Die aktuell und künftig nötigen Qualifikationen für eine Prüftätigkeit in der keramischen Industrie wurden durch die Ausbildung als Stoffprüfer/-in, deren Ausbildungsordnung noch von 1939 stammt, nicht mehr abgedeckt. Gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung eine neue Ausbildungsordnung zum Prüftechnologen/zur Prüftechnologin Keramik erarbeitet, die am 1. August 2018 in Kraft tritt und die alte Ausbildung ablöst. Prüftechnologen/-technologinnen begleiten den gesamten Produktionsprozess keramischer Erzeugnisse: Sie bereiten Proben vor und entnehmen sie, wählen geeignete Prüfverfahren aus, richten die Prüfplätze ein und führen die entsprechenden Aufträge aus. Im Anschluss bewerten und dokumentieren sie die erfolgten Prüfungen. Diese modernen, veränderten betrieblichen Arbeits- und Prüfverfahren bilden den Schwerpunkt der Ausbildung. Auch neue Informationsmedien und -systeme wie Rohstoffdatenbanken, Simulationsprogramme, Prüfmittelüberwachung und Qualitätsmanagementsysteme gehören zu den Inhalten. Arbeitsplätze für Prüftechnologen/-technologinnen finden sich in Unternehmen und Instituten der Keramik-, Glas-, Emaille-, Zement- und Bindemittelindustrie sowie in Unternehmen und Instituten, die anorganische Rohstoffe, Industrieminerale und nicht-metallische Werkstoffe herstellen und untersuchen. Eine Umsetzungshilfe zur Unterstützung der Ausbildungspraxis soll in der BIBB-Reihe "Ausbildung gestalten" voraussichtlich im letzten Quartal 2018 erscheinen.
Weitere Informationen unter www.bibb.de/de/berufeinfo.php/profile/apprenticeship/241016