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2016 | Buch

Lebensentwürfe im ländlichen Raum

Ein prekärer Zusammenhang?

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Über dieses Buch

Ziel des vorliegenden Bandes ist es, eine interdisziplinäre Sicht auf die derzeitigen rasanten Phänomene räumlicher Disparitäten in der Sicherstellung der Grundinfrastruktur von Bildung, Verkehr, Nahversorgung, Gesundheit etc. global, aber auch in regionalen Strukturen zu entwickeln. In den spürbar massiven gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und demographischen Transformationsprozessen kommt es in vielen ländlichen Regionen in den grundlegenden Daseinsgrundfunktionen zu einer beträchtlichen Erosion von Angeboten, was wiederum zu einer weiteren Schwächung der Vitalität und Funktionsfähigkeit der Gebiete durch die Entstehung alternder oder bildungs- und kulturell-homogener Milieus führt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Die Urbanisierung ist ein globales Phänomen, auch wenn die Voraussetzungen, die Dynamik und die Konsequenzen in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein können. Die Industrialisierung und die damit einhergehende Arbeitsteilung sowie die Erhöhung der Arbeitsproduktivität sind der zentrale Motor dieses demografischen Trends.
Rudolf Egger, Alfred Posch
Demografischer Wandel, Diversität und Entwicklungsfähigkeit ländlicher Regionen
Zusammenfassung
Der demografische Wandel in ländlichen Regionen wird im Allgemeinen mit Schrumpfungsprozessen assoziiert. Diese Einschätzung ist jedoch für viele ländliche Regionen in den Industriestaaten längst nicht mehr zutreffend. Dies offenbart, wie wichtig eine umfassende Analyse der Bevölkerungsveränderungen und Wanderungsbewegungen in ländlichen Regionen ist. In den letzten Jahren lässt sich auch für diesen Regionstyp eine starke Zuwanderung vor allem aus dem Ausland feststellen, die unmittelbare Auswirkungen auf die soziale Vielfalt und die Reflexion der regionalen Identität hat. So manche ländliche Region beschränkt jedoch ihre Entwicklungs- und Innovationsfähigkeit selbst, weil es den BewohnerInnen nicht gelingt, die soziale Vielfalt produktiv zu nutzen und neue Entwicklungswege zuzulassen. Für die Entwicklungsfähigkeit ländlicher Gebiete ist es jedoch zentral, das vorhandene Potenzial an sozialer Vielfalt im Entwicklungsprozess zielgerichtet zu unterstützen und zu nutzen. In der Gestaltung ländlicher Regionen sind demzufolge neue Handlungsansätze gefordert, die die Vielfalt der persönlichen Zugänge umfassender abbilden und aktiv Regionsentwicklung steuern. Im Folgenden werden Ansätze vorgestellt, die dem Bevölkerungsverlust, dem Verlust an spezifischen Fähigkeiten und sozialer Kompetenz (Brain-Drain) aus ländlichen Regionen und dem damit verbundenen Verlust an Entwicklungs- und Innovationsfähigkeit wirkungsvoll entgegenwirken können.
Luis Fidlschuster, Thomas Dax, Theresia Oedl-Wieser
Regionale Entwicklungsstrategien: Theoretische und empirische Begründungen und ihre Implikationen
Zusammenfassung
Die Aussagen regionaler Wachstumstheorien zu den Entwicklungsmöglichkeiten des ländlichen Raums in modernen Industriestaaten erstrecken sich von einem von den Marktkräften getriebenen Ausgleich räumlicher Disparitäten bis zu verstärkter Polarisierung. Empirisch betrachtet, scheinen sich die Einkommensunterschiede zwischen den Ländern weltweit tendenziell auszugleichen, doch gleichzeitig steigt die Disparität innerhalb der untersuchten Länder. Unter den gegebenen technologischen Bedingungen sowie den Präferenzen der Wirtschaftssubjekte für den urbanen Raum dürften sich die wirtschaftlichen und demografischen Schrumpfungsprozesse in – insbesondere peripher gelegenen – Teilen des ländlichen Raums weiter fortsetzen. Die Agglomerationsvorteile des städtischen Raums können mittels Betriebsansiedlungen und Verkehrserschließung des ländlichen Raums vielfach nicht kompensiert werden. Als Alternative verbleibt ländlichen Regionen insbesondere eine endogene Entwicklung, die auf die aktive Mobilisierung bisher un(ter)genutzter regionaler Ressourcen setzt, oder auch die Entwicklung neuer, möglichst immobiler Spezialisierungsvorteile. Um die Lebensqualität der verbleibenden Regionsbevölkerung zu erhalten und eine Vergeudung öffentlicher Mittel einzuschränken, sollte zudem in manchen Fällen eine – politisch allerdings schwer durchsetzbare – kontrollierte Umstrukturierung und Schrumpfung der regionalen sozialen und technischen Infrastruktur angestrebt werden.
Rudolf Dujmovits
Lebensentwürfe in ländlichen Regionen
Ein Plädoyer für das Unerwartete
Zusammenfassung
Verbreitete Entwicklungsvorstellungen für ländliche Regionen, sei es in den Köpfen von EntscheidungsträgerInnen und PlanerInnen bis hin zu ausformulierten Entwicklungsstrategien, grenzen Regionen oft auf bestimmte Funktionen und Möglichkeiten ein. Sie sind allzu oft „rückwärtsgewandt“ und „traditionalistisch“. Dabei zeigen sowohl die Geschichte ländlicher Regionen selbst als auch Beispiele aus der „eigenständigen“ Regionalentwicklung der letzten Jahrzehnte, wie sehr neue Ideen und Lebensentwürfe gegen vorhandene Rahmenbedingungen und Denkweisen Regionen einen neuen Impuls geben und diese attraktiver machen. Bei der Attraktivität ländlicher Regionen geht es um Möglichkeits- und Freiräume für Unbekanntes, Unerwartetes und Unkonventionelles, um Raum für Experimente und die Schaffung von Neuem. Wie Regionalgeschichte von Erneuerungsschüben geprägt werden kann, zeigt der vorliegende Beitrag.
Günther Marchner
Den ländlichen Raum zukunftsorientiert und wirkungsorientiert gestalten
Zusammenfassung
Im Schatten der weltweiten Verflechtungen gewinnen die Regionen mit ihren spezifischen Ressourcen stark an Bedeutung. Regionalentwicklung bedeutet heute nicht mehr eine nachholende Förderung für benachteiligte und periphere Regionen, sondern wird zur Arena für Entwicklungskonzepte und Standortmarketing. Für das Generieren von regionalen Innovationen ist die Zusammenarbeit und Wissensintegration über verschiedenste thematische, räumliche und stakeholderspezifische Grenzen hinweg wesentlich. Der Beitrag informiert über das Entwicklungsleitbild „Wirtschaftsraum und Lebensraum“ der Region Obersteiermark West und seine Leitprojekte. Die Leitthemen der Region sind: Lebensqualität erhöhen, dem demografischen Wandel begegnen, Regionswahrnehmung verstärken, Lebensraum & Wirtschaftsraum verbinden, Zukunft Werkstoff und Energie sowie Wirtschaftsverflechtungen ausbauen. Vorgestellt wird die Initiative „Kraft.Das Murtal“, das als regionales Unternehmensnetzwerk in der Rolle „Wirtschaft übernimmt Verantwortung für die Region“ aktiv ist.
Bibiane Puhl
Vom Streben nach Wachstum zur Gestaltung von Schrumpfung
Zusammenfassung
Grundschulen schließen, den Dorfladen gibt es nicht mehr, die Ortszentren sind menschenleer, immer mehr Häusern und Gärten mangelt es an Pflege, Hilfswillige fehlen tagsüber im Katastrophenfall, knappe Kassen beschränken den Handlungsspielraum – die Zeichen des Niedergangs von strukturschwachen Landgemeinden und ganzen Regionen sind mannigfaltig, aber altbekannt. Neu an dem sich meist schon über Jahrzehnte fortpflanzenden Abstieg ist jedoch, dass ein Perspektivenwechsel dahingehend ansteht, wie man diesen schleichenden Schrumpfungsprozessen hinkünftig angemessener begegnen kann. Denn bislang hat die Regional- und Kommunalpolitik bei Räumen mit rückläufigen Entwicklungen ausschließlich auf Strategien und Maßnahmen gesetzt, die mit einem Wachstumsversprechen verbunden waren. Nun aber mehren sich die Anzeichen, dass es in den meisten Fällen sinnvoller ist, sich vorderhand um Lösungen zu bemühen, die auf die Rückläufigkeit Bezug nehmen, statt sich weiter erfolglos gegen sie zu stemmen.
Gerlind Weber
Lernen in der Peripherie
Über die räumliche Neuorganisation sozialer Nähe und die Rolle der Erwachsenenbildung
Zusammenfassung
Für eine nachhaltige Verbesserung der sozialen und regionalen Bildungsgerechtigkeit sind die Strukturen allokativer Ressourcen auch soziogeografisch zu berücksichtigen. Dabei spielt das Verhältnis des sogenannten öffentlichen Raums und der privaten Verfügungsbereiche eine entscheidende Rolle. Regionalisierende Festschreibungen sozialer und materieller Gegebenheiten bzw. deren wirtschaftlichen Inklusions- und Exklusionsphänomene sind Ausdruck gesellschaftspolitischer Selbstvergewisserungsprozesse, welche Lebensbedürfnisse öffentlich sichergestellt werden müssen und inwieweit der Staat eine solche Sicherstellung als demokratiepolitischen Sicherungsauftrag versteht. Die Paradigmen Markt oder Staat, Eigenverantwortung oder Gemeinwesen sind hierbei zwar auf vielen Ebenen grundsätzlich kombinierbar, letztlich müssen aber zwei Fragen geklärt werden: Wie viel Ungleichheit kann eine Gesellschaft ertragen und welches Verhältnis von Gesellschaft und Individuum wird dabei vorausgesetzt?
Rudolf Egger
Schulschließungen im ländlichen Raum – Beginn oder Endpunkt einer demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Abwärtsspirale?
Zusammenfassung
Der Beitrag beschäft igt sich mit der Frage, welchen Verlauf die demografische, wirtschaftliche und teilweise auch soziale Entwicklung einer Gemeinde nimmt, nachdem es hier zu einer Schulschließung kam. Hintergrund ist eine Untersuchung der AutorInnen, die sich auf Basis statistischer Daten mit den sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen von Kleinschulschließungen in Österreich beschäftigte. Um die Daten angemessen interpretieren zu können, werden Gemeinden in einer Region verglichen: Gemeinden, in denen die allerletzte Schule schloss, werden Gemeinden gegenübergestellt, die ebenfalls eine Schule schließen mussten, die aber noch eine Schule im Ort haben. Auf diese Weise wird die Entwicklung von 14 Gemeinden in fünf Regionen analysiert, welche zwischen 2001 und 2008 von einer Schulschließung betroffen waren. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten der von Schulschließungen betroffenen Gemeinden v. a. aufgrund der Abwanderung, weniger aufgrund des Geburtenrückgangs Bevölkerungsverluste hinnehmen mussten und müssen und dass die wirtschaftliche Lage keineswegs die negativen demografischen Entwicklungen widerspiegelt. Ob die Schule weiterhin ein Art soziales Zentrum darstellt, hängt wesentlich von der Art der Weiternutzung ab.
Sigrid Kroismayr, Petra Hirzer, Marc Bittner
Lernende Regionen als Vernetzung von Erwachsenenbildung und Regionalentwicklung
Zusammenfassung
Regionalentwicklung und Erwachsenenbildung sind unterschiedliche soziale Felder. Beiden ist die Förderung von Lebensbegleitendem Lernen im ländlichen Raum ein wichtiges Anliegen. Dennoch unterliegen sie spezifischen Herangehensweisen und Handlungslogiken. Im Projekt „Lernende Regionen“ haben sich AkteurInnengruppen beider Felder in Netzwerken zusammengefunden, um Lebenslanges Lernen in ländliche Regionen zu bringen. Im vorliegenden Beitrag wird aufgezeigt, wie die Idee Lernender Regionen entstanden ist und wie in der österreichischen Maßnahme Lernende Regionen eine erfolgreiche Zusammenarbeit trotz unterschiedlicher Zusammenhänge erreicht wurde.
Ingolf Erler
Dezentrale Energieversorgung – Die Rolle der Photovoltaik in der Energietransition
Zusammenfassung
Unter den erneuerbaren Energieträgern gilt vor allem die Stromerzeugung aus Sonne, die Photovoltaik (PV), als eine der wichtigsten Formen dezentraler, elektrischer Energie. Die Vielfältigkeit ihrer Anwendungsmöglichkeiten spiegelt sich in diversen Adoptionsformen wider – es gibt PV-Anlagen für Privathaushalte, Gewerbebetriebe, Bürgerkraftwerke, aber auch gebäude- und infrastrukturintegrierte PV-Lösungen. Um das Entstehen sowie die Entwicklung relevanter AkteurInnennetzwerke zur Diffusion von Photovoltaik im ländlichen Raum weiter zu unterstützen, werden diese im vorliegenden Beitrag untersucht. Im Fokus stehen ihr institutioneller Aufb au, ihre Schlüsselelemente sowie Motivationsfaktoren und Barrieren. Diese Analyse soll zu einem besseren Verständnis der besonderen Herausforderungen, die die bereits stattfindende Transition unseres Energiesystems mit sich bringt, sowie zu einem besseren Verständnis der zukünftigen Gestaltungsmöglichkeiten beitragen.
Kathrin Reinsberger, Alfred Posch
Verkehrsinfrastrukturen und Mobilitätsverhalten
Analyse des Mobilitätsverhaltens und der Verkehrsinfrastrukturen in ländlichen Räumen unter dem Aspekt des regionalen, demografischen und sozialen Wandels am Beispiel der Steiermark
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird in einem ganzheitlichen Ansatz das System Verkehr als Resultat der räumlichen Mobilität unserer Gesellschaft analysiert. Ziel ist die Beantwortung der Frage, ob und wie die vorhandenen Verkehrsinfrastrukturen den Lebensentwürfen und der Grundversorgung im ländlichen Raum entsprechen. Lebensstil und soziokulturelle Aspekte definieren den individuellen Lebensraum – Infrastrukturen und biografische Entwicklung bestimmen Mobilitätsverhalten und Verkehrsmittelwahl. Sind es mangelnde Verkehrsinfrastrukturen und Erreichbarkeiten oder mangelnde soziale Gravitationskräfte, die vor allem junge Menschen zum Verlassen des ländlichen Raumes bewegen? Erreichbarkeitsanalysen, Mobilitätstagebücher und Interviews sollen im Gegenüberstellen räumlicher Migrationsmuster eine Antwort darauf finden. Die rasante Evolution der menschlichen Mobilität, unser Wohlstand und zunehmende Freizeitsphäre führen zu einem wachsenden Spannungsverhältnis von individuellen Mobilitätswünschen und kollektiver Vernunft. Schrumpfende und begrenzte Ressourcen fordern die Gesellschaft zu einer fairen Allokation der Daseinsvorsorge.
Fritz Bernhard
Carsharing – ein Mobilitätsansatz auch für den ländlichen Raum?
Zusammenfassung
Strukturelle Rahmenbedingungen, wie geringe Bevölkerungsdichte und disperse Siedlungsstrukturen, beeinflussen die Mobilitätssituation im ländlichen Raum wesentlich. So steigt mit abnehmender Siedlungsdichte die Abhängigkeit vom Auto. Diese wiederum belastet die Haushalte finanziell und/oder beeinträchtigt die Teilhabe am sozialen Leben von Personen ohne eigenen Pkw. Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Mobilität bestehen im ländlichen Raum sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer und sozialer Sicht zahlreiche Herausforderungen, für deren Lösung neue Ansätze erforderlich sind. Ein möglicher Lösungsansatz stellt Carsharing, die geteilte Nutzung von Pkws, dar. Da Carsharing-Angebote bisher jedoch hauptsächlich im urbanen Gebiet vorzufinden sind, ist es das Ziel dieses Beitrages, die Anwendbarkeit von Carsharing im ländlichen Raum zu untersuchen und zu klären, welche Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend sind. Um diese Fragen zu beantworten, wurden ExpertInneninterviews geführt und erfolgreiche Carsharing-Projekte im ländlichen Raum analysiert. Es stellte sich heraus, dass die Wahl des geeigneten Betreibermodells und die Anpassung des Modells an die spezifischen Gegebenheiten vor Ort ausschlaggebend für den Erfolg des Carsharing-Angebotes sind.
Magdalena Perschl, Alfred Posch
Gesundheitsversorgung in Österreich unter besonderer Berücksichtigung des ländlichen Raums
Zusammenfassung
Im Rahmen dieses Beitrags werden zentrale Aspekte der Gesundheitsversorgung in Österreich vorgestellt und analysiert, wobei insbesondere auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum eingegangen wird. Zu diesem Zweck wird zunächst ein knapper Überblick über die österreichische Gesundheitspolitik der letzten 50 Jahre gegeben, welcher erkennen lässt, dass sich eine Versorgungsforschung im engeren Sinn, die auf eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsleistungen abzielt, derzeit noch im Aufb au befindet. Im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ist festzuhalten, dass dieser in den politischen Programmen zwar durchaus Beachtung geschenkt wird, eine einheitliche Abgrenzung, was im Gesundheitsbereich unter ländlichem Raum zu verstehen ist, allerdings fehlt. Deshalb werden im empirischen Teil mehrere Varianten zur Abgrenzung des ländlichen Raums im Gesundheitsbereich vorgestellt. Diese werden anschließend herangezogen, um zu überprüfen, ob es wesentliche Unterschiede in der Gesundheitsversorgung zwischen ländlichem und städtischem Raum gibt. Dabei wird auf einige zentrale Leistungsanbieter, nämlich Krankenanstalten, Ärzte/Ärztinnen und Apotheken, abgestellt. Die Analyse der vorhandenen Daten zeigt, dass Unterschiede, sofern überhaupt vorhanden, im Zeitablauf tendenziell geringer geworden sind.
Gerhard Reichmann, Margit Sommersguter-Reichmann
Landwirtschaft und Gesellschaft
Auswirkungen des Agrarstrukturwandels auf soziale, ökologische und ökonomische Verhältnisse
Zusammenfassung
Die gesellschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft kann nicht losgelöst von den jeweiligen natürlichen Gegebenheiten und Verhältnissen (Boden, Klima etc.) gesehen und sollte auch nicht auf die reine Produktionsfunktion reduziert werden. Das würde vielfältige Lebensformen und Lebenswelten, die durch die Bewirtschaft ung von Land entstehen, vernachlässigen. Landwirtschaftliche Zusammenhänge und deren gesellschaftliche Bedeutung werden in diesem Beitrag – im Spannungsfeld unterschiedlicher Bilder über die Landwirtschaft – aus verschiedenen Blickwinkeln und anhand unterschiedlicher Konzepte diskutiert. Dadurch wird versucht, sich den Auswirkungen des agrarstrukturellen Wandels anzunähern, ein Weiterdenken anzuregen und zu vergegenwärtigen, wie landwirtschaftliches Tätigsein an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt den Raum formt.
Sophie Pfusterschmid
Backmatter
Metadaten
Titel
Lebensentwürfe im ländlichen Raum
herausgegeben von
Rudolf Egger
Alfred Posch
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-10524-2
Print ISBN
978-3-658-10523-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10524-2