1991 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einsichten in die Grenzen des Machbaren führen zum Konzept der Selbstorganisation: Der Organisator als Entwerfer und Pfleger spontaner Ordnung
verfasst von : Knut Bleicher
Erschienen in: Organisation
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Hinter der generellen Abwendung von „Bombenwurf-Strategien“ der Organisation verbirgt sich etwas viel Prinzipielleres als die aktuelle Hinwendung zu Konzepten einer subsidiären Organisationsentwicklung in Gruppen andeuten mag. Friedrich A. von Hayek hat uns frühzeitig auf die beschränkte Steuerbarkeit hoch-komplexer Systeme und die Rolle sich selbst-bildender „spontaner“Ordnungen aufmerksam gemacht: „Je komplexer die angestrebte Ordnung ist, desto größer ist der Teil der gesonderten Handlungen, der durch Umstände bestimmt werden muß, die denjenigen nicht bekannt sind, die das Ganze leiten, und desto abhängiger ist die Regulierung des Ganzen von Regeln statt von spezifischen Befehlen“(= Recht = S. 74). Damit beruht die Zusammenarbeit in jedem sozialen System „sowohl auf spontaner Ordnung als auch auf bewußter Organisation. Es gibt keinen Zweifel, daß für viele begrenzte Aufgaben die Organisation das wirksamste Verfahren erfolgreicher Koordination ist, weil sie uns befähigt, die sich ergebende Ordnung viel vollständiger unseren Wünschen anzupassen, während dort, wo wir uns infolge der Komplexität der zu berücksichtigenden Umstände auf Kräfte verlassen müssen, die eine spontane Ordnung herbeiführen, unsere Macht über die besonderen Inhalte dieser Ordnung notwendig beschränkt ist“(v. Hayek = Recht = S. 69). Ordnung entsteht im sozialen Kontext „nicht allein durch bewußt gestaltete Aktivitäten von Führungskräften. Trotzdem weisen diese Systeme jeweils in mehr oder weniger starkem Masse Ordnung auf, das heißt, das System ist durch Regelmäßigkeiten gekennzeichnet, die es uns als geordnet oder als Anordnung erscheinen lassen“(Probst/Scheuss = Ordnung = S. 483).