1980 | OriginalPaper | Buchkapitel
W
verfasst von : Helmut Walter, Werner Glastetter, Dieter Voggenreiter, Christian Tonke, Udo Müller, Hans G. Schachtschabel, Armin Bohnet, Hans-Jörg Sittig, Eduard Mändle, Hartwig Donner, Helga Luckenbach
Erschienen in: Handwörterbuch der Volkswirtschaft
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Der Begriff W. wird heute meist auf einen sehr jungen Zweig der Volkswirtschaftslehre angewendet; man findet ihn daher oft mit einem entsprechenden Beiwort versehen als „moderne W.“ bezeichnet. In dieser einengenden Begriffsverbindung hat die W. sich — etwa seit Ende des 2. Weltkrieges — aus der Keynesschen Kreislaufanalyse entwickelt. Beide Theoriekomplexe beziehen sich auf hochindustrialisierte Volkswirtschaften „westlichen“, d. h. prinzipiell marktwirtschaftlichen Typs (→Marktwirtschaft). Sie unterscheiden sich aber u. a. durch ihren Zeithorizont. Die kurzfristig konzipierte Keynessche Analyse befaßte sich v. a. mit der Wirkung von Änderungen der wirksamen Nachfrage (hervorgerufen durch Konsum- und Investitionsausgaben) auf Volkseinkommen und Beschäftigung bei gegebener Produktionskapazität (sog. Short-run-Analyse). Die W. dagegen macht gerade die Ursachen und Wirkungen von langfristigen Änderungen der Produktionskapazität zu ihrem Untersuchungsobjekt, wobei sie ihrerseits meist von kurz- und mittelfristigen Ausnutzungsschwankungen des Produktionspotentials, z. B. infolge saisonaler oder konjunktureller Einflüsse, absieht. In diesem Sinne stimmen bei ihr Wachstum der potentiellen und der aktuellen Produktion (Sozialprodukt) überein. Daraus geht bereits hervor, daß wirtschaftliches Wachstum als (positive) Veränderung der Produktionskapazität bzw. des tatsächlichen Sozialprodukts definiert werden kann.