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14.03.2018 | Werkstoffrecycling | Nachricht | Online-Artikel

Noch fehlt der Markt für recycelte C-Fasern

verfasst von: Thomas Siebel

1:30 Min. Lesedauer

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Auf Einladung von Hessen Trade and Invest diskutierten am 27. Februar am Fraunhofer LBF Experten über das Recycling von Leichtbauwerkstoffen. Thema war dabei insbesondere die Wiederverwertung von Kohlefasern.

Damit befassten sich die Teilnehmer mit einem Aspekt, der im Leichtbau bislang vergleichsweise wenig Beachtung findet, in seiner Bedeutung jedoch nicht zu unterschätzen ist, wie Werner Loscheider, Referatsleiter für Bauwirtschaft, Ressourceneffizienz und Leichtbau im Bundeswirtschaftsministerium, mit seinem Einführungsvortrag unterstrich. Mit Blick auf den Lebenszyklus von Carbonfasern erläuterte er, dass diese in der Produktion einen hohen Energieeinsatz erforderten, in Nutzung wiederum massiv Energie gegenüber dem Einsatz anderer Werkstoffe einsparen könnten, das Recycling jedoch aufwendig sei und hier dringend hochwertige Verfahren benötigt würden. 

Tim Rademacker vom CFK-Valley-Stade-Recycling stellte im Anschluss ein ebensolches Verfahren vor. Unter dem Markennamen Carbonxt bietet sein Unternehmen recycelte Endlosfasern aus Kohlenstoff an. An Eingangsmaterial mangelt es dem Unternehmen dabei nicht. Weltweit fallen Rademacker zufolge jährlich circa 30.000 Tonnen CFK-Abfälle an, 10.000 Tonnen davon in Europa. Das Material entstamme dabei aus Produktionsabfällen, die branchenübergreifend bei etwa 30 % lägen, hohen Ausschussraten in der CFK-Teileproduktion oder auch Verlusten durch Unterbrechung von Kühlketten im Fall von Prepregs. 3.500 Tonnen verarbeitet CFK-Valley Recycling jährlich und setzt dabei auf Pyrolyse. 

Auf die Frage, ob Kunden denn bereit seien, für Recyclingmaterial mehr zu bezahlen, antwortete Rademacker, dass das Recyclingmaterial sogar günstiger als Neuware sei, bei vergleichbarer Qualität. Er bestätigte, dass das Thema CFK-Recycling in den letzten 1,5 Jahren eine große Dynamik erfahre. Dennoch haben Recyclingunternehmen mit Vorbehalten gegenüber der wiedergewonnenen Fasern zu kämpfen. Das Recycling von C-Fasern sei nicht begrenzt durch die Kapazität der verfügbaren Anlagen, sondern durch den fehlenden Markt. CFK-Valley-Stade-Recycling könne aktuell jährlich 1000 Tonnen Recyclingfasern anbieten, die Anlagenkapazitäten ließen sich jedoch bei entsprechender Nachfrage hochskalieren.

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