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04.03.2025 | Künstliche Intelligenz | Interview | Online-Artikel

"Externe Partner sind unverzichtbare Beschleuniger"

verfasst von: Lea Sommerhäuser

3 Min. Lesedauer

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Wie Unternehmen die besten Künstliche-Intelligenz-Tools am Markt für sich auswählen und mit welchen Herausforderungen die Implementierung verbunden ist, erläutert KI-Experte Christian Brugger im Interview.

springerprofessional.de: Herr Brugger, wie können Unternehmen aus den Tausenden von KI-Tools auf dem Markt die jeweils richtigen für sich auswählen?

Zunächst einmal, indem sie sich im ersten Schritt nicht auf das Tool, sondern auf das Problem fokussieren. Zuerst sollten die Anforderungen und Ziele in einer Prozess- und Bedarfsanalyse definiert werden. Ausgehend von diesen Anforderungen sollte dann die "Make or buy"-Entscheidung getroffen werden, das heißt, ob ein kommerzielles Tool oder eine speziell entwickelte Lösung besser geeignet ist. Bei der konkreten Auswahl ist ein Tool vorzuziehen, das speziell für die eigene Branche entwickelt wurde. Auch Flexibilität ist ein wichtiges Kriterium, denn Tools sollten skalierbar sein, um mit den Bedürfnissen des Unternehmens mitwachsen können. Dabei sollten sie nahtlos mit bestehenden Systemen zusammenarbeiten und durch Support, Dokumentation und Updates gestützt sein. Und natürlich sollten Tools vor der Einführung ausreichend getestet werden.

Individuelle Lösung oder Standardansatz: Worin sehen Sie die Vor- und Nachteile?

Hier ist keine pauschale Antwort möglich. Die Wahl zwischen Standardansatz und individueller Lösung muss vom jeweiligen Business-Problem und den identifizierten Anforderungen getrieben sein. Grundsätzlich liegt der Vorteil einer individuellen Lösung in der perfekten Anpassung an spezifische Anforderungen, was einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann. Der Nachteil sind die meist höheren Kosten und längeren Entwicklungszeiten. Der Standardansatz ist schneller und günstiger implementiert, erfordert aber Kompromisse in der Funktionalität für die eigenen Unternehmensspezifika.

Mit welchen Herausforderungen sind die Implementierung und mögliche Anpassung von KI-Tools verbunden?

Das Offensichtlichste sind die technischen Herausforderungen, also die Integration in bestehende Systeme, die Datenmigration und das Modelltraining. Hinzu kommen die kulturellen Herausforderungen: Man muss Akzeptanz und Vertrauen bei den Mitarbeitern für die technische Lösung schaffen. Ganz wichtig sind die regulatorischen Anforderungen, etwa die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und ethischen Standards. Die Kosten sind ebenfalls zu berücksichtigen, sowohl die initiale Investition als auch die Kosten für die laufende Wartung. Nicht zuletzt muss sichergestellt werden, dass die Lösung langfristig skalierbar ist.

Welche Rolle spielen externe Partner, aber auch die eigenen Mitarbeiter bei einer erfolgreichen Einführung von KI-Lösungen?

Externe Partner sind in den meisten Fällen unverzichtbare Beschleuniger für die Einführung von Künstlicher Intelligenz und damit für die Erzielung von finanziellen Erfolgen, denn sie bringen Fachwissen, Beratung und bewährte Prozesse mit ein und helfen, die richtige Technologie auszuwählen und optimal umzusetzen. Die eigenen Mitarbeiter garantieren dann den dauerhaften Erfolg und die Überführung der KI-Lösung in den normalen Geschäftsbetrieb. Dazu müssen sie geschult und in den Prozess integriert werden. Ihre erworbenen Kernkompetenzen, aber auch ihre Akzeptanz und ihr Feedback sind entscheidend, um die Lösung auf Dauer erfolgreich im Unternehmen etablieren und in den normalen Geschäftsbetrieb zu integrieren. Wir sprechen hier auch von der erfolgreichen Demokratisierung von AI Use Cases.

Lesetipp
Wie Unternehmen KI-Projekte grundsätzlich angehen sollten, um sie erfolgreich zum Abschluss zu bringen, und inwieweit Agentensysteme zur Wertschöpfungskette beitragen können, erfahren Sie im weiterführenden Gespräch mit Christian Brugger im KI-Special der Ausgaben 3/25 von IT-Director und IT-Mittelstand, die am 24. März 2025 erscheinen.

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