Kulturpolitik als Stadt(entwicklungs)politik

Der Beitrag beleuchtet die Rolle der Kulturpolitik als Stadt(entwicklungs)politik und die damit verbundenen Herausforderungen und Ambivalenzen. Seit den 1960er-Jahren wird Kunst und Kultur strategisch eingesetzt, um den wirtschaftlichen Strukturwandel zu gestalten und neue Wachstumsimpulse zu setzen. Der Deutsche Städtetag betont die demokratiefördernden und gesellschaftsformativen Funktionen von Kulturpolitik, während gleichzeitig die Gefahr der sozialen Ungleichheit und Verdrängung besteht. Der Text untersucht drei Phasen der Kulturpolitik als Stadtentwicklungspolitik: die Ästhetisierung von Stadt, die Ökonomisierung der Kultur und die Hinwendung zu einer dezentralen, quartiersbezogenen Kulturpolitik. Dabei werden die praktischen Umsetzungen und die sozialen sowie räumlichen Konsequenzen dieser Phasen diskutiert. Abschließend wird die Notwendigkeit einer räumlich orientierten und differenzierten Kulturpolitik skizziert, um die sozialen und räumlichen Ungleichheiten zu adressieren und eine gerechtere kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.