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10.01.2018 | Kulturbau | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neubau der Kunsthalle Mannheim

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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Am 18. Dezember 2017 wurde nach etwa zweieinhalbjähriger Bauzeit der Neubau der Kunsthalle Mannheim an die Stadt übergeben. Entstanden ist einer der größten Museumsneubauten in Deutschland.

Das äußere Erscheinungsbild des Neubaus wird durch ein Edelstahl-Mesh bestimmt, das vor die Fassade gesetzt wurde - Edelstähle werden auch im Kapitel "Eisenwerkstoffe" des Springer-Fachbuchs "Werkstoffkunde für Ingenieure" besprochen. Das Gewebe, dessen Konstruktion eigens für das Projekt entwickelt und produziert wurde, besteht aus insgesamt 72 einzelnen bronzierten Edelstahlpaneelen. Zusammen umspannen sie eine 4.635 Quadratmeter Fläche. Dabei sind jeweils acht Drahtstücke aus Edelstahl mit drei Millimeter Durchmesser mit einem vierteiligen, ineinander verschlungenen Kettseil verbunden. Dort, wo das Gewebe vor geschlossenen Fassaden montiert ist, folgen hierauf wiederum Rohre mit 25 Millimeter Durchmesser.

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Eisenwerkstoffe

Die Herstellung von Eisen und die unterschiedlichen Prozesse der Stahlherstellung werden vorgestellt. Anhand des Eisen-Kohlenstoffdiagramms wird dargestellt, unter welchen Bedingungen sich die unterschiedlichen Gefügephasen von Stahl bilden. 


Auf diese Weise entstanden nicht nur Felder mit unterschiedlicher Transparenz, die insgesamt 44 Tonnen schwere und 21 Meter hohe Außenhülle kann bei Dunkelheit auch mit 103 Strahlern illuminiert werden.

"Stadt in der Stadt"-Konzept

Prinzipiell ist der Bau von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) als "Stadt in der Stadt" konzipiert worden. So sind innerhalb einer Gesamtkubatur einzelne Baukörper für Ausstellungs- und Funktionsräume zusammengefasst worden – insgesamt sind 13 Ausstellungsflächen mit Größen zwischen 250 und 450 Quadratmetern der Kunst gewidmet. "Sie umschließen ein zentrales Atrium und sind über Galerien, Terrassen und Brücken miteinander verbunden", schreiben die Architekten.

Das zentral gelegene Atrium übernimmt in diesem Konzept die Rolle des "Marktplatzes". Es ist mit 700 Quadratmetern auch der größte Raum in dem Neubau. Überspannt wird es von einem Glasdach. "In Analogie zu den raumbildenden Elementen der Stadt – Haus und Block, Straße und Platz – entstehen für die Besucher auf diese Weise abwechslungsreiche Rundgänge durch geschlossene und offene Räume mit wechselnden Ein- und Ausblicken", so gmp.

Der 68,3 Millionen Euro-Bau

Außerdem ist der Museumsneubau über den von James Turrell als Lichtraum neu gestalteten Athene-Trakt an den Billing-Bau angeschlossen, ein bestehendes Jugendstilgebäude, dessen Generalsanierung 2013 abgeschlossen worden war.

Insgesamt bietet der Neubau eine Nutzfläche von insgesamt etwa 13.000 Quadratmetern. Die Nutzfläche des Jugendstilbaus beträgt nochmals 3.200 Quadratmeter. Das Investitionsbudget für Abriss, Neubau, Ausstattung und Außenanlagen umfasste insgesamt 68,3 Millionen Euro. Im Rohbau sind 13.000 Kubikmeter Beton und über 2.000 Tonnen Baustahl verbaut worden.

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2017 | Supplement | Buchkapitel

Beton

Quelle:
Faserbeton

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