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21.04.2021 | Leasing | Interview | Online-Artikel

"Sale-and-lease-back schafft finanzielle Spielräume"

verfasst von: Sylvia Meier

3 Min. Lesedauer

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Interviewt wurde:
Christian Glaser

ist promovierter Risikomanager und Generalbevollmächtigter einer namhaften Leasinggesellschaft.

Im Zuge der Corona-Krise hat sich die finanzielle Situation vieler Unternehmen deutliche angespannt. Experte Christian Glaser erklärt im Interview, welche Möglichkeiten Finanzierungsalternativen wie Leasing bieten.

Springer Professional: Für viele Unternehmen ist Leasing eine interessante Finanzierungsalternative. Wie hat sich die Rolle von Leasing durch die Corona-Pandemie entwickelt?

Christian Glaser: Leasing wird in vielen Branchen die Basis für den Re-Start nach der Corona-Krise bilden. Denn einige Unternehmen haben durch den Lockdown mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen und drastisch eingebrochenem Eigenkapital sowie wenig(er) Liquidität zu kämpfen. Die objektbasierte Finanzierungsform des Leasings schont durch den Pay-as-you-earn-Ansatz die Liquidität und bietet ein hohes Maß an Flexibilität. Durch den Pay-per-use-Ansatz beispielsweise lässt sich auch das Investitionsrisiko auf das Leasingunternehmen verlagern.

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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Einleitung

Das vorliegende Buch enthält weit über 200 Kennzahlen für die Steuerung von Leasinggesellschaften. Hierbei handelt es sich unter anderem um Kennzahlen aus den Bereichen Risikomanagement, Vertrieb und Marketing, Personalwesen, aber auch um finanzielle Kennzahlen aus den Bereichen der Refinanzierung, der Kreditentscheidung oder der Betrugsprävention.

Nicht wenige Unternehmen kamen durch die Corona-Krise in Geldnöte. Der geleaste Firmenwagen beispielsweise stand jedoch häufig aufgrund von Lockdown-Maßnahmen ungenutzt auf dem Parkplatz, die monatlichen Zahlungen standen dennoch an. Konnten Leasingnehmer hier auf ein Entgegenkommen der Leasinganbieter hoffen?

Dies kommt insbesondere auf den zugrundeliegenden Vertrag drauf an. Bei vielen Fahrzeugen liegen kilometerbasierte Leasingverträge zugrunde, sodass bei geringerer Laufleistung typischerweise auch niederigere Raten anfallen. Gleichzeitig sollte aber auch berücksichtigt werden, dass die Fahrzeuge trotz niedrigerer oder gar gänzlich ausbleibender Nutzung an Wert verlieren, wofür die Leasing-Gesellschaft typischerweise auch eine Kompensation verlangt. Gleichzeitig konnte aber auch berücksichtigt werden, dass viele Leasing-Unternehmen sehr bemüht um eine Lösung waren, um die Leasingnehmer aktiv durch die Corona-Krise zu begleiten. Die Leasinggesellschaften sind sich ihrer Verantwortung für die Gesamtwirtschaft bewusst - schließlich werden über die Hälfte aller außenfinanzierten, also nicht aus Eigenmitteln oder Abschreibungsrückflüssen finanzierte, Investitionen über Leasing realisiert.

Welche Rolle spielt Sale-and-Lease-Back bei der Liquiditätsbeschaffung für Unternehmen? Und wie funktioniert das?

Beim Sale-and-Lease-Back verkauft ein Leasingnehmer im ersten Schritt ein Objekt aus seinem Anlagevermögen, beispielsweise eine Metallverarbeitungsmaschine, an eine Leasinggesellschaft. Anschließend wird diese direkt wieder vom Leasingnehmer zurückgeleast, sodass er sie weiter nutzen kann. Es ist ein sehr interessantes Modell zur Liquiditätsbeschaffung, insbesondere für Unternehmen mit signifikanten stillen Reserven im Anlagevermögen. Dadurch lassen sich finanzielle Spielräume schaffen ohne einen Bankkredit mit ggf. zusätzlichen Sicherheiten anzufragen. Speziell zu Corona-Zeiten erfreute sich diese Vertragsgestaltung großer Beliebtheit.

Was wird denn aktuell bevorzugt von Unternehmen geleast?

Dies ist sehr unterschiedlich. Mit weitem Abstand werden insbesondere Fahrzeuge geleast, aber auch Maschinen und technische Anlagen sowie IT finden sich unter den am häufigsten geleasten Objekten. Grundsätzlich eignet sich jedes mobile Wirtschaftsgut für Leasing, es gibt sogar exotischere Ausgestaltungen wie Nutztierleasing oder auch Lizenzen und Patente. In Zukunft kommt dem Leasing bei der Gestaltung des strukturellen Wandels sowie den Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle zu.

Wie findet ein Unternehmen zur idealen Leasingstrategie?

Die Leasingstrategie ist letzten Endes ein Ausfluss der strategischen Finanzplanung. Ausgehend von der individuellen Liquiditäts- und Investitionsplanung, aber auch der Frage, wie lange ein Objekt genutzt werden soll, bevor es durch ein neues ersetzt wird, lassen sich Aussagen über die Vorteilhaftigkeit von Leasing gegenüber Bankkredit oder Eigenfinanzierung treffen. 

Und welche Kennzahlen sollten Controller im Blick behalten?

Insbesondere in Krisenzeiten gilt: Cash is King. Die Liquiditätsbelastung über einen vordefinierten Zeitraum ist sicherlich eine der zentralen Kennzahlen, die es zu betrachten gilt. Gleichzeitig natürlich aber auch die Rentabilität beziehungsweise auch die Frage, ob das Eigenkapital im Sinne einer Opportunitätsbetrachtung beispielsweise in der Forschung und Entwicklung gewinnbringender investiert werden kann als im Unternehmensfuhrpark.

Alle tagesaktuellen Beiträge rund um die Corona-Krise finden Sie hier

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