2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Aufklären, Verordnen oder Verkaufen? Wie lässt sich nachhaltiger Konsum gesellschaftlich herstellen?
verfasst von : Günter Warsewa
Erschienen in: Handbuch Nachhaltige Entwicklung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Für die Entwicklung der gesellschaftlichen Ökologiediskurse gilt — zumindest in Deutschland , dass die Vorstellung von der Verantwortlichkeit der einzelnen Individuen für die Verursachung und die Bewältigung von Umweltproblemen etwa zu Beginn der neunziger Jahre einen bedeutenden Stellenwert gewann (Brand u.a. 1997; Warsewa 2000). Der Blick auf die Individuen, ihre Verhaltensmuster und Spielräume löste die bis dahin vorherrschenden Sichtweisen ab, die die Verantwortung sowohl für die Verursachung als auch für die Beseitigung ökologischer Probleme vor allem im Bereich unternehmerischen und staatlichen Handelns lokalisiert hatten. Bestärkt wurde die Vorstellung, dass „Wir Alle“ bzw. „Jede/r Einzelne“ durch ihr/sein Verhalten zu weltweiten Umwelt- wie auch Gerechtigkeitsproblemen beitrügen und daher auch im eigenen, individuellen Verhalten für eine Verminderung dieser Probleme verantwortlich seien, durch die AGENDA 21 von Rio (1992). „Nachhaltiger Konsum“ ist in der Folge zu einem Eckpunkt der Debatten geworden und wurde als Anspruch an die Individuen, an deren Entscheidungen und Verhaltensweisen in der AGENDA 21 ausdrücklich neben der Ansprache institutioneller, organisierter Akteure wie Regierungen, Kommunen, Wirtschaft, Nicht-Regierungsorganisationen formuliert (vgl. Kapitel 4 der AGENDA 21: „Veränderung der Konsumgewohnheiten“; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 1992: 22ff.).