2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Nichtwissen – ein schillernder Begriff
verfasst von : Maximiliane Wilkesmann
Erschienen in: Nichtwissen stört mich (nicht)
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Nichtwissen, so viel kann vorausgeschickt werden, ist mehr als ein Fehlen von Wissen. Nichtwissen wird einerseits in der Gesellschaft oft als ein negatives Gefühl oder als Makel empfunden (Japp 1997; Wehling 2006; Wilkesmann et al. 2014), andererseits ist es das Nichtwissen, welches durch seine „Verdeckungsleistung“ (Dorniok 2015, S. 27) individuelle und soziale Mechanismen erst ermöglicht und damit durchaus eine funktionale Wirkung entfalten kann (Schneider 2006). So kann ein zu viel an Wissen oder gar die komplette Beseitigung eines Nichtwissenszustands nicht nur – wie etwa von Beck-Gernsheim (1994) am Beispiel der prädiktiven Medizin gezeigt – ethische Bedenken sowie psychosoziale Belastungen und Entscheidungskonflikte auslösen, sondern auch weitere negative Auswirkungen auf Individuen, Organisationen und Gesellschaften haben (Dorniok 2015).