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05.06.2018 | Dieselmotor | Fragen + Antworten | Online-Artikel

Fragen und Antworten zum Diesel-Prototypen von Bosch

verfasst von: Patrick Schäfer

2 Min. Lesedauer

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Laut Bosch kann die neue Technik das Stickoxid-Problem von Dieselmotoren lösen. Wir fassen die wichtigsten Punkte zum neuen Abgasnachbehandlungssystem zusammen.

Das Technologieunternehmen Bosch spricht hinsichtlich seiner neuen Abgasnachbehandlung von einem "Durchbruch". Die neuen Entwicklungen von Bosch seien dazu geeignet, die Stickoxid-Emissionen von Fahrzeugen "drastisch" zu senken. Die von Bosch präsentierte Technik unterbietet demnach auch im Realbetrieb die ab 2020 gültigen Grenzwerte für Stickoxid-Emissionen um das Zehnfache. "Der Diesel hat Zukunft. Heute wollen wir die Debatte um das Ende des Diesels endgültig ad acta legen", sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner bei der Präsentation der Technik. 

Wie kann der Einsatz seriennaher Teile dieses Ergebnis erzielen?

Das neue System baut laut Bosch auf seriennahen Komponenten auf. Im Zuge der neuen Abgasnorm Euro 6 d-Temp optimierte Bosch jedoch das Zusammenspiel von Motor und Abgasnachbehandlung. Am Ende steht die im Detail verbesserte und neu abgestimmte Technik. Diese Optimierungen von Hard- und Software seien laut Bosch erst im Zuge der RDE-Messungen (Real Driving Emissions) möglich geworden, als man begann, mit Portable-Emission-Measurement-Systemen (PEMS) die realen Abgaswerte zu messen. 

Die drastisch verschärften Abgasbestimmungen erfordern mittels modernster Messtechnik eine detailliertere Analyse der Entstehung der Abgaskomponenten und die Ausschöpfung sämtlicher Potenziale zu deren weiterer Verringerung", heißt es auch im Kapitel Abgasemissionen im Handbuch Verbrennungsmotor

Was zeichnet die neue Dieseltechnik im Detail aus?

Laut Bosch sind zwei Einflüsse auf die Abgasnachbehandlung entscheidend. Das eine betrifft den Fahrer. Je dynamischer er fährt, desto höher fallen die Stickoxid-Emissionen aus. Ein reaktionsschnelles Luftsystem des Motors soll nun auch die Abgasrückführung dynamischer gestalten. Etwa durch schneller ansprechende Turbolader und einer Kombination von Hoch- und Niederdruck-Abgasrückführung. Das zweite betrifft die Temperatur im Abgasstrang, die für eine optimale Stickoxid-Konvertierung mehr als 200 Grad betragen muss. Das neu konzipierte Thermomanagement des Dieselmotors steuert die Abgastemperatur aktiv, so dass der SCR-Kat auch im Stadtverkehr effektiv arbeiten kann.

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Hat sich der Adblue-Verbrauch verändert?

Bosch beziffert den Verbrauch an Adblue im Versuchsfahrzeug mit einem bis 1,5 Litern auf 1000 Kilometer. Dieser Wert gilt auch bei dynamischer Fahrweise. Der Dieselverbrauch soll sich übrigens nicht von vergleichbaren Modellen unterscheiden.

Für welche Fahrzeuge ist die Bosch-Technik geeignet?

Bosch geht davon aus, dass die Kosten in etwa vergleichbar sind mit einem heutigen Dieselmotor, der mit einem SCR-AdBlue-System arbeitet. Bosch sieht den breiten Markt für Diesel in Zukunft bei Fahrzeugen, die einen Hubraum von etwa 1,6 Litern haben. Das System lässt sich aber auch auf größere Fahrzeugklassen, wie beispielsweise SUV, skalieren.

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