Entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre und angewandte Führungslehre

Die Veröffentlichung „Die Betriebswirtschaftslehre als Führungslehre“ (Kirsch1977) beginnt mit dem Versuch, die Entwicklung der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre seit dem Zweiten Weltkrieg hin zu einer Führungslehre nachzukonstruieren. Mit den Namen Ulrich und Heinen sah ich eine Neuorientierung der Betriebswirtschaftslehre verbunden, die sie immer stärker in eine Parallelität zur angelsächsischen Managementlehre gebracht hat. Es ging mir letztlich darum, die „Proklamation“ der Betriebswirtschaftslehre als Führungslehre als Konsequenz einer bereits sehr weitgehend vollzogenen Entwicklung darzustellen. Den für mich entscheidenen Anstoß für diese Proklamation gab dabei Ulrich, der bereits 1971 — freilich eher beiläufig — die Möglichkeit dieser Konsequenz angedeutet hatte. Heinen hat demgegenüber diesen Schritt nicht getan und stattdessen stets die Anschlußfähigkeit des mit seinem Namen verbundenen entscheidungstheoretischen Ansatzes an die klassische Betriebswirtschaftslehre betont. Diese Feststellung läßt sich auch gegenüber dem den Terminus der (betriebswirtschaftlichen) Führungslehre aufgreifenden Buch von Heinen (1978) aufrechterhalten, da dort der Begriff der Führung dem der Entscheidung untergeordnet wird.