1985 | OriginalPaper | Buchkapitel
Junge Industrieländer und Schwellenländer in Ostasien
verfasst von : Helmut Asche
Erschienen in: 22. Deutscher Soziologentag 1984
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Daß Unterentwicklung und Armut in den Ländern der Dritten Welt fortexistieren, daß sich vermeintliche Sonderfälle der Entwicklung nach einiger Zeit als Normalfälle peripherer Abhängigkeit erweisen, kann etwas theoretisch und politisch ungemein Beruhigendes haben. Der Bedarf an Forschungsaufwand reduziert sich drastisch; Linien der politischen Auseinandersetzung können durchgezogen werden, wo Unterbrechungen angesagt schienen. Vier ostasiatischen Ländern - Taiwan, Südkorea, Hongkong und Singapur - sowie zwei, drei lateinamerikanischen Staaten kommt im Felde solcher Debatten herausragender Stellenwert zu. Die explodierende Außenverschuldung einer Reihe dieser Länder liefert scheinbar den Schlußstein einer Argumentation, die auf das Scheitern des weltmarktorientierten bürgerlichen Entwicklungsweges in der Dritten Welt zielt. Daß mit der Ausnahme Südkoreas die ostasiatischen „Schwellenländer“ in den Pleitierslisten überhaupt nicht firmieren, wird von Dependenztheoretikern wie Samir Amin und Andre Gunder Frank souverän ignoriert. Die Existenz diktatorischer Regimes in allen vier Ländern Ostasiens scheint im Rahmen der Abhängigkeitstheorien auch politisch zu belegen, daß die Widersprüche, in denen das Scheitern nachholender kapitalistischer Entwicklung eklatiert, nur repressiv zusammengehalten werden können.