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2017 | Buch

Lehren und Lernen online

Lehr- und Lernerfahrungen im Kontext akademischer Online-Lehre

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Über dieses Buch

Das Buch gibt einen mehrperspektivischen Einblick in online-typische Problematiken des Lehrens und Studierens und gibt Antworten auf die Frage, wie Online-Lehre dem Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen gerecht werden kann. Vorgestellt werden Entwicklungspotentiale des Studienformats und virtuelle Lehr-Lernräume.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Reflexionen wesentlicher Voraussetzungen onlinebasierter Studienformate auf Seiten Lernender und Lehrender

Frontmatter
Möglichkeiten von Online-Studienwahl-Assistenten für berufsbegleitende Online-Studiengänge
Zusammenfassung
Verfahren, die meist unter dem Begriff Online-Self-Assessment oder Online-Studienwahl-Assistenten angeboten werden, sollen Studieninteressierte darin unterstützen, herauszufinden, ob ein anvisiertes Studienfach zu ihnen passt. Dabei ist eine Entwicklung von Online Self-Assessments mit diagnostischem Schwerpunkt, in denen vornehmlich Fähigkeiten und Kompetenzen der studieninteressierten Person erfasst werden, in Richtung umweltzentrierte Online Studienwahl-Assistenten zu verzeichnen. Bei diesen Verfahren liegt der Schwerpunkt auf der Beschreibung der „Lernumwelt“. Inhaltliche Fundierung erhalten diese Verfahren durch Anforderungsanalysen, bei denen der Frage nachgegangen wird, welche Merkmale aufseiten der Studierenden mit einem Studienerfolg einhergehen. Auch für berufsbegleitende Online-Studiengänge sind solche OSA-Verfahren denkbar und hilfreich, um Studieninteressierten vorab zu verdeutlichen, welche Anforderungen ein berufsbegleitendes Studium stellt. Es wird ein allgemeiner Vorschlag präsentiert, wie Online Studienwahl-Assistenten für berufsbegleitende Online-Studiengänge für Soziale Arbeit aufgebaut sein könnten.
Bettina Röder
Berufsbegleitend online studieren: flexible Studienorganisationsform und spezifische Unterstützungsangebote für nicht-traditionell Studierende
Zusammenfassung
Das spezifische Studienformat, einschließlich seiner flexiblen Studienorganisationsform, wird als Modell mit Innovationspotenzial vorgestellt, welches zukünftig durch arbeitsmarktspezifische Entwicklungen, Bedarf an Akademiker*innen, Erfordernissen zur Weiterqualifizierung, die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie etc. an Bedeutung gewinnen wird. Neben der Skizzierung der Spezifika des Studienformats, stehen insbesondere die berufsbegleitend und online Studierenden im Fokus der Auseinandersetzung. Mit der Durchlässigkeit von Bildungswegen, die Öffnung hin zur Zielgruppe der Berufstätigen gehen spezifische Herausforderungen einher. Berufsbegleitend Studierende lassen sich gleichsam als berufserfahrene Studierende bezeichnen, die mit spezifischen Kompetenzen, Lernstilen und Lernerwartungen ausgestattet sind und dieses Potenzial gilt es für die Gestaltung des Studiums und der Lehre zu nutzen. Fokussiert wird sowohl auf die zielgruppenorientierte Gestaltung der onlinebasierten Lehr-Lernarrangements – unter Berücksichtigung der Lerner*innenbiografien – als auch auf spezifische Unterstützungsformate (Blended Counseling, onlinebasierte Serviceangebote).
Hedwig Rosa Griesehop, Ina Driemel
Möglichkeiten und Herausforderungen akademischer Lernprozesse in Online-Studiengängen
Zusammenfassung
Die Erfahrungen eines ehemaligen berufsbegleitend online Studierenden kommen zur Sprache. Sortiert werden diese Erfahrungen nach insgesamt sieben unverzichtbaren Voraussetzungen eines gut gelingenden und zufriedenstellenden Online-Studiums. Der Autor reflektiert Studieninhalte und persönliche Lernerfolge und damit (s)eine repräsentative Online-Bildungsgeschichte. Einerseits werden Fragen nach den besonderen Herausforderungen des Online-Formats für Studierende beantwortet, andererseits werden unterstützende und im besten Sinne lehrreiche Formen von Lehre, die ein Online-Studium inhaltlich gewinnbringend werden lassen und zeitlich im geplanten Umfang erfolgreich absolvierbar machen konkretisiert. Auch werden Voraussetzungen benannt, die vonseiten der Studierenden hilfreich für die Bewältigung eines Online-Studienganges sind als auch die Rahmenbedingungen, die seitens der Hochschule eingerichtet werden sollten, um Online-Studienkontexte studien- und lernförderlich zu machen.
Eckart Nebel
Wege in die Online-Lehre: Wie lassen sich Lehrende gewinnen und motivieren?
Zusammenfassung
Für viele Hochschullehrende stellt sich der Schritt von der „klassischen Lehre“ zu E-Learning-Angeboten als voraussetzungsvoll dar. Zunächst werden die mit Online-Lehre verbundenen Anforderungen skizziert, um so eine erste vorsichtige Annäherung an strukturelle, organisatorische, inhaltliche, technische, didaktische und nicht zuletzt kommunikative Aspekte der Online-Lehre zu ermöglichen. Durch die Beschreibung der Online-Lehre und wie es sich verhält zum Beispiel im virtuellen Raum zu Lehren, Lehrkonzepte anzupassen oder auch online-basierte Lehrkompetenzen zu entwickeln, findet sukzessive eine Annährung statt, die Lehrende dazu ermutigt die Herausforderung anzunehmen. Um Lehrende zu gewinnen, plädiert die Autorin für einen „niedrigschwelligen“ Einstieg in die Online-Lehre. Flankiert und protegiert wird dieser Einstieg durch kollegiale Einsozialisierung/Beratung, d. h. online lehrende Kolleg*innen fungieren als Ansprechpartner*innen für Neu-Einsteiger*innen und lassen diese partizipieren an erprobten Online-Lehrkonzepten und Erfahrungsexpertisen. Mit dieser Art der kollegialen Kooperation geht zugleich ein reflexiver und partizipativer Austausch einher, der wechselseitige Kommunikationsformen hervorruft, die das Potenzial haben, eine kollegiale Lernkultur zu befördern.
Hedwig Rosa Griesehop

Medien- und lerntheoretische Fundierung und spezifische Gestaltungsaspekte digitaler Hochschullehre

Frontmatter
Zum Wandel akademischer Lehr-Lernkulturen: Von erzeugungs- zu ermöglichungsdidaktischen Lehr-Lernarrangements
Zusammenfassung
Im Beitrag wird der Wandel akademischer Lehr-Lernkulturen thematisiert und das Potenzial, das die Ermöglichungsdidaktik auszeichnet, skizziert. Dazu wird zunächst erläutert, was Lehr- bzw. Lernkulturen kennzeichnet und warum sich die akademischen Lehr-Lernkulturen von einer erzeugungsdidaktischen hin zu einer ermöglichungsdidaktischen Ausrichtung wandeln müssten. Hierbei werden auch die zentralen Grundlagen des Konzeptes der Ermöglichungsdidaktik vorgestellt. Die Umsetzung, aber auch die damit verknüpften Schwierigkeiten im Hochschulkontext werden anschließend ausführlicher diskutiert. Schließlich wird ein besonderer Blick auf das Online-Lehren und -Lernen gelegt und der Frage nachgegangen, welche Herausforderungen sich an ein ermöglichungsdidaktisches E-Learning stellen. Wie sich der Lehr-Lern-Kulturwandel mit Blick auf Lehre und Lernen online praktisch einlösen lässt, wird exemplarisch an einem ermöglichungsdidaktischen E-Learningangebot verdeutlicht. Das abschließende Resümee blickt dann auf die noch offenen Forschungsfragen, wie auch die notwendigen strukturellen Rahmenbedingungen seitens der Hochschulen sowie die nötigen Voraussetzungen seitens der Lehrenden und Lernenden.
Ingeborg Schüßler, Lars Kilian
Partizipatives Lernen in der Online-Lehre – Anspruch, Konzept und Ausblick
Zusammenfassung
Der Beitrag widmet sich den Voraussetzungen und Notwendigkeiten der Gestaltung einer partizipativen und partizipationsfördernden Lernumgebung in der Online-Lehre. Die zentrale These lautet, dass die Integration von Social Software in Studienkontexte potenziell vielfältige Chancen für ein selbstgesteuertes, kooperatives, aktives und vor allem studierendenzentriertes Lernen im (sozial-)konstruktivistisch orientierten Sinne birgt. Eine solche Art des Lernens und das damit verbundene Lehren sind voraussetzungsreich und wollen didaktisch angeleitet und ermöglicht werden. Ihre Überlegungen zur zentralen Rolle von Beziehungen für den Lernprozess und das Erleben tatsächlicher Partizipation führt die Autorin im Verlauf ihres Beitrages entsprechend im Konzept einer partizipativen Mediendidaktik für die Gestaltung partizipativer Online-Lehre weiter aus.
Kerstin Mayrberger
Interaktives und kollaboratives Lernen mit sozialen Medien? Spannungsfelder in der Hochschullehre
Zusammenfassung
Der Autor unterstreicht mit Verwendung der Metapher „von der Rezeption zur Partizipation“, dass anstelle tradierter rezeptionsorientierter Formate seit geraumer Zeit ein aktives und kooperatives bzw. kollaboratives Lernen im Kontext digitaler Hochschullehre realisiert werde. Im Fokus des Beitrags stehen die Fragen, wie akademische Lehre mithilfe digitaler sozialer Medien interaktiv und kollaborativ gestaltet werden kann und welche spezifischen (neuen) Herausforderungen sich in institutionellen Lehr-Lernarrangements mit sozialen Medien stellen. Die Notwendigkeiten, aber auch die Schwierigkeiten der Etablierung funktionierender peer-to-peer-Netzwerke und Lerngruppen und damit die Umsetzung kollaborativen Lernens in Online-Studienkontexten werden thematisiert. Zugleich skizziert der Autor ausgewählte Spannungsfelder, in denen Hochschullehrende herausgefordert sind, mit sozialen Medien das Lernen Studierender zu unterstützen und didaktische Gestaltungsentscheidungen zu treffen.
Franco Rau
Zur Relevanz literaler Kompetenzen beim online Studieren
Zusammenfassung
Fokussiert wird auf die Bedeutung akademischer Literalität als wesentliche Voraussetzung für das Online-Studium, in dem nicht bloß überwiegend schriftlich kommuniziert wird, sondern auch die Studienleistungen zum allergrößten Teil schriftlich erbracht werden müssen. Die Autorin analysiert ausgehend von der Feststellung, dass Studienerfolge in Online-Formaten komplexe literale Fähigkeiten voraussetzen, einerseits entscheidende, aus der Schriftdominanz resultierende Konsequenzen für online Studien- und Lernprozesse. Zum anderen rekonstruiert sie potenzielle Einschränkungen in den literalen Fähigkeiten Online-Studierender in Rücksicht auf den Einfluss sekundärer Oralität und eine Konzeption von Literalität als sozialer Praxis. Die Autorin plädiert dafür, die Bedeutung literaler Fähigkeiten als primärer Lernressource beim online Studieren bewusster wahrzunehmen und als eigentlichen Schlüssel zum Studienerfolg zu identifizieren. Online-Lehrende sind daher aufgefordert, mit entsprechenden Studienangeboten die Literalität ihrer Studierenden zu stärken. Was dies an konkreten Lernangeboten zu Folge haben kann, stellt Bauer exemplarisch dar.
Edith Bauer

Zentrale Impulse für (die Praxis) onlinebasierte(r) Lehr-Lernprozesse

Frontmatter
Lerncoaching online: konzeptionelle Überlegungen und exemplarische Ausführungen zu Unterstützungsformaten im Kontext Lernherausforderungen/Schlüsselkompetenzen
Zusammenfassung
Ein Rahmenkonzept Lerncoaching online wird vorgestellt, indem allgemeine Anforderungen an das Lerncoaching skizziert und weiterführend ein kompetenzorientiertes Lerncoaching-Modell konkretisiert wird. Lerncoaching wird als Ansatz zur Förderung bzw. (Weiter-)Entwicklung sowie Verfestigung von Schlüsselkompetenzen – denen eine hohe Relevanz für den Studienerfolg zukommt – erörtert. Der Ansatz basiert auf den Grundprinzipien der individuellen und prozessorientierten Beratung/Begleitung und schließt ein, dass Lernumgebungen und Lehr-Lern-Arrangements diversitätssensibel und Kompetenz fördernd gestaltet und durch Lerncoaching-Formate flankiert werden. Aus den konzeptionellen Überlegungen heraus wird Lerncoaching als Angelegenheit zwischen Lehrenden und Studierenden, als Ausgangspunkt für selbst gesteuerte Lernprozesse, als Auseinandersetzungen in der Gruppe mit signifikanten Anderen definiert. Wie Unterstützungsangebote online realisiert werden können, dazu geben die Autorinnen praktische Hinweise, indem sie zentrale Strukturaspekte eines onlinebasierten Lerncoachings – sowohl allgemein als auch spezifisch – vorstellen.
Birgit Griese, Hedwig Rosa Griesehop
Lernförderliches Feedback in der Online-Lehre gestalten
Zusammenfassung
Feedback ist eine wichtige Größe im Lernprozess; ganz gleich ob eine Lehrveranstaltung im Hörsaal/Seminarraum oder online stattfindet. Zwar gelten die Grundprinzipien eines lernförderlichen Feedbacks für beide Kontexte gleichermaßen, jedoch ergeben sich durch die Rahmenbedingungen von Online-Lehre besondere Chancen und Herausforderungen. Ausgehend von einem Verständnis von lernförderlichem Feedback als Lernprozess begleitender, dialogischer und die Lernenden aktivierender Prozess wird in diesem Beitrag herausgearbeitet, wie Feedback inhaltlich und formal gestaltet werden sollte, um das Lernen tatsächlich nachhaltig zu fördern. Dabei wird aufzeigt, warum es entscheidend ist, Feedback als Prozess zu begreifen und es als festes Element im didaktischen Design einer Veranstaltung einzuplanen. Mit konkreten Hinweisen, welche Feedback-Formen und technischen Ressourcen sich für Feedback im virtuellen Raum bewährt haben sowie einem Umsetzungsbeispiel für eine nachhaltige Feedback-Strategie in einem Online-Seminar, gibt der Beitrag zudem unmittelbar nutzbare Tipps für die Umsetzung in der eigenen Lehre.
Silvia Hartung
Online-Prüfungen – Erfahrungen von Lernenden und Gestaltungsmöglichkeiten aus didaktischer Perspektive
Zusammenfassung
Illustriert werden generelle Funktionen von Prüfungen und Rationalitäten in Prüfungssituationen sowie typische Fragestellungen im Bereich des Online-Prüfungsdesigns, die u. a. im Rahmen einer Befragung Online-Studierender erhoben wurden. Die Autorin arbeitet die besondere Prüfungsorientierung des Online-Studiums heraus. Den theoretischen Hintergrund bildet eine didaktische Perspektive, die Prüfungen als Lerngelegenheiten, aber auch als mögliche Lernbehinderungen versteht. Entsprechend werden verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich der Prüfungsplanung vorgestellt. Dazu gehören Möglichkeiten der Einbettung von Prüfungen in das übergeordnete Lehr-Lern-Design, Optionen der Mitgestaltung durch die Lernenden und Vorschläge zu prüfungsbezogenen Feedbacks an die Lernenden.
Barbara Schäuble
Fehlerkultur und Humor in der Online-Lehre: Ein Erfahrungsbericht über den Einsatz kommentierter PowerPoint-Präsentationen und Videos
Zusammenfassung
Vorgestellt wird die Entwicklung eines E-Learningformats, welches ursprünglich als Präsenzseminar zum wissenschaftlichen Arbeiten konzipiert und dann umgewandelt zu einem Online-Seminar wurde. Entstanden ist ein spezifisches Angebot, ein Mix, welcher auf selbst produzierten humorvollen Videoclips als auch kommentierten PowerPoint-Präsentationen rekurriert. Das wissenschaftliche Arbeiten wird den Studierenden näher gebracht, indem nicht zuvorderst auf Fachliteratur/-vorträge zurückgegriffen, sondern wissenschaftliches Arbeiten auf unterhaltsame Weise mit Video-Lerneinheiten präsentiert und diese mit Übungsangeboten unterstützt werden, die online zur Verfügung stehen und auf die Studierende flexibel zurückgreifen können, mit der Intention, die Lernmotivation der Studierenden durch humorvolle Beispiele zu fördern. Aufgezeigt wird, dass Online-Lernprozesse die Möglichkeit der individuellen Begleitung/Unterstützung mit einschließen und – in diesem Fall – zu Sprechstunden im virtuellen Klassenzimmer führen. Noch ein weiterer Aspekt kommt hier zum Tragen: Der Einstieg in online-basierte Lehr-Lern-Formate darf durchaus mit einer gewissen Fehlerkultur behaftet sein, entscheidend ist, diese im Dialog zwischen Lehrenden und Studierenden zu evaluieren und daraus zu lernen.
Birgit Griese, Sebastian Kirf
Metadaten
Titel
Lehren und Lernen online
herausgegeben von
Hedwig Rosa Griesehop
Edith Bauer
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-15797-5
Print ISBN
978-3-658-15796-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-15797-5