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2018 | Buch

Genese, Konsolidierung und Transformation der neoklassischen Wissenschaftskultur

Zur Konturierung einer Soziologie der Wirtschaftswissenschaften

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Über dieses Buch

Das vorliegende Buch soll das Forschungsfeld einer Soziologie ökonomischen Wissens und der Wirtschaftswissenschaften konturieren. Zwar liegen mittlerweile einige soziologische Arbeiten in diesem Bereich vor, von einer klar identifizierbaren Forschungsrichtung mit ansatzweise kodifizierten Leitfragen, gesicherten Grundwissensbeständen und wohlsituiertem Methodenarsenal kann aber erst im Ansatz gesprochen werden. Die Ökonomik als Sozialwissenschaft mit der größten kognitiven Autorität, der besten Finanzierung und der stärksten Einbindung in politische Entscheidungsprozesse versagt angesichts relevanter Geschehnisse wie etwa der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2007 in ihrem Objektbereich – und die allermeisten Vertreterinnen und Vertreter der anderen sozial- und kulturwissenschaftlichen Fächer haben wenig bis gar nichts zu ihrer Nachbardisziplin auszusagen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung: Die Soziologie ökonomischen Wissens und der Wirtschaftswissenschaften
Zusammenfassung
Das vorliegende Buch soll das Forschungsfeld einer Soziologie ökonomischen Wissens und der Wirtschaftswissenschaften stärker konturieren als es bisher der Fall ist. Zwar liegen mittlerweile eine Reihe sowohl empirisch unterfütterte als auch vom theoretischen Zuschnitt her dezidiert soziologische Arbeiten vor, die sich mit der Entwicklung ökonomischer Wissensbestände und -formationen beschäftigt haben. Von einer klar identifizierbaren Forschungsrichtung mit ansatzweise kodifizierten Leitfragen, gesicherten Grundwissensbeständen und wohlsituiertem Methodenarsenal kann aber erst im Ansatz gesprochen werden.
Hanno Pahl
Chapter 2. Die neoklassische Wissenschaftskultur als disziplinbeherrschendes Paradigma: Genese, Selbstverständnis, Motorik
Zusammenfassung
Wie in der Einleitung skizziert sticht an der Volkswirtschaftslehre nicht zuletzt die Existenz eines kognitiv und institutionell stark integrierten Mainstream hervor. Ganz gleich ob eine Bezeichnung wie „neoklassische Ökonomik“ noch länger als adäquate Charakterisierung begriffen werden kann: es ist nicht zuletzt dieses gegen Ende des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts sich herausbildende tendenziell monoparadigmatische Arrangement der Disziplin, das seitens ihrer Befürworter bis heute als Beleg für die besonders solide einzustufende Wissenschaftlichkeit der Volkswirtschaftslehre – inklusive der Annahme kumulativen Wissensfortschritts – angeführt wird.
Hanno Pahl
Chapter 3. Kognition und Persuasion: Vier Fallstudien zu Autorität und Anschlussfähigkeit wirtschaftswissenschaftlichen Wissens
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel wurde zunächst die Herausbildung und Konsolidierung der neoklassischen Wissenschaftskultur skizziert. Darauffolgend stand insbesondere die Allgemeine Gleichgewichtstheorie im Fokus um einen Einblick in den Modus Operandi der Mainstream-Ökonomik als einer modellierenden Disziplin zu gewinnen. In diesem Zuge wurde mit der Analyse von Weisen der Referenzierung ökonomischmathematischen Theoriematerials eine erste spezifisch soziologische Zugriffsweise ausprobiert.
Hanno Pahl
Chapter 4. Zum Wandel moderner makroökonomischer Wissensformationen: Aspekte einer Entwicklungslogik
Zusammenfassung
In der Einleitung wurde anlässlich der Darstellung der These eines Changing Face of Mainstream-Economics (Colander et al. 2004) bereits vermutet, dass der für die letzten Jahrzehnte konstatierte relative Bedeutungsverlust der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie beziehungsweise der Aufstieg von post-neoklassischen Forschungsrichtungen wie den Behavioral Economics oder den Experimental Economics innerhalb der Volkswirtschaftslehre ungleich verteilt zu sein scheint. In den von mir durchgeführten Interviews finden sich zahlreiche Hinweise, wonach die gegenwärtige Makroökonomik stärker entlang gleichgewichtstheoretischer Forschungstrajektorien prozessiert als es für die Mikroökonomik der Fall ist.
Hanno Pahl
Chapter 5. Ausblickende Reflexionen
Zusammenfassung
Im Zentrum dieses Buches standen im zweiten und vierten Kapitel Kernaspekte der Motorik und historischen Entwicklung der neoklassischen Wissenschaftskultur. Dies einmal bezogen auf die entscheidende Konstitutionsphase ab den 1930er Jahren sowie auf die Allgemeine Gleichgewichtstheorie als kognitivem Zentrum, das andere Mal stärker fokussiert auf die Entwicklung der Makroökonomik ab der Mitte des 20. Jahrhunderts, insbesondere aber seit den 1970er Jahren.
Hanno Pahl
Backmatter
Metadaten
Titel
Genese, Konsolidierung und Transformation der neoklassischen Wissenschaftskultur
verfasst von
Dr. Hanno Pahl
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-19331-7
Print ISBN
978-3-658-19330-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-19331-7