2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wahrnehmungspsychologie
verfasst von : Gerhard Raab, Fritz Unger
Erschienen in: Marktpsychologie
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Unter dem Begriff Wahrnehmung versteht man einen mformationsverarbeitungsprozeß, durch den ein Individuum Kenntnis von sich selbst und von seiner Umwelt erhält (Kroeber-Riel & Weinberg, 1999, S. 265). Der Mensch ist in seiner alltäglichen Umgebung einer nie versiegenden Flut von Umweltreizen ausgesetzt, die kontinuierlich auf seine Sinnesorgane einwirken. Diese beinhalten eine Fülle von Informationen. Die Aufnahme bzw. der Verar-beitungsprozeß dieser Informationen wird beim Menschen durch drei unterschiedliche Aspekte beeinflußt: durch Subjektivität, Selektivität und Aktivität (Kroeber-Riel & Weinberg, 1999, S. 266). Subjektivität bedeutet, daß jeder Mensch seine Umwelt individuell wahrnimmt. Die meisten Menschen sind der Meinung, die Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie tatsächlich ist. Zahlreiche Experimente zeigen jedoch, daß das Ergebnis der Wahrnehmung nur zum Teil der tatsächlich existierenden Wirklichkeit entspricht. Dies hat zur Folge, daß sich die wahrgenommene Umwelt einer Person deutlich von der einer anderen Person unterscheiden kann. Darüber hinaus nimmt das menschliche Informationssystem selektiv wahr. Aus der Flut von Informationen, die auf unsere Sinnesorgane auftreffen, wählen wir nur ganz bestimmte aus. Was wir sehen, hören, riechen oder schmecken, ist demnach kein tatsächliches Abbild der Realität. Die Wahrnehmung ist zahlreichen Faktoren ausgesetzt, die sie verzerren oder sogar verfälschen können. Der Begriff Aktivität drückt letztendlich die aktive Aufnahme und Verarbeitung von Reizen und Informationen durch den Menschen aus.