Elektromobilität ist die Zukunft. Warum sich eine eigene Ladeinfrastruktur für Unternehmen finanziell lohnt und welche Schritte für den Aufbau nötig sind, zeigt der Use Case von E-Mobility-Spezialist reev.
Laut reev spricht unter anderem die hohe Wirtschaftlichkeit für den Aufbau einer unternehmenseigenen Ladeinfrastruktur.
reev
70 % der Unternehmen planen derzeit ihren Einstieg in die Elektromobilität und bis zu 70 % der Autofahrer denken über die Anschaffung eines Elektroautos nach. Nach Angaben der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur finden zudem 60 bis 85 % aller Ladevorgänge am Firmenstandort oder zu Hause statt. Gerade das Laden der Fahrzeuge am Arbeitsplatz stellt einen essenziellen Faktor sowohl für Mitarbeiterbindung als auch Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen dar. Gleichzeitig ist es eine der effizientesten Ladeformen, wie eine Studie des Fraunhofer Instituts für angewandte Informationstechnik herausgefunden hat. Schon allein durch eine Verschiebung des Ladezeitpunktes auf die Mittagszeit, ließen sich die CO2-Emissionen des Ladevorgangs halbieren. Grund dafür: Zur Mittagszeit könne das Potenzial des hohen Grünstrom-Anteils im Netz genutzt werden.
Unternehmen, die sich für eine intelligente Ladeinfrastruktur entscheiden, schaffen damit nicht nur eine nachhaltige Zukunft für sich und ihre Mitarbeiter, sondern tragen einen aktiven Teil zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Zudem spricht die hohe Wirtschaftlichkeit für den Aufbau einer unternehmenseigenen Ladeinfrastruktur. Doch was gilt es dabei zu beachten? Wie können Unternehmen ihre Ladestationen wirtschaftlich betreiben und wie lassen sich Effizienz und Einsatzfähigkeit elektrischer Flotten steigern?
Intelligente Ladeinfrastruktur für Unternehmen am Beispiel Datev
Welche Schritte es bei Planung und Implementierung zu beachten gilt, zeigt das Praxisbeispiel Datev. Der IT-Dienstleister aus Nürnberg – mit über 8.300 Mitarbeitern eines der größten Softwarehäuser in Europa – stellt seinen Beschäftigten bereits an sieben Standorten Ladestationen zur Verfügung. Zusammen mit dem E-Mobility-Experten reev wurden insgesamt 44 Ladeanschlüsse für Elektrofahrzeuge installiert. Dafür galt es zunächst geeignete Parkplätze zu finden, denn die Leitungswege für die Stromversorgung sollten möglichst kurz sein. Dies gelang unter anderem durch den Einsatz von Twin-Ladestationen der Firma ABL, bei welchen zwei Ladepunkte mit einer Zuleitung gespeist werden können und somit die Kosten für Kabel stark reduziert werden. Besonderes Augenmerk wurde zudem auf den Brandschutz gelegt – insbesondere für Parkhäuser und Tiefgaragen relevant. In enger Zusammenarbeit mit dem Elektrofachbetrieb reev solutions und den Datev-Verantwortlichen wurde ein Pre-Check vor Ort durchgeführt, bei dem die vorhandene elektrische Infrastruktur geprüft wurde. Auf dessen Grundlage konnte die standortspezifische Planung beginnen und der optimale Installationsort festgelegt werden.
reev solutions führte die technische Projektierung und Programmierung der Ladestationen durch. Auf diese Weise konnte ein reibungsloses Zusammenspiel von Hardware, Software und elektrotechnischer Konzeption sichergestellt werden. Die unternehmenseigene Ladeinfrastruktur macht Datev in großen Teilen unabhängig von öffentlicher Ladeinfrastruktur und ermöglicht es, Flottenfahrzeuge sowie E-Autos von Mitarbeitern mit selbst produziertem Ökostrom zu laden. Bei größeren Ladeparks oder Gebäuden mit begrenzter Netzkapazität kann ein ergänzendes Energiemanagement sinnvoll sein. Dieses dient dem Überlastschutz und spart zugleich Kosten, indem Lastspitzen vermieden werden. In Kombination mit einer PV-Anlage werden angeschlossene E-Autos bei Sonnenschein unmittelbar aus der Anlage geladen und der Stromspeicher aufgefüllt.
Wirtschaftlicher Betrieb und maximale Flexibilität
Um die Ladestationen standortübergreifend verwalten und steuern zu können, hat sich Datev für eine Ladeinfrastruktur mit integrierter Cloud-Software entschieden. Mit dem Online-Betreiberportal reev Dashboard Pro werden alle Prozesse automatisiert, sodass kaum Ressourcen für den Betrieb benötigt werden. Die Funktionen und Services umfassen, neben tiefgehenden Monitoring Features, wie Verbrauchskontrolle oder Nutzer- und Lademanagement, unter anderem auch öffentliches Laden (Ad Hoc Laden & eRoaming), die automatisierte Abrechnung der Ladevorgänge sowie eine eigene Support-Hotline, die die ständige Verfügbarkeit der Stationen sicherstellt.
Relevant für den wirtschaftlichen Betrieb der Ladestationen: Seit kurzem ermöglicht reev mit seiner Cloud-Software über das reev Dashboard die Generierung zusätzlicher Einnahmen über die sogenannten THG-Quoten. Mit der Treibhausgasminderungsquote nehmen Betreiber pro E-Auto in der Flotte und pro geladener kWh an öffentlich zugänglichen Ladepunkten Geld ein. Den Handel der Quoten übernimmt reev, sodass für Unternehmen keinerlei Aufwand entsteht. Eine weitere Möglichkeit des wirtschaftlichen Betriebs stellt die Tarifmanagement-Funktion dar: Unternehmen können als Betreiber über Ladetarife entscheiden und somit unterschiedliche Nutzergruppen zu unterschiedlichen, vordefinierten Preisen laden lassen. Die rechtssichere Abrechnung der Fahrer erfolgt vollautomatisiert im Hintergrund. Und das nicht nur am Firmenstandort, sondern auch für Ladevorgänge von E-Dienstwagen zuhause.
Laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts ISI finden knapp 60 % der Ladevorgänge zuhause statt. Deshalb ist, neben Ladestationen im Unternehmen, vor allem das Dienstwagen zu Hause laden der Schlüssel für eine flächendeckende und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur. Die Ladevorgänge bei den Mitarbeitern werden kWh-genau erfasst und automatisch an den Arbeitgeber übermittelt. Die Erstattung der Ladekosten erfolgt steuerfrei sowie rechtssicher. Damit lassen sich nicht nur Effizienz und Einsatzfähigkeit von E-Flotten steigern, sondern Unternehmen profitieren auch hier finanziell, denn private Ladevorgänge sind in der Regel wesentlich günstiger als öffentliche.