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2001 | Buch

Vertragliche Gestaltung von Innovationskooperationen

Optimierung bei Informationsasymmetrie

verfasst von: Judith Rühl

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Gabler Edition Wissenschaft

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Über dieses Buch

Zweifellos ist die Innovationstätigkeit von Unternehmen als ein wesentlicher Erfolgs~ faktor anzusehen, wobei von einer wachsenden Bedeutung ausgegangen werden kann. Innovationen stellen nicht nur Gewinnpotenziale bei Unternehmensgründungen dar, sondern dienen bestehenden Unternehmen zur Sicherung und zum Ausbau von Markt­ positionen. Jedes Unternehmen muss sich in der heutigen Zeit mit den schnell wech­ selnden und neuen Anforderungen des Marktes auseinandersetzen und bereit sein, mit der Einführung neuer Produkte oder Verfahren flexibel und ohne Zeitverzug zu reagie­ ren. Vorteile aus Arbeitsteilung sind häufig möglich, so dass zur effizienten Gestaltung von Innovationsprozessen Kooperationen mit anderen Unternehmen in Erwägung zu ziehen sind. Für Kooperationen spricht auch, dass die Innovationstätigkeit von einzel­ nen Unternehmen in der Regel zu externen Effekten führt, deren teilweise oder voll­ ständige Internalisierung den Beteiligten zum Vorteil gereicht. Im vorliegenden Buch werden Gestaltungsmöglichkeiten von Innovationskooperatio­ nen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Konstellationen asymmetrischer Informa­ tionsverteilung untersucht. Unterschiedliche Informationsstände können bei den Ko­ operationsparteien vorliegen, so dass opportunistisches Verhalten nicht auszuschließen ist. Auch die dritte Partei, die Kontrollinstanz, die die Durchsetzung der vertraglichen Vereinbarungen zur Aufgabe hat, mag nicht umfassend informiert sein, was zur Ein­ schränkung der Menge der möglichen Vereinbarungen führt. Bei der Gestaltung von Kooperationen ist also darauf zu achten, dass nur solche Vereinbarungen getroffen werden, die auch von einer dritten Partei überprüft werden können, und dass die Ko­ operationsparteien einen Anreiz haben, Entscheidungsfreiräume nicht zum Schaden der anderen Kooperationsparteien auszunutzen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Einführung
Zusammenfassung
Innovationen führen zum einen zur Gründung neuer Unternehmen,1 zum anderen sind sie notwendig für die Sicherstellung der Überlebensfähigkeit bereits etablierter Unternehmen. Wirtschaftssubjekte, die neue Bedürfnisse von Nachfragern entdecken und über entsprechendes Know-how verfügen, haben die Möglichkeit, mittels Innovationen, die die Marktlücken schließen, Unternehmen zu gründen. Indem sie als erste auf die neuen Bedürfnisse reagieren, sie u. U. sogar kreieren, nehmen sie zumindest zunächst eine Monopolstellung ein. Auch bestehenden Unternehmen verschaffen erfolgreiche Innovationen einen Vorsprung gegenüber Konkurrenten.2 Dieser Vorsprung zeichnet sich durch die Senkung von Produktionskosten mittels Einführung neuer Produktionsverfahren oder ebenfalls durch das Angebot neuartiger Güter3 aus. Innovationen begründen somit Wettbewerbsvorteile. Sie ermöglichen es sowohl neuen als auch bereits am Markt etablierten Unternehmen, temporär monopolartige Gewinne zu realisieren. Das Management von Innovationen, welches neben der Steuerung von Forschung und Entwicklung auch die Verwendung der daraus resultierenden Innovationen umfaßt, ist ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für den Aufbau und die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen.4 Die meisten Unternehmen können nur dann mit einer dauerhaften Marktwertsteigerung und einer Sicherung ihrer Existenz rechnen, wenn es ihnen gelingt, Produkte und Produktionsverfahren laufend zu verbessern und darüber hinaus neue Produkte und neue Verfahren zu entwickeln.
Judith Rühl
II. Theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Im folgenden sollen der im weiteren Verlauf dieser Arbeit verwendete Begriff „Innovation“ abgegrenzt und die für diese Arbeit relevanten Bedeutungsaspekte präzisiert werden.
Judith Rühl
III. Vertikale Innovationskooperationen als Prinzipal-Agent-Beziehungen
Zusammenfassung
Es sollen in einem (produzierenden) Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durch Eigenerstellung durchgeführt werden, wozu von der Unternehmensleitung eine unternehmensinterne Abteilung1 mit dem Projekt beauftragt wird, nach einer Innovation zu forschen. Die Unternehmensleitung wird im folgenden als Prinzipal und der Abteilungsleiter als Agent bezeichnet. Der Agent besitzt spezielles Wissen, das zur Generierung von Innovationen notwendig ist. Er unterliegt jedoch einer finanziellen Restriktion. Er kann Sachmittel, die u. U. zur Durchführung des Innovationsprojektes benötigt werden, nicht selbständig finanzieren, und er kann vor allem nicht ohne die Unternehmensleitung bzw. ohne das Sachvermögen der Unternehmung den Innovationswert, der beispielsweise aus der Senkung von Produktionskosten resultiert, realisieren. Die Unternehmensleitung ist somit zumindest für die Realisierung des Innovationswertes indispensabel. Die Unternehmensleitung selbst besitzt nicht das spezielle Wissen des Agenten, so daß auch sie das Innovationsprojekt nicht ohne den Agenten beginnen kann.
Judith Rühl
IV. Horizontale Innovationskooperationen, wenn die Innovation ein öffentliches Gut darstellt
Zusammenfassung
Es wird nun die Situation untersucht, in der die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und -ergebnisse einer Partei positive externe Effekte auf die Ergebnisse anderer Parteien haben. Die positiven externen Effekte kommen dadurch zum Ausdruck, daß die Innovation, die von der forschenden Partei generiert wird, neben der Gewinnsteigerung der forschenden Partei auch zu einer Steigerung des Gewinns einer anderen Partei führt.
Judith Rühl
V. Horizontale Innovationskooperationen, wenn Informationen eine gemeinsam genutzte Ressource darstellen
Zusammenfassung
In Kapitel IV dieser Arbeit wurde davon ausgegangen, daß nur eine Partei das Verfügungsrecht an der Tätigkeit des Forschens und Entwickelns einer Innovation besitzt und daß die Innovation, die von dieser Partei erfunden wird, ein öffentliches Gut darstellt. Die Innovation kann von einer anderen Partei genutzt werden, ohne daß diese Partei die forschende Partei für die Nutzung der Innovation kompensieren muß. Im Gegenzug dazu wird in diesem Kapitel V davon ausgegangen, daß beide Parteien nach Innovationen forschen. Eine Innovation kann jedoch nur von derjenigen Partei genutzt werden, die die Innovation erfunden hat. Sie ist ein privates Gut. Des weiteren unterscheidet sich dieser Abschnitt von dem vorherigen dadurch, daß nun angenommen wird, daß die beiden Parteien für ihre Forschung auf die gleichen Informationen zugreifen können. Informationen stellen somit eine gemeinsam genutzte Ressource dar.2
Judith Rühl
VI. Resümee
Zusammenfassung
Im Kapitel II werden Grundlagen der Analyse von Anreizverträgen geschaffen. Der Betrachtungsgegenstand, die vertragliche Gestaltung von Innovationskooperationen, unter Aufgliederung in die Grundbestandteile Innovation, Kooperation und Vertrag, sowie die Betrachtungsweisen, die Prinzipal-Agent-Theorie und die Theorie unvollständiger Verträge, werden vorgestellt.
Judith Rühl
Backmatter
Metadaten
Titel
Vertragliche Gestaltung von Innovationskooperationen
verfasst von
Judith Rühl
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-97825-7
Print ISBN
978-3-8244-7460-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-97825-7