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2018 | Buch

Tarifautonomie

Über die Ordnung des Arbeitsmarktes durch Tarifverträge

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Über dieses Buch

In diesem essential wird die demokratische Institution der Tarifautonomie dargestellt. Die für das Gemeinwesen wichtigste Leistung der Tarifautonomie liegt in ihrer den Arbeitsmarkt ordnenden, friedensstiftenden Funktion. Diese erzielt sie durch Kompromissbildung zwischen und Konfliktlösung von gegensätzlichen Interessen mittels paritätischer Vereinbarungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber(verbänden). Daneben erfüllt sie eine Reihe von essentiellen Funktionen: Schutz-, Verteilungs- und Partizipationsfunktionen für die Arbeitnehmer; Kartell-, Ordnungs- und Befriedungsfunktionen für die Arbeitgeber; Entlastungs- und Legitimationsfunktionen für den Staat. Aktuelle Probleme der Tarifautonomie ergeben sich aus der sinkenden Tendenz der Tarifbindung, der Verlagerung von Tarifkompetenzen auf die Betriebsebene sowie aus der Tarifkonkurrenz durch Spartengewerkschaften im Gesundheits- und Transportsektor.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Tarifautonomie – Grundrecht der Arbeitnehmer
Zusammenfassung
Als nahezu selbstverständlich erscheint uns heute das Phänomen von (zumeist) geordneten und turnusmäßig wiederkehrenden Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, zum Beispiel in Form von Lohnrunden, die von Zeit zu Zeit in Arbeitskämpfen münden. Erfolgen diese im Verkehrs-, Gesundheits- oder Bildungssektor, fahren zeitweise keine Bahnen und Züge, werden Operationen aufgeschoben, bleiben Kitas geschlossen, fühlen wir uns verärgert mit hineingezogen in kollektive Auseinandersetzungen um Lohnprozente und Arbeitszeiten. Wir haben es dabei mit Erscheinungsformen der Tarifautonomie zu tun.
Walther Müller-Jentsch
Kapitel 2. Tarifautonomie – eine friedensstiftende demokratische Institution (Funktionen)
Zusammenfassung
Die Tarifautonomie hat sich zu einer komplementären Institution des Arbeitsmarktes entwickelt und ist heute in allen demokratischen Ländern mit einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung gesetzlich garantiert. Sie ist in ihrer Bedeutung durchaus dem allgemeinen Wahlrecht vergleichbar.
Walther Müller-Jentsch
Kapitel 3. Vom Klassenkampf zur Sozialpartnerschaft (Geschichte)
Zusammenfassung
Die Durchsetzung der Trias von Koalitionsfreiheit, Tarifautonomie und Streikrecht hat eine recht wechselvolle Geschichte. Nicht nur die aus der Geschichte der Arbeiterbewegung überlieferten erbitterten Konflikte und politischen Kämpfe, die Gewerkschaften gegen ein autokratisches Unternehmertum und Arbeiterparteien gegen den Obrigkeitsstaat austragen mussten, trugen dazu bei, in manchen gewerblichen Sektoren gab es jedoch schon früh ein kooperatives Miteinander bei der Regelung der Arbeitsbeziehungen.
Walther Müller-Jentsch
Kapitel 4. Aktuelle Probleme der Tarifautonomie
Zusammenfassung
Die Tarifautonomie ist in Deutschland (generell in den westlichen Demokratien) ein gesichertes Rechtsgut, das den Arbeitsmarkt ordnet und strukturiert. Aber sie ist kein „fertig Ding“. Sie steht weiterhin im Widerstreit der Interessen von Kapital und Arbeit. Es hängt von den jeweiligen Arbeitsmarktparteien ab, ob und wie sie die Tarifautonomie nutzen wollen oder können.
Walther Müller-Jentsch
Backmatter
Metadaten
Titel
Tarifautonomie
verfasst von
Prof. Dr. Walther Müller-Jentsch
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-21228-5
Print ISBN
978-3-658-21227-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21228-5