verfasst von: Tobias Reichenbach
Kurz vor Weihnachten war es soweit: In Düren hat Fastned den ersten Standort im Deutschlandnetz eröffnet, das vom Bundesverkehrsministerium für 1,9 Milliarden Euro aufgebaut wird.
Die ersten zwei der insgesamt 8.000 Schnellladepunkte des Deutschlandnetzes wurden eröffnet.
Tobias Reichenbach
Seit dem 21. Dezember 2023 betreibt das Ladeunternehmen Fastned in Düren den ersten Schnellladepark des sogenannten Deutschlandnetzes. Linda Boll, Country Managerin von Fastned Deutschland, eröffnete vor Ort die vier Alpitronic-Ladepunkte mit je 400 kW Nennleistung gemeinsam mit Johannes Pallasch, Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur und Bereichsleiter bei der NOW GmbH, und Stefan Leuchten, Referatsleiter Elektromobilität des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie Dürens Oberbürgermeister Frank Peter Ullrich. Der Ladepark kann perspektivisch auf bis zu zwölf Ladepunkte wachsen; hierfür sei bereits jetzt die nötige Anschlussleistung vorhanden. "Mit der heutigen Eröffnung unserer Schnellladestation in Düren geben wir das Tempo vor und senden ein klares Signal: Wir leisten unseren Beitrag zur Mobilitätswende und treiben den Ausbau des deutschen Schnellladenetzes aktiv voran", sagte Linda Boll.
Doch mit reinen Ladesäulen ist es beim Deutschlandnetz nicht genug: Die Ausschreibung der Bundesregierung fordert noch weitere Annehmlichkeiten, die Autofahrende bislang oft nur von herkömmlichen Tankstellen kannten: "Unsere Schnellladestation in Düren ist barrierefrei, hat durch die Überdachung einen hohen Aufenthaltskomfort und wird bald auch mit Toiletten und einem Kiosk ausgestattet werden. Laden muss sichtbar und attraktiv sein – nur so überzeugen wir noch mehr Menschen, auf die Elektromobilität umzusteigen", so Boll weiter.
Flächendeckendes Schnellladenetz
Mit dem 2021 von der Bundesregierung angekündigten Deutschlandnetz sollen bundesweit und auch abseits der Autobahnen ungefähr 1.000 Ladestandorte für ein flächendeckendes Schnellladenetz sorgen und somit "weiße Flecken" auf der Lade-Landkarte abdecken. "Mit den rund 8.000 Hochleistungsschnellladepunkten des Deutschlandnetzes verdoppeln wir den aktuell vorhandenen Bestand in Deutschland in dieser Leistungsklasse – und das auch an vielen Standorten in Regionen, in denen bisher gar keine Schnellladeparks vorhanden sind", sagte Johannes Pallasch dazu.
Von 23 ausgeschriebenen Losen konnte Fastned zwei Lose mit insgesamt 92 Ladepunkten für sich gewinnen. Den Zuschlag dafür erhielt das Unternehmen erst im September 2023, sodass der Ladepark binnen drei Monaten in ein Gewerbegebiet nahe der Autobahn A4 gebaut werden konnte. "Dass wir diese Station so schnell umsetzen konnten, lässt uns erwartungsvoll auf die Zusammenarbeit mit weiteren Städten blicken. Denn um das Ziel einer deutschlandweiten Schnellladeinfrastruktur zu erreichen, müssen wir alle an einem Strang ziehen", sagte Linda Boll. Auch der Bundesverkehrsminister Volker Wissing äußerte sich aus Berlin positiv über diesen Fortschritt: "Ich freue mich sehr über diese rasche erste Inbetriebnahme, nachdem wir Ende September 2023 die Zuschläge für das Deutschlandnetz erteilt haben."