2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ökonomische Ordnung und die Entwicklung von Familienzulagen
verfasst von : Birgit Fix
Erschienen in: Religion und Familienpolitik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die historisch-vergleichende Analyse der Institutionalisierung von Familienpolitik in den vier Ländern meines Samples, die im dritten Kapitel dieser Arbeit durchgeführt wurde, hat die Hypothese nahegelegt, daß die gesellschaftliche Arbeitsteilung im Bereich Familienzulage in engem Zusammenhang mit der ökonomischen Institutionenlogik steht. Die Übergänge von der Agrar- zur Industrie- und später zur Dienstleistungsgesellschaft erfolgten in den vier Ländern meines Samples zu unterschiedlichen Zeitpunkten, mit unterschiedlicher Intensität und unterschiedlichen Schwerpunkten in der wirtschaftssektoralen Entwicklung. Die wichtigsten Determinanten dieser Variationen waren neben den geologisch-topographischen Gegebenheiten der Landschaft, wie Bergen oder Flüssen, Bodenbeschaffenheit und Bodenschätzen, gesellschaftliche Faktoren wie die Agrarstrukturen und Besitzverhältnisse sowie politische Gestaltungselemente wie die territoriale Konsolidierung und die damit verbundene Schaffung eines nationalen Binnen- und Exportmarktes. Auf Grundlage dieser institutionellen Gegebenheiten haben sich jeweils spezifische nationale Wirtschaftsstrukturen herausgebildet, welche sowohl die Muster der Arbeitsbeziehungen strukturiert als auch die Ideen und Interessen der beteiligten Akteure hinsichtlich der Lösung sozialer Probleme im Gefolge der wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflußt haben. Der wichtigste Markstein einer grundlegenden Transformation der Wirtschaftsstrukturen in Europa war die Industrielle Revolution. Sie bewirkte die Trennung von Haushalt und Arbeitsstätte und somit von Produktion und Konsumption.