1995 | OriginalPaper | Buchkapitel
Arbeitsmarkt, Beschäftigungssystem und Berufsbildung
verfasst von : Walter Georg, Ulrike Sattel
Erschienen in: Handbuch der Berufsbildung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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In der bildungspolitischen Diskussion um das Verhältnis von Berufsbildung und Beschäftigung steht üblicherweise die Frage im Vordergrund, welche Anforderungen das Beschäftigungssystem an die Qualifikationen der Arbeitskräfte und an das System der beruflichen Qualifizierung stellt. Als Aufgabe staatlicher Bildungspolitik erscheint dann die Umsetzung der prognostizierten Qualifikationsanforderungen in die strukturelle und curriculare Gestaltung der Bildungsgänge, um so für eine möglichst weitgehende Kongruenz zwischen Arbeitskräftenachfrage und -angebot zu sorgen. In der Bundesrepublik Deutschland haben vor allem die wechselnden Mangellagen und Überfüllungen auf den Arbeitsmärkten für Akademiker und Facharbeiter immer wieder heftige Diskussionen über die Notwendigkeit einer intensiveren Abstimmung zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystem ausgelöst. Im Mittelpunkt dieser Diskussionen steht die Frage, ob und inwieweit die Qualifikationsstruktur der Ausbildungsabsolventen nach dem Qualifikationsniveau, gemessen am formalen Niveau des Bildungsabschlusses, und nach den Qualifikationsinhalten, gemessen an der absolvierten Fachrichtung, mit der Verteilung der Arbeitsplätze und den Qualifikationsanforderungen übereinstimmt. Diese Definition des Abstimmungsproblems impliziert die Notwendigkeit einer engen Zuordnung von Abschlüssen und Anforderungen, aus der die Bewertung einer Beschäftigung als ausbildungsadäquat oder -inadäquat resultiert.