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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

7. Orientierung geben

verfasst von : Christian Gündling

Erschienen in: Letzter Aufruf Kundenorientierung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Mit Humble Inquiry können die Motive und Belohnungen der Kunden erforscht und gleichzeitig Wertschätzung gegeben werden. Dies ist aber nur dann wirklich erfolgreich, wenn sich Mitarbeiter und Führungskräfte der Tatsache bewusst sind, dass ihre Wahrnehmung oft verzerrt ist und nur einen Teil der Wirklichkeit des Kunden abbildet. Kundenorientierte Leistungen können nicht erbracht werden, wenn die Situation in der sich der Kunde befindet, und das, was in dieser Situation angebracht wäre, falsch interpretiert und bewertet wird. Dann ist jeder Unternehmenserfolg nur noch das Ergebnis eines Zufalls. Wertschätzende Fragen motivieren den Kunden über positive Erfahrungen und positiv artikulierte Erwartungen zu erzählen. Beobachtungen von Handlungen und Erlebnissen können wichtige Hinweise darauf geben, wie Kunden die Unternehmenswelt tatsächlich wahrnehmen. Auch durch aktive Teilnahme können Kundenerfahrungen sichtbar gemacht werden.
Heute wissen wir: Die ersten Millisekunden des Kundenkontakts sind entscheidend, ob das Unternehmen als kundenorientiert wahrgenommen wird, oder eben nicht. Erst jetzt kommt die Beratung. Dabei bewegen sich viele Verkäufer nur an der Oberfläche. Der Verkauf muss sich an den Motiven der Kunden orientieren und nicht am Produkt. Hohe Fachkompetenz bedeutet deshalb sich an dem Ziel und der präferierten Richtung des Kunden zu orientieren. Durch gezieltes Nudging können Kunden bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützt werden. Kundenorientierung bedeutet auch, sich um das innere Zeitgefühl des Kunden zu kümmern. Die Unternehmen müssen bereit sein, die Zeiten so zu gestalten, dass diese keine Unsicherheit und fehlende Autonomie bewirken. Kunden die Möglichkeit zu geben, weitestgehend über ihre eigene Zeit zu bestimmen, ist damit eine Verpflichtung echter Kundenorientierung.

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Fußnoten
1
Vgl. o. V. (2017), Von wegen!: Der Kunde ist immer König? n-tv.​de, https://​www.​n-tv.​de/​ratgeber/​Der-Kunde-ist-immer-Koenig-article20149384.​html, abgerufen am 22.01.2018.
 
2
S. Lewrick, Michael/Patrick Link/Larry Leifer (2017), Das Design Thinking Playbook. Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren, Vahlen, München, S. 54.
 
3
Vgl. ebenda. S. 54 ff.
 
4
Zschäpitz, Holger (2016), Anlageberatung: Banken im Zwielicht. welt.​de. http://​hd.​welt.​de/​titelseite-edition/​article149818396​/​Banken-im-Zwielicht.​html abgerufen am 13.10.2016.
 
5
Die Untersuchung ist auch nicht repräsentativ, also nicht generalisierbar. Möglicherweise sucht eine besonders kritische Klientel die Verbraucherzentrale aus oder nur jene Verbraucher, die sich von ihrer Bank schlecht beraten fühlen. Das würde die Beratungsergebnisse schlechter aussehen lassen, als sie eigentlich sind. Außerdem haben die Verbraucherschützer die Latte für eine bedarfsgerechte Beratung sehr hoch gelegt. So wurde der Verkauf normaler Fonds in der Regel als überteuert gewertet, weil alternative Indexfonds meistens niedrigere Gebühren aufweisen. Vgl. Zschäpitz, Holger (2016), Anlageberatung: Banken im Zwielicht. welt.​de, http://​hd.​welt.​de/​titelseite-edition/​article149818396​/​Banken-im-Zwielicht.​html abgerufen am 13.10.2016.
 
6
Richter, Peter (2016), Der Heilige und das LSD. In: Süddeutsche Zeitung vom 07.10.2016.
 
7
O. V. (2010), Unsere Kernkompetenz liegt zu 95 % im Vertrieb. In: Marketing Review St. Gallen, 1, S. 4–7.
 
8
Schein, Edgar H. (2016), Humble Inquiry. Durch Fragen Vertrauen schaffen. managerseminare.​de, https://​www.​managerseminare.​de/​ms_​Artikel/​Humble-Inquiry-Durch-Fragen-Vertrauen-schaffen,245436, abgerufen am 04.03.2018.
 
10
Hanno Beck diskutiert ausführlich die möglichen Ausprägungen des confirmation bias. Vgl. Beck, H. (2014), Behavioral Economics. Springer Gabler, Wiesbaden, S. 49 f.
 
11
Schein, Edgar H. (2016), Humble Inquiry. Durch Fragen Vertrauen schaffen, S. 121. managerseminare.​de, https://​www.​managerseminare.​de/​ms_​Artikel/​Humble-Inquiry-Durch-Fragen-Vertrauen-schaffen,245436, abgerufen am 04.03.2018.
 
12
Vgl. zum Folgenden u. a. Hofert, Svenja (2016), Agiler führen. Springer Gabler, Wiesbaden, S. 172 ff.
 
13
Erbeldinger, Jürgen/Thomas Ramge (2013), Durch die Decke denken. Redline Wirtschaft, München, S. 117 f.
 
14
Vgl. de Bes, F. T./Kotler, P. (2011), Winning at Innovation. The a-to-F Model. Palgrave Macmillan, London & New York/Schanghai, S. 82.
 
15
Erbeldinger, Jürgen/Thomas Ramge (2013), Durch die Decke denken. Redline Wirtschaft, München, S. 119.
 
16
Datig, Ilka (2015), Walking in Your Users’ Shoes. An Introduction to User Experience Research as a Tool for Developing User-Centered Libraries. Taylor & Francis Online, College & Undergraduate Libraries 22 (3–4), S. 234–246, https://​www.​tandfonline.​com/​doi/​abs/​10.​1080/​10691316.​2015.​1060143, abgerufen am 19.03.2018.
 
17
O. V. (2017), Beratung zu oft nach „Schema F“. Mobilfunkshops im Test. n-tv.​de, https://​www.​n-tv.​de/​ratgeber/​tests/​Mobilfunkshops-im-Test-article19102366.​html, abgerufen am 29.08.2017.
 
18
Eine ausführliche Diskussion der Studie von Gilbert und Ebert führt Felser (2011), in Werbe- und Konsumentenpsychologie, 3. Aufl., Springer, Berlin, S. 250.
 
19
Zschäpitz, Holger (2016), Anlageberatung: Banken im Zwielicht., http://​hd.​welt.​de/​titelseite-edition/​article149818396​/​Banken-im-Zwielicht.​html, abgerufen am 13.10.2016.
 
20
O. V. (2016), Jeder Zweite empfiehlt Autoverkäufer weiter. autohaus.​de, https://​www.​autohaus.​de/​nachrichten/​umfrage-jeder-zweite-empfiehlt-autoverkaeufer-weiter-1866296.​html, abgerufen am 10.01.2017.
 
21
Gladwell, M. (2014), The Tipping Point, Back Bay Books, New York, S. 205.
 
22
Vöster, Johannes (2015), Irrationaler Kunde – Effekte verstehen und nutzen. In: Marketing Review St. Gallen, 2, S. 1–8, https://​www.​springerprofessi​onal.​de/​irrationaler-kunde-effekte-verstehen-und-nutzen/​5897130, abgerufen am 05.03.2018.
 
23
Felser, Georg (2015), Werbe- und Konsumentenpsychologie. Springer, Berlin, S. 207.
 
24
Dijksterhuis, A. /M. Bos/L. Nordgren et al. (2006), On making the right choice – The deliberation-without-attention effect. In: Science, 311, S. 1005–1007.
 
25
Voss, Katrin (2016), Nur einen Klick vom Urlaub entfernt. In: Kölnische Rundschau vom 14.01.2016.
 
26
Durch das Modell der Neuen Erwartungstheorie kann der Zusammenhang von Gewinnen und Verlusten erläutert werden. S. Kap. 5, Abschn. 5.​6.
 
27
Zu den versunkenen Kosten s. Kap. 5, Abschn. 5.​4.​4.
 
28
O. V., Senard, Jean-Dominique (2016), Ich wünsche mir manchmal mehr Anerkennung. In: WirtschaftsWoche, Nr. 41 vom 30.09.2016, S. 44.
 
30
S. zum Folgenden auch Schwertfeger, Bärbel (2017), Der erste Eindruck wird durch Vorurteile verfälscht. In: wirtschaft & weiterbildung, 09, S. 34–36.
 
31
S. zum Folgenden auch Scherer, Katja (2017), Wer nicht in den ersten Sekunden überzeugt, hat verloren, WirtschaftsWoche, https://​www.​wiwo.​de/​erfolg/​beruf/​macht-des-moments-wer-nicht-in-den-ersten-sekunden-ueberzeugt-hat-verloren/​20521406.​html, abgerufen am 19.03.2018.
 
32
Eine ausführliche Diskussion des Halo-Effekts im Kontext der Kundenorientierung findet sich in Kap. 3.​1.​2.
 
33
Robier, Johannes (2015), Das einfache und emotionale Kauferlebnis. Springer Gabler, Wiesbaden, S. 73.
 
34
S. zum Folgenden auch Hermann, Sebastian/George Loewenstein (2017), Augen zu und durch. In: TagesAnzeiger, 22.03.2017, S. 38.
 
35
Simon, Hermann (2009), Geistreiches für Manager. Neu ausgewählt von Hermann Simon. Campus Verlag, Frankfurt am Main, S. 94.
 
36
Kahneman, Daniel (2011), Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler eBooks, München, S. 82 ff.
 
37
Ebenda, S. 83.
 
38
Das Beispiel mit den Meerkatzen ist Malcolm Gladwells Buch The Tipping Point entnommen. Vgl. Gladwell, Malcom (2014), The Tipping Point. How Little Things Can Make a Big Difference, Goldmann, München, S. 185.
 
39
S. zum Folgenden auch Reinecke, Sven (2008), Marktkommunikation – wie Paul Watzlawick sie sehen würde. In: Marketing Review St. Gallen, 1, S. 4, https://​link.​springer.​com/​article/​10.​1007%2Fs11621-008-0002-5, abgerufen am 05.03.2018.
 
40
Gladwell, Malcom (2014), The Tipping Point, Goldmann, München, S. 185.
 
41
Ebenda.
 
42
Robier, Johannes (2015), Das einfache und emotionale Kauferlebnis. Springer Gabler, Wiesbaden, S. 65, 185.
 
43
Dolle, Andreas/Birgit Lutzer (2009), Besser erklären, mehr verkaufen. Gabler, Wiesbaden, S. 23.
 
44
Faktenkontor, Anteil der Nutzer von Facebook an den Internetnutzern nach Altersgruppen in Deutschland im Jahr 2016. Statista, https://​de.​statista.​com/​statistik/​daten/​studie/​691569/​umfrage/​anteil-der-nutzer-von-facebook-nach-alter-in-deutschland/​, abgerufen am 25.08.2017.
 
45
Reinecke, S. (2008), Marktkommunikation – wie Paul Watzlawick sie sehen würde. In: Marketing Review St. Gallen, 1, S. 4.
 
47
Schiek, Helen (2016), Nudging. So bringt man Kinder dazu, Obst zu essen. www.​welt.​de, https://​www.​welt.​de/​gesundheit/​article155738050​/​So-bringt-man-Kinder-dazu-Obst-zu-essen.​html, abgerufen am 29.03.2017.
 
49
Vgl. Grahm, S. (2001), Messe-Events als Instrument der Messepolitik. https://​www.​diplom.​de/​document/​219216, abgerufen am 20.12.2016, S. 46.
 
50
Mikunda, C. (1996), Der Verbotene Ort oder Die inszenierte Verführung. Unwiderstehliches Marketing durch strategische Dramaturgie. Econ, Düsseldorf, S. 68fxx.
 
51
Felicia Ullrich ist Geschäftsführende Gesellschafterin der u-form Testsysteme GmbH & Co. KG.
 
Metadaten
Titel
Orientierung geben
verfasst von
Christian Gündling
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21773-0_7