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1999 | Buch

Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa

Probleme — Risikokapitalfinanzierung — Internationale Erfahrungen

herausgegeben von: Prof. Dr. Paul J. J. Welfens, Dr. Cornelius Graack

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Internationaler Technologiewettlauf, Arbeitsmarktprobleme und Unternehmensgründungsdynamik bei verschärfter Standortkonkurrenz
Zusammenfassung
Die internationale Standortkonkurrenz hat sich im Gefolge stark wachsender Außenhandelsbeziehungen und - vor allem seit den 80er Jahren - steigender Direktinvestitionen verschärft. Multinationale Unternehmen haben verstärkt im Ausland Gesellschaften übernommen oder neue Unternehmen gegründet. Multinationale Unternehmen leisten damit zwar einen wichtigen Beitrag zur Gründerdynamik, die meisten Unternehmensneugründungen werden allerdings in OECD-Staaten von Inländern vorgenommen Bemerkenswert ist dabei der große Unterschied in der Gründerdynamik in Westeuropa und den USA, wo neben Großunternehmen vor allem auch eine Vielzahl von Unternehmensneugründungen die Firmenstruktur in den 80er Jahren prägte.
Cornelius Graack, Paul J. J. Welfens
B. Neue Technologietrends als Herausforderung für die Beschäftigungs- und Standortpolitik
Zusammenfassung
Was haben Technologie- und Beschäftigungstrends mit Gründungen, Mittelstand und Wagniskapital zu tun? Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) hat zahlreiche Publikationen vorgelegt, die sich mit letzteren Themen beschäftigen und z.B. auch das Beteiligungskapital-Programm des Bundesforschungsministeriums (BMBF) in Ost- und Westdeutschland begleitet (z.B. KOSCHATZKY, 1996; KULICKE/WUPPERFELD, 1996). Dieses Kapitel wendet sich hingegen den Technologie- und Beschäftigungstrends zu. Warum? Ist es denn nicht gleichgültig, in welche Technologie das Kapital fließen soll, Hauptsache die Technologie ist neu und das Unternehmen klein oder jung? Auf den nächsten Seiten wird versucht, eine Antwort zu begründen1. Sie lautet: Nein, es ist nicht gleich.
Hariolf Grupp
C. Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen
Zusammenfassung
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Stellung deutscher Unternehmen auf den nationalen und internationalen Märkten erheblich verändert. Sie kamen in Wettbewerb mit Unternehmen, die kostengünstiger produzieren und die Ergebnisse technischer und organisatorischer Entwicklung in Form von Produkt-, Dienstleistungs- und Verfahrensinnovationen schneller, effektiver und effizienter nutzen. Der marktwirtschaftlich orientierte Strukturwandel ehemaliger zentralverwalteter Wirtschaftssysteme und die Entwicklung von Schwellenländern zu leistungs- und innovationsfähigen Industriegesellschaften werden die Innovationskraft des Standortes Deutschland in Zukunft weiter herausfordern. Alte Märkte gehen verloren, Produkt- und Dienstleistungsprogramme veralten oder werden von anderen kostengünstiger erstellt, Arbeitsplätze gehen unwiederbringlich verloren. Der dadurch ausgelöste Rationalisierungswettbewerb schafft keine neuen Arbeitsplätze und der Preiswettbewerb ist letztlich nicht zu gewinnen. Die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland hängt entscheidend davon ab, inwieweit es gelingt, von der Defensive in die Offensive zu kommen: Neue Arbeitsplätze entstehen nur, wenn mit Produkt- und Dienstleistungsinnovationen neue Märkte erschlossen und durch Prozeßinnovationen Wettbewerbsvorteile erzielt werden, die die standortbedingten Nachteile kompensieren (STAUDT, 1996b, 1).
Erich Staudt, Michael Krause
D. Die Standortkrise und die Rolle von kleinen und mittleren Unternehmen in der deutschen Wirtschaftspolitik
Zusammenfassung
Hat Deutschland ein Standortproblem? Die Schlagzeilen in Zeitungen und Zeitschriften sowie die eindringlichen Appelle diverser Ministerien legen nahe, daß Europa unter einem Innovationsproblem von geradezu krisenhaften Ausmaßen leidet. In Deutschland bildet die Innovationskrise zusammen mit der Standort- und Arbeitslosigkeitskrise ein Dreigespann wirtschaftspolitischer Herausforderungen für die neunziger Jahre - so vor kurzem zu lesen in einer Schlagzeilen des STERN (1997): „Deutschland vor dem Absturz?“
David Audretsch
E. Zur aktuellen Diskussion über den „Standort Deutschland“
Zusammenfassung
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist seit der Rezession der Jahre 1992/1993 zwar wieder aufwärts gerichtet, zufriedenstellen kann sie aber in mehrerer Hinsicht nicht. Der Wachstumsprozeß war von heftigen Stockungen unterbrochen und im Ganzen zu schwach, um einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Die wirtschaftspolitischen Probleme am Arbeitsmarkt und in den öffentlichen Haushalten erscheinen heute eher größer als zu Beginn der Aufwärtsentwicklung in 1993. Diese Umstände haben berechtigterweise zu einer neuen Standortdebatte geführt.
Michael Heise
F. Standortfaktoren in Deutschland
Zusammenfassung
Der Begriff „Standort“ hat international Karriere gemacht. In jedem ausländischen Kommentar zur Wirtschaftspolitik in Deutschland kann man lesen, daß wir uns Sorgen um unsere wirtschaftliche Attraktivität machen. Es ist nicht schwer zu erklären, warum die Debatte hierzulande mit dieser Intensität geführt wird: Ausländische Investoren investieren immer weniger in Deutschland; deutsche Unternehmen gehen mit ihren Projekten zunehmend ins Ausland.
Utta Ott
G. Mittelstandspolitik und Unternehmensgründungen in Deutschland
Zusammenfassung
Deutschland benötigt, daran kann kein Zweifel bestehen, mit Blick auf Arbeitslosigkeit, Herausforderungen des postfordistischen industriellen Strukturwandels und Globalisierung mehr Unternehmensgründer und innovative Unternehmer. Nicht zuletzt der neidvolle Blick auf amerikanische Verhältnisse hat in jüngster Zeit das Bewußtsein um einschlägige Defizite der deutschen Wirtschaftsentwicklung in weiten Teilen der Öffentlichkeit geschärft. Dabei sind es allerdings weniger höhere Gründungsquoten, welche das Vorbild der Vereinigten Staaten in den Augen deutscher Beobachter attraktiv machen, als vielmehr die Präsenz von Clustern junger innovativer Unternehmen in verschiedenen Regionen der USA - so im Silicon Valley - und der spektakuläre Aufstieg einer ansehnlichen Zahl von HighTech-Gründungen in den vergangenen Jahrzehnten.
Bernhard Lageman
H. Firmengründungsprobleme in Deutschland aus unternehmerischer Sicht: Regulierungsdichte, kommunale Effizienzprobleme und Eigenkapitaldefizite
Zusammenfassung
Bundespräsident Roman Herzog hat auf der Jahresversammlung der ASU am 5. März 1997 auf dem Petersberg festgestellt, daß der Mittelstand insgesamt das Herzstück der sozialen Marktwirtschaft und damit der eigentliche Beschäftigungsmotor der deutschen Wirtschaft ist. Auch er fordert, wie auf fast allen Festreden zum 100. Geburtstag von Ludwig Erhardt: „Deutschland braucht eine neue Gründerzeit!“ Gleichzeitig fordert er aber auch mehr Mut zur Selbständigkeit. Hierzu ist ihm sicherlich uneingeschränkt zuzustimmen. Jedoch kann anhand der nachfolgenden Ausführungen aufgezeigt werden, daß dieser Mut schon im Keim erstickt werden kann.
Wolfgang Mainz
I. Ideen suchen Kapital - Kapital sucht Ideen: Die Rolle liberalisierter Aktienbörsen bei der Beschaffung von Risikokapital
Zusammenfassung
Junge innovative wachstumsstarke Unternehmen haben oft großen Bedarf an Eigenmitteln, um die Herstellung und Vermarktung ihrer Produkte zu finanzieren. Dieser Bedarf wird verstärkt durch kürzere Produktlebenszyklen und eine aufwendigere internationale Vermarktung bei Produktinnovationen. Als Option zur Finanzierung solcher Unternehmen bietet sich ein Börsengang an, wenn die Unternehmen eine gewisse Größe erreicht haben und Erfolge am Markt vorweisen können.
Reto Francioni
J. Die Rolle der Bürgschaftsbanken bei der Förderung von Existenzgründungen
Zusammenfassung
Bei der Tagung „Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa“ wurde die Bedeutung von Kapitalbeteiligungsgesellschaften und Aktienbörsen für die Förderung innovativer Unternehmen dargestellt. Daneben ist die wichtige Rolle der Bürgschaftsbanken insbesondere in den neuen Bundesländern hervorzuheben.
Gabriele Knödgen
K. Neue Ansätze zur Förderung innovativer Unternehmen
Zusammenfassung
Strukturelle Veränderungen hat es in der Wirtschaft immer gegeben. Die derzeitigen Veränderungen sind von zwei Entwicklungen besonders geprägt.
Manfred Boersch
L. Die Technologie- und Gründerzentren in Nordrhein-Westfalen: Partner für technologieorientierte Existenzgründer und junge Unternehmen
Zusammenfassung
Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) hat in den letzten Jahrzehnten wie kaum ein anderes Bundesland einen enormen Strukturwandel gestalten müssen. Alte Industriestrukturen mußten aufgebrochen werden, um neue innovative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschen an Rhein und Ruhr zu eröffnen. Das erklärte Ziel der NRW-Landesregierung war und ist noch heute vor allem die „technologische Erneuerung der Wirtschaftsstruktur“.
Bernd Rosenfeld
M. Technologietransfer in den neuen Bundesländern
Zusammenfassung
Auffassungen zum Technologietransfer sind stark vom Standpunkt des Betrachters abhängig. In dem Namen meiner Firma „Technologie- und Innovations-Agentur Brandenburg“ sind drei Begriffe enthalten, auf die ich aufmerksam machen möchte, um eine Wertung der vorgetragenen Bemerkungen zu unterstützen.
Klaus Pohl
N. Unternehmensdynamik in Deutschland aus Sicht in- und ausländischer Investoren am Beispiel kleiner und mittlerer Technologieunternehmen in den Neuen Bundesländern
Zusammenfassung
Die Diskussion um die weitere Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschland wird in immer stärkerem Maße durch die anhaltende Tendenz zur Verlagerung kapitalintensiver Industriearbeitsplätze aus Deutschland in andere Regionen der Welt einerseits und die fehlende Kompensation durch neue, langfristig international wettbewerbsfähige Unternehmensstrukturen andererseits und die daraus abzuleitenden Wirkungen auf die Steuer- und Haushaltspolitik geprägt. Die Aufrechterhaltung des sozialen Netzes erfordert wachsenden Mitteleinsatz zur Finanzierung der zurückgebliebenen und nicht eingesetzten Potentiale im Bereich des Humankapitals, der durch Steuereinnahmenausfälle negativ begleitet wird.
Michael Groß
O. Modernisierung der regionalen Wirtschaftsstruktur? High-Tech-Gründungen in Österreich
Zusammenfassung
Im Zuge der späten 70er und frühen 80er Jahre gewann die Frage nach der Rolle, die Neugründungen im Innovationsprozeß bzw. im technologischen Entwicklungsprozeß spielen, zunehmendes Interesse sowohl in der politischen, als auch in der wissenschaftlichen Diskussion. Gerade für den technologischen Wandel wurde sogenannten technologieorientierten Unternehmensneugründungen eine nicht zu unterschätzende Rolle zugeschrieben. Unterstützt wurde die These des bedeutenden Einflusses Anfang der 80er Jahre für Großbritannien für den Zeitraum nach dem zweiten Weltkrieg. ROTHWELL (1982) konnte die Bedeutung von kleinen und jungen Unternehmen für den technologischen Wandel empirisch bestätigen. Seither heben eine Vielzahl anderer Studien immer wieder die Bedeutung von Neugründungen in diesem Kontext hervor (vgl. z.B. ACS/AUDRETSCH, 1990; AUDRETSCH, 1995; NERLINGER, 1997 und 1998).
Jürgen Egeln, Peter Schmidt
P. The Revival of Entrepreneurship in the Netherlands
Abstract
Entrepreneurship is a multi-dimensional concept. Several definitions have been proposed in the economic literature1. Reviewing this literature, two dimensions stand out most clearly. These are autonomy and newness. Entrepreneurial individuals can exert an autonomous influence on the economic process through private small enterprise or through e.g. business units within large firms. A major manifestation of entrepreneurship undoubtedly is newness through new products or new entry2.
Sander Wennekers
Backmatter
Metadaten
Titel
Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa
herausgegeben von
Prof. Dr. Paul J. J. Welfens
Dr. Cornelius Graack
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-662-13112-1
Print ISBN
978-3-7908-1211-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-13112-1