Eine aktuelle Studie zeigt, dass interpersonelle Kompetenzen, ethisch fundierte Entscheidungen und Kreativität im Zeitalter der Digitalen Transformation essenzielle Erfolgsfaktoren darstellen. Künstliche Intelligenz kann dabei unterstützen, menschliche Kapazitäten für bedeutsame Tätigkeiten freizusetzen.
KI: Durch die Entlastung von repetitiven Aufgaben eröffnen sich Räume, in denen Kreativität, strategisches Denken und zwischenmenschliche Zusammenarbeit in den Mittelpunkt rücken.
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Die fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass Routineaufgaben zunehmend von intelligenten Systemen übernommen werden. Dabei wird nicht die technische Leistung, sondern vor allem das freigesetzte menschliche Potenzial in den Vordergrund gerückt. So geben 94 Prozent der Befragten der Workday-Studie "Elevating Human Potential: The AI Skills Revolution" in Deutschland an, dass der Einsatz moderner Technologien den Fokus auf übergeordnete Aufgaben wie Strategieentwicklung und Problemlösung ermöglicht. Dieser Trend unterstreicht dabei den grundlegenden Wandel, bei dem die Alleinstellungsmerkmale des Menschen – Empathie, ethisch begründete Entscheidungsfindung und Beziehungsaufbau – als unverzichtbare Kompetenzen gelten.
Die Untersuchung liefert zudem differenzierte Einblicke in die Wahrnehmung digitaler Transformationsprozesse. So äußern 89 Prozent der deutschen Beschäftigten die Erwartung, dass moderne Technologien zu mehr Transparenz und klaren Verantwortlichkeiten führen. Auf globaler Studienebene stimmen 92 Prozent der befragten Führungskräfte und 89 Prozent der Mitarbeiter dieser Einschätzung zu. Gleichzeitig wird hier jedoch deutlich, dass der Stellenwert zwischenmenschlicher Beziehungen unterschiedlich bewertet wird. Während 82 Prozent der Mitarbeiter von einer zunehmenden Bedeutung persönlicher Interaktionen ausgehen, sehen lediglich 65 Prozent der Führungskräfte diesen Aspekt als essenziell an. Diese Diskrepanz weist auf ein mögliches Spannungsfeld hin, das durch gezielte Maßnahmen in der Personal- und Führungskräfteentwicklung adressiert werden sollte.
Digitale Technologien steigern die Kreativität
Grundsätzlich zeigt sich, dass 83 Prozent der deutschen Studienteilnehmer überzeugt sind, dass digitale Technologien sowohl die Bedeutung menschlicher Fähigkeiten erhöhen als auch die Kreativität steigern und somit neue Arten ökonomischen Mehrwerts erschließen. Mit 84 Prozent wird zudem unterstrichen, dass die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) das Kompetenzprofil der Beschäftigten nachhaltig beeinflusst. Die Studie beleuchtet ferner, welche Anwendungsbereiche der digitalen Technologien als besonders relevant eingeschätzt werden. Dabei rücken neben der strategischen Neuausrichtung der Arbeitsprozesse auch klassische Anwendungsfelder in den Blick. So werden die Bereiche Personalwesen und Talentgewinnung, Datenanalyse sowie Betrugserkennung mit 39, 36 beziehungsweise 35 Prozent als die drei wichtigsten Einsatzgebiete genannt.
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die Digitalisierung nicht nur isolierte Prozesse optimiert, sondern die gesamte Arbeitswelt in ihrer Vielschichtigkeit beeinflusst. Im Hinblick auf die Verantwortung für Transparenz und Rechenschaftspflicht im Umgang mit den neuen Technologien geht fast die Hälfte der Befragten davon aus, dass der Technologiesektor eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen übernimmt.
Die vorliegenden Ergebnisse markieren einen Wendepunkt in der Arbeitswelt. Nicht länger steht die technologische Innovation im isolierten Wettbewerb zur menschlichen Arbeitskraft – vielmehr entfaltet sich ein Synergieeffekt, bei dem digitale Systeme Kapazitäten freisetzen, die den Blick auf das Besondere am Menschen lenken. Durch die Entlastung von repetitiven Aufgaben eröffnen sich Räume, in denen Kreativität, strategisches Denken und zwischenmenschliche Zusammenarbeit in den Mittelpunkt rücken. Dieser Paradigmenwechsel unterstreicht, dass der Weg in eine erfolgreiche Zukunft nicht allein über technische Effizienz führt, sondern über die gezielte Förderung und Weiterentwicklung menschlicher Fähigkeiten, die auch in einer digitalisierten Welt den entscheidenden Unterschied ausmachen.