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1994 | Buch

Lean Management — Wege aus der Krise

Organisatorische und gesellschaftliche Strategien

herausgegeben von: Prof. Dr. Hajo Weber

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Lean Management: Dimensionen und Wege aus der Krise — Einführung und Überblick

Lean Management: Dimensionen und Wege aus der Krise — Einführung und Überblick
Zusammenfassung
Die Wirtschaft Deutschlands macht gegenwärtig die schwerste Krise nach dem 2. Welt­krieg durch. Steigende Unternehmenszusammenbrüche, Verluste von reputierlichen Un­ternehmen in Milliardenhöhe, sinkende volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Abbau von ca. 700.000 Arbeitsplätzen allein im Jahr 1993 und über 6 Millionen fehlende Ar­beitsplätze sind Schlaglichter dieser Entwicklung.
Hajo Weber

Lean Management: Die neue Unternehmensorganisation

Frontmatter
Die Evolution von Produktionsparadigmen: Craft Production, Mass Production, Lean Production
Zusammenfassung
In den Jahren 1993/94 macht die deutsche Wirtschaft ihre bislang schwerste Krise seit Beendigung des 2. Weltkriegs durch. Während nicht zuletzt die wirtschaftlichen Probleme der Integration der Wirtschaft im Bereich der ehemaligen DDR dazu geführt haben, daß offenbar in der Politik die kleinste Einheit der Neuverschuldung die Milliarde ist, scheinen sich Firmen darin übertreffen zu wollen, Lohnsummen zu reduzieren und Personal abzubauen. Die Ankündigungen von fünfstelligen Entlassungszahlen gelten nicht mehr als Sensation in der Öffentlichkeit — geschweige denn, daß sie zu öffentlicher Entrüstung der davon Betroffenen führen oder zu symbolischen Aktionen ihrer Interessenorganisationen.
Hajo Weber
Quality Management und neue Formen der Organisation
Zusammenfassung
In der jüngeren Vergangenheit wurden insbesondere in der Praxis verschiedene Restrukturierungskonzepte diskutiert, die teilweise erhebliche Auswirkungen auf die Organisation eines Unternehmens haben. Zu diesen Ansätzen zählt auch Total Quality Management (TQM). Im folgenden ist daher zunächst kurz auf die Relevanz des Themas “Qualität” einzugehen, um dann auf der Basis einer Charakterisierung von TQM organisatorische Implikationen ableiten zu können.
Klaus J. Zink
Einige ‚kritelnde‘ Anmerkungen zur Diskussion um „Lean Production“
Zusammenfassung
“Lean Management”, “Lean Organisation”, “Lean Production”... Der Blick auf die Literatur zu den Stichworten zwingt fast eine theatralisch-literarische Assoziation auf: “Oh — das ist ein weites Feld”.
Gert Schmidt

Lean Management: Management und Organisation im Wandel

Frontmatter
Lean Management — Wie das Management den Wandel angeht
Zusammenfassung
Wenn in dem folgenden Beitrag von “dem Management” die Rede ist, so ist natürlich klar, daß es sich dabei um eine Fiktion handelt. “Das Management” gibt es nicht. Zu vielfältig sind die Fraktionen, Funktionen und Professionen, die sich auf diesem Felde tummeln, um sie unter einem Begriff zu verallgemeinern. Dennoch aber scheint es gerechtfertigt, sich Gedanken darüber zu machen, ob sich nicht — bei aller Vielfalt im Detail — empirisch allgemeine Tendenzen ausmachen lassen, die es dann in einer Art Idealtypus erlauben, Vorgehensweisen in der Einleitung eines organisatorischen Wandels zu schildern. Insofern rechtfertigt die Empirie, auf die sich der folgende Beitrag stützt, durchaus die Verallgemeinerung.
Hans-Dieter Ganter
Das schlanke Management der Gruppenarbeit
Zusammenfassung
Anfang 1994 hoffen noch viele, die tiefste Rezession der bundesdeutschen Geschichte möge doch im neuen Jahr ein Ende finden. Arg gebeutelt sind die früher gewinngewohnten Kassen der Unternehmen; Großkonzerne machen zum wiederholten Male Verluste in Milliardenhöhe, der Arbeitsmarkt bleibt düster. Immer mehr Menschen, ob Beschäftigter, Unternehmer oder Politiker, erkennen: der Weg aus der Talsohle wird schwer und hart werden (s. Weber 1994). Wie aber der Weg aussehen soll, ist diffus und meistens nach alten, sehr alten Wegekarten reproduziert: Kosten in privaten und öffentlichen Betrieben senken, Gebühren und Preise für Leistungen möglichst erhöhen, Arbeitsplätze abbauen und Sündenböcke suchen: z.B. Steuern, Rechtsbestimmungen, Gewerkschaften, Ausländer etc.
Guido Tolksdorf

Lean Management: Neue Industrie- und Arbeitspolitik

Frontmatter
Organisationswandel und Regulationsstruktur — Das Beispiel Baden-Württemberg
Zusammenfassung
In den zurückliegenden dreißig Jahren prosperierte die Wirtschaft Baden-Württembergs überdurchschnittlich. Die Unternehmen des Landes galten als innovativ und adaptiv. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde von einem stetigen Wachstum der Beschäftigung begleitet. Zudem bildeten sich relativ hohe sozialpolitische Standards heraus. Dazu zählten eine hohe Beschäftigungsquote, hohes Arbeitnehmereinkommen, weitgehende Beschäftigungssicherheit und ein stilbildender Modus der Interessen- und Konfliktregulierung. Die alles in allem positive und vergleichsweise herausragende Entwicklung in Baden-Württemberg ist unter anderem deshalb so bemerkenswert, weil das Land ausgesprochen rohstoffarm ist. In Beschreibungen durch wirtschaftliche und politische Repräsentanten klingt nicht selten gehöriger Stolz auf die eigene Intelligenz, die Kreativität und den sprichwörtlichen schwäbischen Tüftlersinn an. Unbezweifelbar sind hiermit wichtige Erfolgsfaktoren genannt. Aber der Hinweis auf Kognitionen und Orientierungen allein reicht zum Verständnis der ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte nicht aus. In der einschlägigen Forschungsliteratur wird denn auch die Wirkungsweise einer besonders gelungenen regionalen Regulation als maßgeblich für die zurückliegende Entwicklung geltend gemacht. Organisationen der Wirtschaft, der Politik und intermediäre Institutionen bilden die regionale Regulationsstruktur. Deren Interaktionen erreichten im Hinblick auf Parameter wirtschaftlichen Handelns ein hohes Maß an Kompatibilität. Dies ermöglichte kohärente Innovationsstrategien speziell in Wirtschaft und Politik. Es entwickelten sich dem Anschein nach subtil austarierte — wenngleich weder zentral noch nennenswert intentional koordinierte — Interdependenzen zwischen Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft, Politik und Tarifparteien, die entscheidend zur wirtschaftlichen Dynamik beitrugen.
Hans-Joachim Braczyk
Schlanke Produktion — neue Herausforderungen an die Arbeits- und Industriepolitik der Gewerkschaften
Zusammenfassung
Lean Management oder Lean Production sind nicht nur Phänomene, die gegenwärtig in den Unternehmen anfallen. Solche neuen Produktionskonzepte verweisen ebenfalls auf deren überbetriebliche Voraussetzungen und Folgen und bilden daher zentrale Themen und Konfliktfelder in der gegenwärtigen arbeits- und industriepolitischen Diskussion. Dabei stehen die Umstrukturierungsprozesse in den Unternehmen in einer engen Wechselbeziehung mit den Veränderungen, die auf der Branchenebene oder auf der regionalen oder auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene anfallen. So sind etwa als Folgen einer rechnerintegrierten Fertigung erhebliche regional-, verkehrs- und umweltpolitische Konsequenzen, die durch Just-in-time-Zulieferung oder verstärkte zwischenbetriebliche Vernetzung entstehen, benannt worden, ebenso die folgenschweren qualitativen und quantitativen Auswirkungen auf die Nutzung von menschlicher Arbeitskraft.1 Die damit verbundenen Herausforderungen werfen für die politischen Akteure umfangreiche Probleme auf und zwingen sie dazu, grundsätzliche Strategiewechsel und Umstrukturierungen vorzunehmen.2 Für U. Jürgens und F. Naschold (1994; s.a. Streeck 1991, 1993) stehen nicht weniger als die grundlegenden “Konstruktionsprinzipien des deutschen Produktions- und Politikregimes” zur Disposition; umfassende Lern- und Aushandlungsprozesse sind daher erforderlich, um zu einem neuen “Produktivitäts- und Sozialpakt” zu gelangen.
Josef Hilbert, Josef Schmid

Lean Management Ingenieurarbeit und -qualifikation der Zukunft

Frontmatter
Engpaß Ingenieurqualifikation — Anstöße zu einer notwendigen Reform
Zusammenfassung
Kontroversen über die “richtigen” Inhalte und Formen des Ingenieurstudiums sind so alt wie die Technischen Hochschulen. Seit ihrer Gründung haben bestimmte Themen wie z.B.
  • Praxisbezug,
  • das Verhältnis Grundlagen — Spezialisierung,
  • Hochschuldidaktik,
  • das Verhältnis fachbezogener zu fachübergreifenden Inhalten und nicht zuletzt
  • die zu lange Studiendauer
unterschiedliche Konjunkturen in den Reformdiskussionen und eine wechselnde bildungspolitische Aktualität (s. DVT 1973; Huning 1974; Gräfen 1990; Mai 1993).
Manfred Mai
Zwischen „Over-engineering“ und „Lean Construction“-Zum Wandel von Organisation und Qualifikation von Ingenieuren
Zusammenfassung
Der Aufstieg der deutschen Wirtschaft um die Jahrhundertwende und die Dynamisierung der Wirtschaft nach Beendigung des 2. Weltkrieges in den 50er und 60er Jahren (“das deutsche Wirtschaftswunder”) ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Leistungen deutscher Erfinder, Ingenieure und Techniker zu erklären. Seit man weiß, daß Beschäftigungszyklen Folge von Produkt- und Produktionsverfahrenszyklen sind, gebührt denjenigen, die für Produktkonstruktionen und Verfahrensentwicklungen zuständig sind — den Ingenieuren — besondere Aufmerksamkeit. Die Erfolge des “Made in Germany” in den 30er Jahren und in den Jahrzehnten der Nachkriegszeit sind daher in erheblichem Maße den Leistungen der Ingenieure und den Ingenieurwissenschaften zugerechnet worden.
Hajo Weber, Rüdiger Seltz

Lean Management: Alternativen zur japanischen Option?

Frontmatter
Was kommt nach „Lean Production“? Zur gegenwärtigen Debatte über „Post-Lean-Production“ in Japan
Zusammenfassung
Die starke Schlußnote der MIT-Studie (Womack u.a. 1990), Lean Production sei das Produktionssystem des 21. Jahrhunderts und das einzige überlebensfähige Nachfolgesystem des Taylorismus, hat — natürlich — Widerspruch hervorgerufen. “Lean Production; The End of History?”, so die protestierende Gegenfrage etwa von Christian Berggren (Berggren 1993). Und tatsächlich setzte die Diskussion über “Post-Lean-Production” fast zeitgleich mit der Veröffentlichung der Studie ein — und dies vor allem in Japan als dem einzigen Land, in dem über einen längeren Zeitraum Erfahrungen mit diesem Produktionssystem gemacht werden konnte. Für die Bundesrepublik Deutschland stellt sich die Frage anders. Hier wurde schließlich erst vor gerade einmal drei Jahren die LeanProduction-Revolution ausgerufen — mit einer allerdings im internationalen Vergleich besonderen Emphase. Wenn es auch ein wenig überzogen erscheint, von einer “durch die Veröffentlichung der MIT-Studie verursachten Ablösung des tayloristisch-fordistischen Fertigungs- und Organisationsparadigmas durch Lean Production....” (Feggeler, Schumann 1993) zu sprechen, so hat das Erscheinen dieser Studie in der Bundesrepublik doch einen Veränderungsschub initiiert, dessen Reichweite gegenwärtig noch schwer abzuschätzen ist.
Ulrich Jürgens
Lean Management — Unternehmenswandel durch Organisationslernen
Zusammenfassung
Die “schlanke Produktion” gilt in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik als Schlüsselfaktor zur Überwindung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Strukturkrise. Bei aller Vielfalt dessen, was sich hinter dem Konzept und seiner Umsetzung in betrieblichen Modernisierungsprojekten verbirgt, ist bei der schlanken Produktion die gemeinsame Vorstellung leitend, daß die betriebliche Modernisierung sich im Kern an sozialen Innovationen auszurichten hat. Nicht mehr Automatisierung und computerintegrierte Prozesse, sondern Just-in-Time-Produktion, kontinuierliche Verbesserungsprozesse, das Null-Fehler-NullPuffer-Prinzip, der Abbau der Hierarchie-Ebenen usw. sind die zentralen Merkmale des Wandels. Damit verblaßt der technik-zentrierte Rationalisierungstyp: in das Zentrum des Modernisierungsinteresses rückt die Gestaltung der Organisation als soziales System. Besonders deutlich wird dies nicht zuletzt durch die Neubelebung verschiedener Konzepte zur Gruppenarbeit (s. Binkelmann/Braczyk/Seltz 1993).
Uwe Borchers
Backmatter
Metadaten
Titel
Lean Management — Wege aus der Krise
herausgegeben von
Prof. Dr. Hajo Weber
Copyright-Jahr
1994
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-85847-4
Print ISBN
978-3-409-13760-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-85847-4