2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Traditionelle Methoden der Unternehmensbewertung und ihre Anwendbarkeit auf Dienstleistungsunternehmen
verfasst von : Dirk Dreyer
Erschienen in: Bewertung personalintensiver Dienstleistungsunternehmen
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Ertragswertmethode gilt vor allem im deutschsprachigen Raum als die traditionelle Version der Zukunftserfolgswertmethode.1 Sie orientiert sich an der Schätzung nachhaltiger Gewinngrößen und verdichtet diese mit Hilfe des landesüblichen Zinses (als Durchschnittszinssatz langfristiger, fest verzinslicher Wertpapiere) und etwaiger Risikozuschläge zu einem Ertragswert. Dieser bezeichnet den Barwert der Erfolge zukünftiger Perioden.2 Er lässt sich daher ausdrücken als Summe der mit einem Kalkulationszinssatz auf einen einheitlichen Bewertungszeitpunkt abgezinsten zukünftigen Nutzenzugänge bei Unterstellung eines durchschnittlichen Arbeitseinsatzes und einer durchschnittlichen Leistungsbereitschaft des Unternehmers.3 Theoretische Grundlage für das Ertragswertverfahren ist die Kapitalwertmethode aus der Investitionsrechnung.4 Das Ertragswertverfahren nach IDW berechnet den Unternehmenswert im Wege der Nettokapitalisierung, indem die um Fremdkapitalkosten verminderten Erfolgsgrößen mit entsprechenden risikoangepassten Eigenkapitalkosten eines verschuldeten Unternehmens diskontiert werden.5 Der so ermittelte Ertragswert entspricht dem Preis, der für den gleichen Ertragsstrom zu zahlen wäre und ist somit Ausfluss „subjektiver“ Ertragsbewertungen. Er kommt durch einen Alternativenvergleich auf Basis eines Partialmodells zustande.6 Es erfolgt eine Beschränkung auf die Projektion von Erfolgsgrößen und auf einen Vergleich mit der besten Alternative durch Verwendung des Kalkulationssatzes als Opportunitätskosten. Die Ertragswertmethode dient daher vornehmlich der Ermittlung von Entscheidungswerten.7