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1994 | OriginalPaper | Buchkapitel

Funktionen und Grenzen von Organisationszielen: Welchen Sinn Machen Ziele?

verfasst von : Michael Meyer

Erschienen in: Ziele in Organisationen

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Zeit ist eine in der betriebswirtschaftlichen und insbesondere in der organisationstheoretischen Analyse vielfach vernachlässigte Dimension.1 Gerade bei der Beschäftigung mit Organisationszielen darf die Zeitdimension nicht ausgeklammert werden: Daß in einer auf der Systemtheorie Luhmanns aufbauenden Organisationtheorie Zeit in mehrfacher Hinsicht eine Rolle spielt, soll nochmals angedeutet werden: Letztelement von Organisationen sind Entscheidungen, und Entscheidungen vergehen als Ereignisse in dem Moment, in dem sie entstehen. Sie haben keinen Bestand, als Ereignisse, die mit ihrem Auftreten schon wiedervergehen, können sie nie Strukturcharakter gewinnen.2 Das zentrale Problem liegt nicht in der Erhaltung dieser temporären Ereignisse, sondern in ihrer Reproduktion.Als Ereignisse markieren Entscheidungen sowohl Einheit als auch Differenz. Ein Ereignis ist gleichzeitig die Differenz von vorher/nachher und repräsentiert auch die Einheit des Vorher und Nachher.3 Konkreter: In der Entscheidung manifestieren sich sowohl die Relation der Differenz der Alternativen als auch die ausgewählte Alternative selbst;4 in anderen Theoriezusammenhängen wird dies als Differenz zwischen Entscheidung und Entschluß diskutiert.5 Entscheidungen können auch als Kontingenzverarbeitung unter Inanspruchnahme von Zeit charakterisiert werden: Vor der Entscheidung gibt es mehrere Möglichkeiten, also einen begrenzten Raum offener Alternativen, nach der Entscheidung gibt es dieselbe Kontingenz in fixierter Form: die Entscheidung wäre auch anders möglich gewesen, sie selbst ist jetzt kontingent.6

Metadaten
Titel
Funktionen und Grenzen von Organisationszielen: Welchen Sinn Machen Ziele?
verfasst von
Michael Meyer
Copyright-Jahr
1994
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-09157-8_4