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1991 | Buch

Sunk Costs und Unternehmensfinanzierung

verfasst von: Jan Pieter Krahnen

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf)

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Erstes Kapitel. Zur Verbindung von Investition und Finanzierung: Eine Einführung
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit untersucht ein innerhalb der Investitions-und Finanzierungstheorie wenig beachtetes Phänomen, nämlich die Abhängigkeit, die sich im Laufe einer längerfristigen Vertragsbeziehung zwischen zwei Parteien ergeben kann. Dabei interessiert vor allem, in welchen Situationen und aufgrund welcher Konstellationen derartige Abhängigkeiten auftreten und welche betriebswirtschaftlich bedeutsamen Konsequenzen zu erwarten sind. Im ökonomischen Sprachgebrauch ist eine Abhängigkeit gekennzeichnet durch das Phänomen der Ausbeutbarkeit einer Vertragspartei durch ihr Gegenüber. Solche Abhängigkeiten können --um nur einige Beispiele zu nennen --zwischen dem Lieferanten einer Spezialmaschine und seinem Abnehmer existieren, zwischen einem in einer Qualifikation ganz oder überwiegend auf die Eigenarten des Betriebes eingestellten Mitarbeiter und seinem Arbeitgeber, zwischen dem Käufer eines Computer-Systems und dem (Forschung und Entwicklung betreibenden) Hersteller, zwischen dem Kreditgeber und seinem Kunden. Aus vermutlich jedem Bereich wirtschaftlicher Betätigung lassen sich Beispiele für derartige strategische, also langfristige Abhängigkeiten angeben, die zwischen zwei Vertragsparteien bestehen.
Jan Pieter Krahnen
Zweites Kapitel. Irreversibilität aus betriebswirtschaftlicher Sicht: Zu einer Definition versunkener Kosten
Zusammenfassung
In der Erzählung über die Reisen des Gulliver beschreibt Jonathan Swift an einer Stelle, wie sein Protagonist mit einem Fernrohr ausgerüstet, das unbekannte Land betrachtet, in welches ihn eine weite Reise verschlagen hat. Personen und Gegenstände, die er beim Blick durch das Fernrohr ausmachen kann, erscheinen winzig klein, so daß er an eine frühere Fahrt erinnert wird, die ihn auf die Insel Lilliput geführt hatte. Dann bemerkt Gulliver jedoch, daß er vom falschen Ende durch das Fernrohr geschaut hat: Eine Drehung ergibt, daß Dinge, die eben noch entfernt und klein erschienen, sich tatsächlich in seiner unmittelbaren Nähe befinden und bedeutend größer sind, als zuvor angenommen.
Jan Pieter Krahnen
Drittes Kapitel. Irreversibilität und Investitionsentscheidung: Zum Einfluß versunkener Kosten auf die Kapitalstruktur der Unternehmung
Zusammenfassung
Die Analyse der Kapitalstruktur der Unternehmung stellt gleichsam den Schlußstein einer betriebswirtschaftlichen Kapitaltheorie dar, indem die zwei Seiten des Marktes für betriebliches Kapital miteinander verbunden und in ein Gleichgewicht gebracht werden. In der ′klassischen′ finanzwirtschaftlichen Darstellung resultiert die Finanzstruktur der Unternehmung aus einer Abstimmung von Kapitalangebot und -nachfrage. Das Verständnis des Abstimmungsprozesses setzt detaillierte Kenntnisse beider Marktseiten voraus. Die Darstellung finanzwirtschaftlicher Entscheidungen bei Gutenberg folgt sehr anschaulich diesem ′klassischen′ Muster. „Die Finanzen“, der dritte Band seiner einflußreichen ‘Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre’, besteht aus drei Hauptteilen. Nacheinander wird der Kapitalbedarf (i.e. die Nachfrageseite), der Kapitalfonds (i.e. die Angebotsseite) und darauf aufbauend die gegenseitige Abstimmung von Kapitalbedarf und Kapitalfonds (i.e. die simultane Investitions-und Finanzierungsentscheidung) behandelt .
Jan Pieter Krahnen
Viertes Kapitel. Beiträge zu einer betriebswirtschaftlichen Theorie des Leasing
Zusammenfassung
Seit Anfang der siebziger Jahre hat Leasing als Form der Fremdfinanzierung im Vergleich zum traditionellen Kreditgeschäft der Banken stark an Bedeutung gewonnen. Während der Anteil kurz-und längerfristiger (inländischer) Bankkredite an den gesamtwirtschaftlichen Sachinvestitionen der Bundesrepublik für 1984 etwa 21 % beträgt, wird der entsprechende Anteil der Leasinginvestitionen mit knapp 8 % (1984) beziffert.1 Demnach betrug das Verhältnis Leasing zu Kredit im Jahre 1984 etwa 2 zu 5. Noch bemerkenswerter ist der Anteil der Leasingfinanzierung an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen (ohne Bauinvestitionen). Hier wird ein stetig zunehmender Anteil des Mobilien-Leasing gemeldet, der 1987 14.1% (nach 8.6% im Jahre 1981) erreicht. Ein Vergleich der Wachstumsraten des Leasing mit derjenigen der Investitionstätigkeit unterstreicht die dynamische Entwicklung des Lesasinggeschäfts. Im Zeitraum 1980 bis 1987 verdoppelt sich der Anteil des Finanzierungsleasing, während der Index der gesamtwirtschaftlichen Investitionen im gleichen Zeitraum lediglich von 100 auf 120 ansteigt.2 Die addierten Buchwerte aller geleasten Anlagegüter in der Bundesrepublik betragen Ende 1986 mehr als 50 Mrd. DM. Bezogen auf die Anschaffungswerte werden sogar über 100 Mrd. DM genannt.3 Die Aufteilung des Leasingvolumens auf Wirtschaftssektoren zeigt eine starke Position des verarbeitenden Gewerbes und des Handels von zusammen über 50 Prozent; bei der Aufteilung auf Güterarten entfallen etwa 70 Prozent auf Fahrzeuge und Büromaschinen, einschließlich EDV. Leasing ist zu einer weitverbreiteten und in Anbetracht des erwarteten Investitionsschubs in der DDR weiterhin sehr expansiven Form der Investitionsfinanzierung geworden. Diese wachsende absolute und relative Bedeutung wirft die Frage nach den Ursachen des Markterfolges dieser langfristigen Finanzierungsform auf.
Jan Pieter Krahnen
Fünftes Kapitel. Irreversibilität und Unternehmensfinanzierung: Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Sind finanzwirtschaftliche Wahlentscheidungen eines Betriebes beeinflußt von den zugrundeliegenden realwirtschaftlichen Strukturen? Können Merkmale des Produktionsbereichs eines Unternehmens angegeben werden, die sich als prägend für die Gestaltung der betrieblichen Finanzwirtschaft erweisen? Mit dieser Frage einer Interdependenz von Investition und Finanzierung befaßt sich die Finanzierungstheorie seit Modigliani/Miller [1958] hinreichende Bedingungen einer Irrelevanz der Kapitalstruktur für den Marktwert der Unternehmung abgeleitet haben. Vorherrschend ist heute die Ansicht, daß die stochastischen Eigenschaften des Ertragsstromes, den ein Investitionsprojekt in der Zukunft generiert, allein die Finanzierungsentscheidung bestimmt. Entsprechend beherrschen die beiden Projektmerkmale Risiko und Rendite die meisten Entscheidungsmodelle sowohl in der Finanzierungs-wie auch in der Investitionstheorie bei Unsicherheit.1
Jan Pieter Krahnen
Backmatter
Metadaten
Titel
Sunk Costs und Unternehmensfinanzierung
verfasst von
Jan Pieter Krahnen
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-87976-9
Print ISBN
978-3-409-13734-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-87976-9