozent haben sich bereits intensiv mit dem AI Act beschäftigt.
Weitere 29 Prozent beabsichtigen zumindest, sich mit ihm in nächster Zeit noch auseinanderzusetzen. Zugleich sagen aber 16 Prozent, dass sie sich mit dem AI Act auch künftig nicht beschäftigen werden – und rund jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) hat noch nie von der EU-Regelung gehört.
Die Wirtschaft ist unsicher, welche Folgen der AI Act haben wird
Ähnlich wie bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sorgt auch der EU AI Act noch für Verunsicherung bei vielen Unternehmen, ob das Gesetz für ihr Unternehmen positive oder negative Auswirkungen haben wird. In der Befragung sagen 62 Prozent der Unternehmen, der AI Act werde Entwicklung und Einsatz von KI rechtssicherer machen. 53 Prozent gehen davon aus, dass er das Vertrauen in KI erhöhen wird.
Umgekehrt befürchten aber 45 Prozent, dass der AI Act die Entwicklung von KI in Europa behindern wird, und 41 Prozent glauben, dass er den Einsatz von KI in Europa behindern wird. Eine breite Mehrheit von 69 Prozent der Unternehmen braucht nach eigenem Dafürhalten Hilfe bei der Auseinandersetzung mit dem AI Act.