1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
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verfasst von : Rainer Paris
Erschienen in: Wörterbuch der Mikropolitik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Eine vernachlässigte Dimension der Machtanalyse von Organisationen sind die Sachverhältnisse. Wie die → Macht in die Dinge einwandert, sich darin materialisiert und den Menschen als sachliche Notwendigkeit, als unabänderliche Sachbedingung ihres Handelns widerfährt, gerät der mikropolitischen Perspektive oft etwas aus dem Blick. Der Grund dafür ist einfach: Sachen sind keine Akteure, sie haben keine Strategien und zwingen zu gar nichts. Auch echte, nicht vorgespiegelte „Sachzwänge“ gibt es immer nur im Hinblick auf menschliche Bedürfnisse: Nicht der geplatzte Reifen, sondern unser Interesse an der Weiterfahrt zwingt uns auf der Autobahn zum Reifenwechsel. Und dasselbe gilt für die Bedeutung der Dinge als Vehikel organisierter Macht: Nicht die Sachen, sondern andere Menschen zwingen uns in Gestalt von Sachverhältnissen ihren Willen auf und geben unserem Widerstreben keine Chance.