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1982 | OriginalPaper | Buchkapitel

Soziologische Gesichtspunkte der sozialen Stellung und Entwicklung von Arbeiterklasse und Intelligenz in der DDR

verfasst von : Günter Erbe

Erschienen in: Arbeiterklasse und Intelligenz in der DDR

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Aus der Sicht marxistisch-leninistischer Soziologen gliedert sich die Sozialstruktur sowjetsozialistischer Gesellschaften in die Grundklassen der Arbeiter und Genossenschaftsbauern, in die Intelligenzschicht sowie in andere Gruppen und Schichten, die teils im Verlauf der sozialistischen Transformation neu entstanden sind, teils als Relikte aus vorrevolutionärer Zeit weiter existieren. Diese Sichtweise, die mit dem Aufkommen einer empirischen Sozialforschung in der DDR zu Beginn der sechziger Jahre einer soziologischen Reflexion zugänglich wurde, hat ihre ideologischen Wurzeln in der Stalinzeit. Sie gründet sich auf die Mitte der dreißiger Jahre von Stalin formulierte „Erkenntnis“, daß die Sowjetgesellschaft nach der Verstaatlichung der Industrie, der Kollektivierung der Landwirtschaft und der Herausbildung einer „neuen“ Intelligenz aus nicht-antagonistischen Klassen und Schichten bestehe1. Stalin begründet die Differenzierung von Arbeitern und Genossenschaftsbauern als „Klassen“ mit den beiden unterschiedlichen Formen des Eigentums — Volkseigentum und Kollektiveigentum —, denen eine klassenprägende Bedeutung zukomme. Die Intelligenz hingegen bezeichnet er lediglich als besondere soziale „Schicht“, da sie sich nicht durch eine besondere Stellung zum Eigentum, sondern nur durch den spezifischen Charakter ihrer Arbeit von den beiden Grundklassen der Gesellschaft abhebe2.

Metadaten
Titel
Soziologische Gesichtspunkte der sozialen Stellung und Entwicklung von Arbeiterklasse und Intelligenz in der DDR
verfasst von
Günter Erbe
Copyright-Jahr
1982
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-85373-8_2