1995 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Scheingewinn — Nur Scheintot?
verfasst von : Prof. Dr. Thomas Schildbach
Erschienen in: Unternehmenstheorie und Besteuerung
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Ehemals hochgelobte Früchte der jungen Betriebswirtschaftslehre sind ins Zwielicht geraten1. Nachdem Wissenschaftler und Praktiker das Problem erkannt hatten, daß zeitraumbezogene Rechnungen mit Geldwerten an Aussagekraft verlieren können, sofern sich im jeweiligen Betrachtungszeitraum die Basisgröße Geldwert verschiebt2, und nachdem mangels systematischer Lösungskonzeptionen die Kaufmannschaft das Problem mit einer Fülle “quacksalberige(r)”, “grundsatzloser”3 Einzelmaßnahmen zu kurieren versucht hatte, wurden von der erst kurz etablierten Betriebswirtschaftslehre zwei konsequente Konzeptionen entwickelt, die Antworten auf die Frage geben, was im Rahmen traditioneller vergangenheitsorientierter Jahresabschlußrechnungen bei steigenden Preisen erhalten werden muß, damit das Vermögen in etwa gleichgeblieben ist. Nur der Überschuß über das bei Geldentwertung zu erhaltende Vermögen ist “preissteigerungsbereinigter” Gewinn. Soweit der auf Basis der Fiktion eines konstanten Geldwerts ermittelte Gewinn nach der Nominalkapitalerhaltungskonzeption diesen preissteigerungsbereinigten Gewinn übersteigt, handelt es sich um einen Scheingewinn.