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1999 | OriginalPaper | Buchkapitel

Arbeitslosigkeit in Westdeutschland

verfasst von : Prof. Dr. Wolfgang Franz

Erschienen in: Arbeitsmarktökonomik

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten der Arbeitslosigkeit gehören zu den am häufigsten diskutierten Problemen der Arbeitsmarktökonomik in der Bundesrepublik Deutschland, weil das wirtschaftspolitische Ziel der Vollbeschäftigung seit 1974 eklatant verfehlt wurde. Sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Wissenschaft wird dabei kontrovers argumentiert. Dies liegt unter anderem an der Vielfalt unterschiedlicher Aspekte, welche berücksichtigt werden müssen, um das Phänomen Arbeitslosigkeit zu verstehen, so daß stets die Gefahr besteht, die Übersicht zu verlieren und in einseitiger und zum Teil überzogener Weise nur partiellen Mängeln die Schuld für Fehlentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zuzuweisen. Weitgehende Übereinstimmung besteht darin, daß Arbeitslosigkeit neben Inflation zu den gravierendsten ökonomischen Problemen gehört. Arbeitslosigkeit bedeutet einen Verzicht auf Produktion und Einkommen, sie läßt hohe fiskalische Kosten entstehen,1 sie bewirkt einen verstärkten Abbau von Humankapital, sie vergrößert die Ungleichheit, weil Arbeitslose stärkere Wohlfahrtseinbußen hinnehmen müssen als Beschäftigte, und sie verursacht zum Teil erhebliche psychische Belastungen bei den Betroffenen, die das Gefühl haben, nicht mehr gebraucht zu werden, oder denen als Jugendliche Zukunftsperspektiven genommen werden. Es ist schwer vorstellbar, daß diese Belastungen insgesamt gesehen mehr als nur zu einem Bruchteil durch den Freizeitgewinn gemildert werden.

Metadaten
Titel
Arbeitslosigkeit in Westdeutschland
verfasst von
Prof. Dr. Wolfgang Franz
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-05821-3_9