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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Analyse Primärrecht

verfasst von : Klaus D. Beiter, Oliver Fischer, Alfred Früh, Thomas Jaeger, Robert Kordić, Manuela Postl

Erschienen in: Europäisches Immaterialgüterrecht

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Dieses Kapitel befasst sich mit der Analyse des Primärrechts.

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Fußnoten
1
Richter, EuZW 2007, 631; Rabe, NJW 2007, 3154.
 
2
V. a. Stärkung des Europäischen Parlaments, Ausdehnung der Mehrheitsentscheidungen im Rat, stärkere Rolle der nationalen Parlamente in der EU. Dagegen fehlt u. a. der ideelle Gehalt des Verfassungsvertrags, der an Staatlichkeit erinnerte; ebenso fehlt eine Neuordnung des Systems der Rechtsakte und eine ausdrückliche Verankerung des Vorrangs des Unionsrechts.
 
3
Dementsprechend werden – verglichen mit dem Verfassungsvertrag – Verweise auf den Verfassungsvertrag durchgängig durch „die Verträge“ (i.S. von EUV und AEUV) ersetzt.
 
4
Zur, hier nicht interessierenden, dogmatischen Begründung des Verhältnisses von Primärrecht zu Sekundärrecht näher Lenaerts/Van Nuffel, European Union Law, Rn. 22–002.
 
5
Vgl. z. B. Lenaerts/Van Nuffel, Constitutional Law of the European Union, Rn. 4–006.
 
6
Vgl. Art. 48 Abs. 6 EUV.
 
7
Vgl. Art. 48 Abs. 7 EUV.
 
8
Vgl. Art. 311 EGV; Art. 51 EUV.
 
9
Näher auch Lenaerts/Van Nuffel, European Union Law, Rn. 22–038, die i.d.Z. von „constitutional principles“ des Gemeinschaftsrechts sprechen.
 
10
Vgl. EuGH, Rs. C-70/88, Parlament/Rat, ECLI:EU:C:1991:373, Slg. 1990, I-2041 (Rn. 26 f.) (Aufrechterhaltung des institutionellen Gleichgewichts gegenüber dem engeren Wortlaut des Art. 230 EGV i.d.F. vor Maastricht).
 
11
Vgl. zur Geltung dieser Prinzipien Lenaerts/Van Nuffel, European Union Law, Rn. 22–010.
 
12
Vgl. Art. 1 UAbs. 3 EUV.
 
13
Vgl. Erkl. Nr. 1 zum Lissabonner Vertrag.
 
14
Vgl. Erkl. Nr. 17 zum Lissabonner Vertrag.
 
15
Vgl. z. B. EuGH, Rs. C-479/04, Laserdisken, ECLI:EU:C:2006:549, Slg. 2006, I-8089 (Rn. 61 f.); st. Rsp.; näher z. B. Lenaerts/Van Nuffel, European Union Law, Rn. 22–038.
 
16
In der Rs. C-29/69, Stauder/Stadt Ulm, ECLI:EU:C:1969:57, Slg. 1969, 419 (Rn. 7), stellte der EuGH erstmals fest, dass sich aus den allgemeinen Rechtsgrundsätzen des Gemeinschaftsrechts Grundrechte der Person ergeben. Das dt. BVerfG hatte in der Solange I-Entscheidung, BVerfGE 37, 271 (280 ff.) zunächst abgelehnt, den Vorrang des Gemeinschaftsrechts vor nationalen Grundrechten zu akzeptieren, solange es auf Gemeinschaftsebene keinen verbindlichen Grundrechtstext gebe, sich dann aber mit einem entsprechenden, richterrechtlich entwickelten Grundrechtsschutz zufrieden gegeben (BVerfGE 73, 339 ff. – Solange II). Zu erwähnen ist auch die Initiative des Europäischen Parlaments, den Grundrechtsschutz sichtbar zu machen: Erklärung der Grundrechte und Grundfreiheiten, ABl. 1989 C 120, 51; Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 1 Rn. 51.
 
17
Kingreen, in: Calliess/Ruffert, Art. 6 EUV Rn. 6; Jarass, EU-Grundrechte, § 2.
 
18
Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 11 f.
 
19
Dazu Stern/Tettinger, Europäische Verfassung, 19.
 
20
Vgl. Erwägungsgrund 4 der Präambel der Charta der Grundrechte (GRC). Zum bloß relativen Mehr an Transparenz und Rechtssicherheit durch einen Grundrechtskatalog siehe bei Rengeling/Szczekalla, Grundrechte der Europäischen Union, § 1 Rn. 32 ff.; § 3 Rn. 217 ff.
 
21
Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 1 Rn. 70.
 
22
Näher bei Jarass, EU-Grundrechte, § 2 Rn. 4; Kingreen, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 6 EUV Rn. 41.
 
23
Dougan, CMLRev. 2008, 662, spricht sogar von „irrebutable presumption“.
 
24
Vgl. GA Kokott, Schlussanträge vom 14.10.2004, verb. Rs. C-387/02 u. C-403/02, Berlusconi, Slg. I-2005, 3565.
 
25
Dazu Jarass, EU-Grundrechte, § 1 Rn. 22.
 
26
Schmitz, EuR 2004, 696, spricht von „nachgeordneter Orientierungshilfe“.
 
27
EuGH, Rs. C-540/03, Europäisches Parlament/Rat, ECLI:EU:C:2006:429, Slg. 2006, I-5769 (Rn. 38).
 
28
EuGH, Rs. C-432/05, Unibet, ECLI:EU:C:2007:163, Slg. 2007, I-2271 (Rn. 37).
 
29
EuGH, Rs. C-303/05, Advocaten voor de Wereld, ECLI:EU:C:2007:261, Slg. 2007, I-3633 (Rn. 46).
 
30
EuGH, Rs. C-438/05, Finnish Seamen’s Union, ECLI:EU:C:2007:772, Slg. 2007, I-10779, (Rn. 43); Rs. C- 341/05, Laval, ECLI:EU:C:2007:809, Slg. I-2007, I-11767 (Rn. 90).
 
31
EuGH, Rs. C-450/06, Varec, ECLI:EU:C:2008:91, Slg. 2008, I-581. (Rn. 48).
 
32
EuGH, Rs. C-244/06, Dynamic Medien, ECLI:EU:C:2008:85, Slg. 2008, I-505 (Rn. 41).
 
33
Borowsky, in: Meyer, Vor. Kapitel VII Rn. 2 spricht von nicht unwesentlichen Ergänzungen; näher dazu Brecht, ZEuS, 2005, 355.
 
34
Erläuterungen zur GRC, ABl. 2007 C 303, 17.
 
35
Zuwachs an Bedeutung durch Steigerung des Argumentationsaufwandes im Fall des Abweichens von den Erläuterungen, aber keine verbindliche Auslegungshilfe. Zur diesbezüglichen Diskussion bei Brecht, ZEuS 2005, 386 f.
 
36
Vgl. Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 42. Terhechte, EuR 2008, 171, verortet hier sogar eine Gefahr der methodischen Zersplitterung.
 
37
EuGH, Rs. C-249/96, Grant/South-West Trains, ECLI:EU:C:1998:63, Slg. 1998, I-621 (Rn. 44 m.w.N.).
 
38
EuGH, Rs. C-540/03, Europäisches Parlament/Rat, ECLI:EU:C:2006:429, Slg. 2006, I-5769 (Rn. 37).
 
39
EuGH, Gutachten 2/94, ECLI:EU:C:1996:140, Slg. 1996, I-1759 – EMRK. Dazu Chalmers/Davies/Monti , 213 f.
 
40
Weber, EuZW 2008, 9: Neben einer Beitrittsermächtigung auch eine Selbstverpflichtung der Staaten zur Herbeiführung des Beitritts; Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 122: eigentlich Verpflichtung zum Beitritt; Dougan, CMLRev. 2008, 671: „obligation to accede“.
 
41
Krüger/Polakiewicz, EuGRZ, 2001, 101 ff.
 
43
Explanatory Report, Protocol Nr. 14, Art. 17 of the amending protocol, am 21. März 2015 abrufbar unter: http://​conventions.​coe.​int/​Treaty/​EN/​Reports/​Html/​194.​htm.
 
44
Protokoll (Nr 8) zu Art. 6 Abs. 2 EUV.
 
45
Letzteres Kriterium wirft die interessante Frage auf, ob infolge der Beteiligung der Mitgliedstaaten der EMRK innerhalb der Unionsrechtsordnung eine besondere, verstärkte Qualität zukommt.
 
46
Jarass, EU-Grundrechte, § 1 Rn. 10 und zur Notwendigkeit der Charta auch nach einem EMRK-Beitritt § 1 Rn. 20. Bis dahin bindet die EMRK nur die Mitgliedstaaten, die jedoch gegen ihre Pflichten aus der Konvention auch verstoßen, wenn sie Hoheitsrechte auf die Union übertragen ohne dafür zu sorgen, dass die Rechte aus der EMRK ausreichend beachtet werden. Die Mitgliedstaaten können sich ihrer Bindung an die EMRK nicht durch Beitritt zur EU entziehen; vgl. EGMR, Matthews/Vereinigtes Königreich, EuGRZ, 1999, 200; EGMR, Bosphorus/Irland, EuGRZ 2007, 662.
 
47
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 122.
 
48
Dougan, CMLRev. 2008, 671.
 
49
Vgl. Krüger/Polakiewicz, EuGRZ 2001, 100 f.
 
50
Erklärungen zu den Bestimmungen der Verträge, ABl. 2007 C 306, 249.
 
51
Siehe Anhang I des Final report to the CDDH, 47 + 1(2013)008rev2.
 
52
Zu dieser Frage schon im Zusammenhang mit dem Verfassungsvertrag.
 
53
Dies ist insbesondere hinsichtlich jener Gewährleistungen von Relevanz, die erst durch Umsetzungsmaßnahmen inhaltlich ausgefüllt werden (Grundsätze).
 
54
Terhechte, EuR 2008, 186.
 
55
Schlussfolgerungen des Europäischen Rates von Köln 23./24.6.1999 Punkt 44: „[…] dass […] die auf der Ebene der Union geltenden Grundrechte in einer Charta zusammengefasst und dadurch sichtbarer gemacht werden sollen“.
 
56
Vgl. Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 1 Rn. 73.
 
57
Jarass, EU-Grundrechte, § 2 Rn. 5.
 
58
Keine subjektiven Rechte, sondern verbindliche Verfassungsaufträge, Jarass, EU-Grundrechte, § 7 Rn. 22 ff.
 
59
Dazu näher Borowsky, in: Meyer, Art. 52 Rn. 45 ff.
 
60
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 123 (zwischen individuellen Grundrechten, Handlungsaufträgen, Leitlinien und Programmsätzen unterscheidend).
 
61
Einige Hinweise sind aus den Erläuterungen zu gewinnen, auch sie sind aber nicht abschließend. Dougan, CMLRev. 2008, 663 f.
 
62
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 120.
 
63
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 120.
 
64
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 121.
 
65
Schmitz, EuR 2004, 704.
 
66
Schmitz, EuR 2004, 705.
 
67
Jarass, EU-Grundrechte, § 4 Rn. 12.
 
68
Zu diesem Problem Borowsky, in: Meyer, Art. 51 Rn. 3 ff.; Calliess, EuZW 2001, 266.
 
69
Dougan, CMLRev. 2008, 663.
 
70
Zweifelnd, dass sich diese grundsätzlich mögliche Interpretation durchsetzen könnte Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 123.
 
71
Erklärungen von Mitgliedstaaten, ABl. 2007 C 306, 267.
 
72
Vgl. Schmitz, EuR 2004, 695.
 
73
Siehe Goodwin-Urteil EGMR, Goodwin/Vereinigtes Königreich, Rn. 100, NJW-RR 2004, 289 (Art. 12 EMRK, Art. 9 GRC).
 
74
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 38, 126.
 
75
Vgl. dazu Calliess, EuZW 2001, 268.
 
76
Zu alledem bei Brecht, ZEuS 2005, 379 ff.
 
77
Weber, EuZW 2008, 8.
 
78
ABl. 2007 C 306, 270.
 
79
ABl. 2007 C 306, 270.
 
80
Vgl. GA Verica Trstenjak, Schlussanträge vom 22.9.2011, Rs. C-411/10 Rn. 169 f.
 
81
So Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 126 f.; ebenso Terhechte, EuR 2008, 171 f.
 
82
Vgl. politische Meinung Kaufmann/Wolfram, Ziff. 15 (http://​www.​linke-bueros.​de/​linxx_​dokumente/​1197478665.​pdf, abrufbar am 18. Februar 2016).
 
83
Vgl. auch Dougan, CMLRev. 2008, 669.
 
84
Dougan, CMLRev. 2008, 670, Rn. 247.
 
85
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 42.
 
86
„Ebenso wenig wie die Charta eine Gefahr für das britische Arbeitsrecht ist, stellt das Protokoll ein opt out von irgendetwas dar“ Dougan, CMLRev. 2008, 671; vgl. auch Mehde, EuGRZ 2008, 269 ff.
 
87
Erläuterungen des Präsidiums zu Art. 52 GRC, ABl. 2007 C 303, 33.
 
88
Entsprechend zu Art. 9 VVE Jarass, EU-Grundrechte, § 2 Rn 14.
 
89
Vgl. Schmitz, EuR 2004, 697.
 
90
Dougan, CMLRev. 2008, 664 f.
 
91
Bernsdorff, in: Meyer, Art. 17 Rn. 13.
 
92
Dazu von Danwitz/Röder, in: Stern/Tettinger, 51 ff.
 
93
Stern, in: Stern/Tettinger, 23; von Danwitz/Röder, in: Stern/Tettinger, 56 ff. m.w.N. zur Diskussion um diese Bestimmung.
 
94
Erläuterungen zur Charta der Grundrechte, ABl. 2007 C 303, 34.
 
95
Borowsky, in: Meyer, Art. 52 Rn. 30.
 
96
Jarass, EU-Grundrechte, § 2 Rn. 18 f.
 
97
Erläuterungen zur Charta der Grundrechte, ABl. 2007 C 303, 33.
 
98
Jarass, EU-Grundrechte, § 2 Rn. 19; Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 2 Rn. 35, § 32 Rn. 35.
 
99
„Selbe Bedeutung und Tragweite“ spricht wohl dafür, da sich die Tragweite eines Rechts erst aus den Schranken ergibt. Vgl. Schmitz, EuR 2004, 710.
 
100
„Überflüssig“: Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 40.
 
101
Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 7; ähnlich Bernsdorff, in: Meyer, Art. 17 Rn. 16: „keine Einengung des Schutzbereichs gegenüber der EMRK“.
 
102
Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 9 mit Verweis auf EuGH, Rs. C-306/93, SMW Winzersekt GmbH, ECLI:EU:C:1994:407, Slg. 1994, I-5555 (Rn. 23); Rs. C-368/96, Generics, ECLI:EU:C:1998:583, Slg. 1998, I-7967 (Rn. 81 ff.); dazu auch Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 50.
 
103
Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 38 m.w.N.
 
104
Bernsdorff, in: Meyer, § 17 Rn. 15; Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 38: im Einklang mit der Praxis der Rechtsprechungsorgane der EMRK. Der Schutz des geistigen Eigentums durch die EMRK wird durchwegs bejaht: Peukert, EuGRZ 1981, 103 mit Verweis auf eine unveröffentlichte E der EKMR E 7830/77; Riedel, EuGRZ 1988, 334. Erwähnt werden E der EKMR, Smith Kline/Niederlande, E 10444/93, Decisions and Reports 66, 70, 79 und Urteil des EGMR, British American Tobacco/Niederlande, Nr. 46/1994/493/575, Serie A/331. Siehe auch EGMR, Urteil, Anheuser-Busch Inc/Portugal, Budweiser, GRUR 2007, 696 (Markenanmeldung).
 
105
Kein reduzierter Schutz: Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 27.
 
106
Krit. zu diesem Mangel der Charta, da erst die Schranken den Gehalt einer Grundrechtsgewährleistung prägen und die schwache Schrankendogmatik des EuGH häufig Gegenstand der Kritik ist. Schmitz, EuR 2004, 710.
 
107
Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 19 für eine parallele Anwendung, sodass sich die strengeren Anforderungen durchsetzen; Bernsdorff, in: Meyer, Art. 17 Rn. 19 für eine Sperre des Art. 52 Abs. 1, da die Schrankenregelung des Art. 17 GrCh die Einschränkungen der EMRK wiedergebe, sodass Art. 52 Abs. 3 zur Anwendung gelange. Ebenso von Danwitz/Röder, in: Stern/Tettinger, 49.
 
108
Zur Ablehnung einer dritten Eingriffskategorie – abweichend von der EMRK-Gewährleistung – Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 17 ff. (33 ff.).
 
109
Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 70; der Begriff des Gesetzes findet sich nicht unter den in den Verträgen vorgesehenen Handlungsformen (die Handlungsformen des europäischen Gesetzes bzw. Rahmengesetzes werden nicht aus dem Verfassungsvertrag übernommen). Gesetz i.S.d. Vorschrift sind daher wohl alle verbindlichen allgemeingültigen Maßnahmen nach Art. 249 AEUV. Sinn würde auch machen, den Vorbehalt parlamentarisch zu verstehen, d. h. auf parlamentarische Mitwirkungsrechte abzustellen, was in der Terminologie des Reformvertrags auch Deckung findet (ordentliches/besonderes Gesetzgebungsverfahren, siehe dazu auf S. 28 ff.). Vgl. zum Gesetzesvorbehalt auch Calliess, EuZW 2001, 264; Stern, in: Stern/Tettinger, 26.
 
110
D. h. nicht notwendig Vollersatz und auch nicht notwendig vorheriger Ersatz. Vgl. Hull-Formel „prompt adequate and effective compensation“. Bernsdorff, in: Meyer, Art. 17 Rn. 20.
 
111
Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 21, 23; Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 73, zum öffentlichen Interesse Rn. 79.
 
112
Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 35.
 
113
Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 83 ff.
 
114
Jarass, EU-Grundrechte, § 22 Rn. 22, 30 ff.; auch Heselhaus/Nowak, Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 32 Rn. 86.
 
115
Calliess, EuZW 2001, 262. Näher hierzu von Bogdandy, JZ 2001, 163 ff.
 
116
So auch Terhechte, EuR, 2008, 151. Zu den bereits dort erwähnten Werten treten neben der Menschenwürde, die an prominenter erster Stelle erscheint, die Gleichheit und der Schutz der Minderheiten neu hinzu (vgl. hierzu Heintschel von Heinegg, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-2 VVE, Rn. 1 und 4).
 
117
Heintschel von Heinegg, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-2 VVE Rn. 1.
 
118
Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität, Gleichheit von Frauen und Männern.
 
119
So wohl auch Terhechte, EuR 2008, 153 f.
 
120
Weber, EuZW 2008, 8.
 
121
Terhechte, EuR 2008, 154.
 
122
Terhechte, EuR 2008, 151, 154.
 
123
Vgl. Heintschel von Heinegg, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-3 VVE Rn. 7.
 
124
Vgl. auch Dougan, CMLRev. 2008, 653.
 
125
Eine Differenzierung zwischen Aufgaben und Zielen erscheint sachlich nicht gerechtfertigt (vgl. hierzu: Ruffert, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 2 EGV Rn. 1; Zuleeg, in: von der Groeben/Schwarze, 6. Aufl., Art. 2 EGV Rn. 1). Auch die in Art. 3 EGV genannten Bereiche können als Ziele verstanden werden (vgl. Ruffert, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 3 EGV Rn. 1; Zuleeg, in: von der Groeben/Schwarze, 6. Aufl., Art. 3 EGV Rn. 1 f.).
 
126
Blanke, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 2 EUV, Rn. 18; Ruffert, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 2 EGV Rn. 11; Art. 3 EGV Rn. 2; Zuleeg, in: von der Groeben/Schwarze, 6. Aufl., Art. 2 EGV Rn. 5.
 
127
Heintschel von Heinegg, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-3 VVE Rn. 2.
 
128
Dies galt zumindest für den Verfassungsvertrag, vgl. dazu Nettesheim, EuR 2004, 528. Zurückhaltender wird man indes den Reformvertrag interpretieren, da er ja gerade die Hinweise auf Staatlichkeit vermeiden soll.
 
129
Nettesheim, EuR, 2004, 518, sieht in der Verstärkung der Zielsetzung im sozialen Bereich das „Potential für einen tiefgreifenden Wandel der Wirtschaftsverfassung der EU“.
 
130
Zur alten Rechtslage: Hilf/Pache, in: Grabitz/Hilf, 40. Ergänzungslieferung, Art. 2 EUV Rn. 11.
 
131
Kallmayer, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 163 EGV Rn. 7.
 
132
Mönig, in: Lenz/Borchardt, EUV und EGV, 4. Aufl., Art. 163 EGV Rn. 4.
 
133
Mönig, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 163 EGV Rn. 6.
 
134
Stender-Vorwachs, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-249 VVE Rn. 7.
 
135
Stender-Vorwachs, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-249 VVE Rn. 7.
 
136
Vgl. aber Lenz, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 3 EGV Rn. 12, der schon nach Art. 3 Abs. 1 lit. n EGV die Forschung insgesamt als erfasst ansieht.
 
137
Vgl. Blanke, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 151 EGV Rn. 3.
 
138
Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-280 VVE Rn. 1.
 
139
Blanke, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 151 EGV Rn. 3.
 
140
Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III- 280 VVE Rn. 4.
 
141
Fischer, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 151 EGV Rn. 4; Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-280 VVE Rn. 5.
 
142
Fischer, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 151 EGV Rn. 6.
 
143
Blanke, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 151 EGV Rn. 5.
 
144
Vgl. hierzu 2.2.2.2.2; vgl. auch Dougan, CMLRev. 2008, 653.
 
145
Nach dieser Vorschrift kommt das Subsidiaritätsprinzip nur zur Anwendung bei nicht-ausschließlichen Kompetenzen.
 
146
Streinz, 8. Aufl., Europarecht, Rn. 152.
 
147
Vgl. EuGH Rs. C-22/70, Komission/Rat, ECLI:EU:C:1971:32, Slg. 1971, 263. Zusammengefasst in EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 73 ff., insb. 77, 85, 99 ff.).
 
148
Kein Kompetenzkatalog im Sinn des dt. Grundgesetzes, da in der Auflistung nur Kompetenzbereiche festgelegt werden, deren Umfang und Zuständigkeit und die Einzelheiten ihrer Ausübung sich aber nach den jeweiligen, nach wie vor in den Verträgen verstreuten, Kompetenzbestimmungen richten. So zum Verfassungsvertrag Streinz, in: Hofmann/Zimmermann, 94.
 
149
EuGH, Rs. C-804/79, Komission/Vereinigtes Königreich, ECLI:EU:C:1981:93, Slg. 1981, 1045 (Rn. 22 ff., insb. 30): Erweist sich der Rat trotz dringenden Handlungsbedarfs als handlungsunfähig, können die Mitgliedstaaten nach Konsultation und Zustimmung der Kommission als Sachwalter nationale Maßnahmen erlassen.
 
150
Zu den Unklarheiten dieser Ermächtigungsklausel Fischer, 139.
 
151
EuGH, Gutachten 1/75, ECLI:EU:C:1975:145, Slg. 1975, 1355 (1363 f.) – lokale Kosten; Gutachten 1/78, Slg. 1979, 2871 (Rn. 39) – Naturkautschuk-Übereinkommen.
 
152
Variante 1 „..wenn der Abschluss einer solchen Übereinkunft in einem Gesetzgebungsakt der Union vorgesehen ist“ entspricht EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 95) – WTO; Variante 2 „wenn er notwendig ist, damit sie ihre interne Zuständigkeit ausüben kann“ entspricht Gutachten 1/76, Slg. 1977, 741 – Binnenschifffahrt; Variante 3 „soweit er gemeinsame Regeln beeinträchtigen oder deren Tragweite verändern könnte“ entspricht EuGH, Rs. C-22/70, Komission/Rat, ECLI:EU:C:1971:32, Slg. 1971, 263. Übersichtlich zusammengefasst in EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 73 ff., insb. 77, 85, 99 ff.) – WTO.
 
153
Von „Etikettenschwindel“ sprechen daher Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 107 f.
 
154
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 107 f.
 
155
Streinz, Europarecht, 8. Aufl., Rn. 152.
 
156
Streinz, Europarecht, 8. Aufl., Rn. 154.
 
157
Siehe auch Fischer, 142; Streinz, in: Hofmann/Zimmermann, 93.
 
158
Für die Schaffung von Unionstiteln wird künftig Art. 118 AEUV heranzuziehen sein.
 
159
So wohl auch Streinz, in: Hofmann/Zimmermann, 94: „[…] abschließend oder in den Hauptbereichen […]“. A.A. Fischer, 142.
 
160
Im Ergebnis ebenso Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-18 VVE Rn. 9.
 
161
Unklar, ob verschärfte Variante zum gewöhnlichen Frühwarnsystem. Dougan, CMLRev. 2008, 655.
 
162
Zuständigkeit zum Abschluss, wenn es im Rahmen der Politik zur Verwirklichung eines der Vertragsziele erforderlich ist.
 
163
Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 134; vgl. auch Herrmann, in: Hatje/Terhechte, Beiheft 3 EuR 2004, 190.
 
164
ABl. 2007 C 306, 256 f.
 
165
Weber, EuZW 2008, 12.
 
166
Chalmers/Davies/Monti, European Union Law, 79, 219 ff.
 
167
Nach Fischer, 127 handelt es sich um eine Generalklausel zugunsten der Mitgliedstaaten, die sich im Falle von Kompetenzstreitigkeiten im Zweifelsfall zugunsten der Mitgliedstaaten auswirkt.
 
168
ABl. 2007 C 306, 256 f.
 
169
Indiz für weitere Auflösung ihrer Mediatisierung durch die Mitgliedstaaten im europäischen Verfassungsverbund. Streinz/Ohler/Herrmann, Vertrag von Lissabon, 106.
 
170
Zum Verfassungsvertrag Chalmers/Davies/Monti, European Union Law, 228 ff. m.w.N.
 
171
Zur Gefahr, dass die ex-ante Einbindung der nationalen Parlamente zu einem „Bremshebel“ im Rechtssetzungsverfahren mutieren könnte Terhechte, EuR 2008, 156; zu praktischen Problemen der Durchführung der Subsidiaritätskontrolle insb. durch kleine ressourcenschwache Mitgliedstaaten Terhechte, EuR 2008, 158.
 
172
Rabe, NJW 2007, 3155; Streinz, in: Hofmann/Zimmermann, 88; a.A. Kämmerer, in: Hofmann/Zimmermann, 138.
 
173
Vgl. Richter, EuZW 2007, 632.
 
174
Siehe hierzu auch Terhechte, EuR 2008, 178.
 
175
Diese Änderung war bereits in Art. I-33 des VVE vorgesehen.
 
176
So werden zum Beispiel in der englischen Fassung von Art. 249 EGV und Art. 288 AEUV sowohl die Entscheidung als auch der Beschluss als decision bezeichnet. Zu den gegenwärtig daraus folgenden Abgrenzungsschwierigkeiten siehe Lenaerts/van Nuffel, 2. Aufl., Rn. 17–141.
 
177
Vgl. Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-33 VVE Rn. 32.
 
178
Siehe zur identischen Vorschrift des Verfassungsvertrags Obwexer, in: Hummer/Obwexer, 153. Zu Handlungsformen außerhalb dieser Vorschrift vgl. Grosse Ruse-Khan/Jaeger/Kordić, The Role of Atypical Acts in EU External Trade and IP Policy, EJIL 2010, 901, 903 ff.
 
179
Obwexer, in: Hummer/Obwexer, 153.
 
180
Zu diesem Begriff sogleich unter 2.2.3.2.
 
181
Vgl. Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-33 VVE Rn. 40.
 
182
Die Differenzierung ist also mehr eine formelle, denn eine materielle. Sehr kritisch hierzu Dougan, CMLRev. 2008, 646 ff.
 
183
So hat der Rat beispielsweise gemäß Art. 16 Abs. 8 EUV und Art. 15 Abs. 2 AEUV öffentlich zu tagen, wenn er über Entwürfe zu Gesetzgebungsakten berät oder abstimmt. Ferner dürfen bestimmte Regelungen wie zum Beispiel die Delegation der Rechtssetzungsbefugnis an die Kommission gemäß Art. 290 Abs. 1 AEUV nur als Gesetzgebungsakt erlassen werden.
 
184
Daneben wäre die Differenzierung zwischen Gesetzgebungsakten und sonstigen Rechtsakten noch in dem Fall von erheblicher Bedeutung, wenn man die in Art. 263 Abs. 4 AEUV vorgesehene Individualklagebefugnis nur auf Klagen gegen sonstige Rechtsakte beschränken würde. Eine derartige Beschränkung scheint aber allgemein abgelehnt zu werden. Siehe eingehend hierzu Dougan, CMLRev. 2008, 639, 677 ff.
 
185
Vgl. Art. I-34 Abs. 1 VVE.
 
186
Art. I-33 VVE definierte die europäische Verordnung als die Rechtsakte, die der Durchführung der Gesetzgebungsakte oder der Durchführung einzelner Bestimmungen der Verfassung dienen. Unerheblich für die Qualifizierung eines Rechtsakts als europäische Verordnung sollte sein, ob der Rechtsakt hinsichtlich aller Teile verbindlich ist und unmittelbar in den Mitgliedstaaten gilt oder ob er nur für die Mitgliedstaaten hinsichtlich seines Ziels verbindlich ist.
 
187
So wurde beispielsweise die Frist für die Beanstandung der Unvereinbarkeit eines Gesetzgebungsaktes mit dem Subsidiaritätsprinzip im Verhältnis zum Verfassungsvertrag von sechs auf acht Wochen hochgesetzt.
 
188
Vgl. Ritter, in: Immenga/Mestmäcker, Art. 103 AEUV Rn. 2 und Cremer, in: Calliess/Ruffert, Art. 109 AEUV Rn. 1.
 
189
Die Subsidiaritätskontrolle greift bei diesen Rechtsakten deshalb nicht ein, weil der Erlass dieser Rechtsakte gemäß Art. 291 Abs. 2 AEUV entweder nur der Kommission oder nur dem Rat obliegt, die beide für sich alleine keine Gesetzgebungsakte erlassen können. Der Kontrolle zugänglich sind aber freilich die Gesetzgebungsakte, die Kommission oder Rat die Befugnis zum Erlass von Durchführungsrechtsakten übertragen.
 
190
A.A. wohl Dougan, CMLRev. 2008, 647, der ohne nähere Ausführungen hierzu davon ausgeht, dass Gesetzgebungsakte auf dem Gebiet des Wettbewerbsrechts der Subsidiaritätskontrolle durch die nationalen Parlamente grundsätzlich zugänglich sind.
 
191
Zu den Änderungen auf dem Gebiet der Zusammenarbeit in Zivil- und Strafsachen siehe ausführlich 3.3.3.
 
192
So zur identischen Vorschrift des Verfassungsvertrags Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-36 VVE Rn. 2.
 
193
Vgl. Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-37 VVE Rn. 2.
 
194
Grundlegend EuGH, Rs. C-25/70, Koester, ECLI:EU:C:1970:115, Slg. 1970, 1161, (Rn. 6 ff.).
 
195
Dougan, CMLRev. 2008, 659 f., zieht darüber hinaus die Einführung eines Komitologieverfahrens als Voraussetzung zum Erlass delegierter Rechtsakte in Betracht.
 
196
Der Komitologiebeschluss ist zwar ein verbindlicher Rechtsakt, allerdings handelt es sich bei ihm nicht um eine Verordnung. Zum Komitologieverfahren allgemein siehe Petersen/H, ZUR 2007, 567 ff.
 
197
Ein rein formaler Unterschied zum Mitentscheidungsverfahren ergibt sich daraus, dass die Fassung des Art. 294 AEUV kürzer und übersichtlicher ist als die des Art. 251 EGV. Inhaltlich unterscheidet sich das ordentliche Gesetzgebungsverfahren vom bisherigen lediglich dadurch, dass das Parlament in erster Lesung nicht mehr eine Stellungnahme, sondern einen Standpunkt abgibt und der gemeinsame Standpunkt nunmehr als Standpunkt des Rates zu bezeichnen ist. Außerdem modifiziert Art. 294 Abs. 15 AEUV die Mitwirkungsbefugnisse der Kommission für alle Fälle, in denen die Gesetzgebungsinitiative ausnahmsweise nicht von der Kommission ausgeht. Dazu eingehend Obwexer, in: Hummer/Obwexer, 164.
 
198
Richter, EuZW 2007, 632.
 
199
Zu der in Art. 105 Abs. 3 AEUV geregelten neuen Befugnis der Kommission, Verordnungen zu den Gruppen von Vereinbarungen zu erlassen, zu denen der Rat nach Art. 103 Abs. 2 lit. b AEUV eine Verordnung oder Richtlinie erlassen hat, sowie zu der in Art. 108 Abs. 3 AEUV neu eingeführten Befugnis der Kommission, Verordnungen zu den Arten von staatlichen Beihilfen zu erlassen, für die der Rat nach Art. 109 festgelegt hat, dass sie von dem Verfahren nach Abs. 3 ausgenommen werden können.
 
200
Eine Ausnahme davon gilt gemäß Art. 76 lit. b AEUV nur für die Maßnahmen auf dem Gebiet des geistigen Eigentums oder des Wettbewerbsrechts, die die justizielle Zusammenarbeit in Zivil- und Strafsachen betreffen. Denn insofern steht das Initiativrecht nicht nur der Kommission, sondern alternativ auch einem Viertel der Mitgliedstaaten zu.
 
201
Anders noch Art. 205 Abs. 1 EGV, wonach der Rat grundsätzlich mit der Mehrheit seiner Mitglieder zu beschließen hatte, soweit nichts anderes bestimmt war.
 
202
Siehe dazu Richter, EuZW 2007, 632 und Weber, EuZW 2008, 9 f.
 
203
Der in Erklärung Nr. 7 zum Reformvertrag enthaltene entsprechende Beschluss kann gemäß dem Protokoll über den Beschluss des Rates über die Anwendung des Art. 16 Abs. 4 (abgedruckt in ABl. 2007 C 306, 159) nur durch einen einstimmigen Beschluss des Europäischen Rates geändert werden. Da die Protokolle gemäß Art. 51 EUV selbst Bestandteil der Verträge sind, kann diese Bestimmung ihrerseits nur durch ein Vertragsänderungsverfahren geändert werden. Durch diese Regelungstechnik wird verhindert, dass für die Abschaffung des außerhalb der Verfassung geregelten Kompromisses von Ioannina nicht der Grundsatz der qualifizierten Mehrheit gilt und dass diese Ausnahmeregelung selbst nicht mit Hilfe von einer qualifizierten Mehrheit des Europäischen Rates aufgehoben werden kann.
 
204
Vgl. Richter, EuZW 2007, 632 und Weber, EuZW 2008, 10.
 
205
Dem in Erklärung Nr. 7 enthaltenen Beschluss zufolge genügt hierfür von November 2014 bis März 2017 eine Anzahl von Mitgliedern, die zusammen mindestens drei Viertel der Bevölkerung oder mindestens drei Viertel der Anzahl der Mitgliedstaaten vertreten, die für die Bildung einer Sperrminorität zur Verhinderung einer qualifizierten Mehrheit erforderlich sind. Ab April 2017 reicht hierfür eine Anzahl von Mitgliedern aus, die mindestens 55 % der Bevölkerung oder mindestens 55 % der Anzahl der Mitgliedstaaten vertreten, die für die Bildung einer Sperrminorität erforderlich sind.
 
206
Gemäß Art. 2 des Protokolls über die Rolle der nationalen Parlamente in der Union zählen dazu insbesondere alle Vorschläge der Kommission, also insbesondere die Weiß- und Grünbücher, sowie Mitteilungen. Vgl. Obwexer, in: Hummer/Obwexer, 171.
 
207
Kritisch hinsichtlich der tatsächlichen Ausübung dieses Rechts in der Praxis angesichts der beschränkten Ressourcen der nationalen Parlamente Terhechte, EuR 2008, 158.
 
208
Die in Art. 6 Abs. 3 des Subsidiaritätsprotokolls enthaltene Regelung gegenüber dem Verfassungsvertrag stellt ein Novum dar, vgl. Obwexer, in: Hummer/Obwexer, 173 f.; Richter, EuZW 2007, 632: hier geht man offensichtlich davon aus, dass diese Regelung für das ordentliche Gesetzgebungsverfahren lex specialis ist und daher Art. 6 Abs. 2 des Subsidiaritätsprotokolls insofern von vornherein nicht Anwendung findet. Dagegen spricht allerdings, dass sich weder im Wortlaut, noch in der Systematik der Protokolle Anhaltspunkte für ein derartiges Alternativverhältnis finden lassen. Außerdem passt diese Ansicht nicht dazu, dass der Reformvertrag – wie die Verlängerung der Beanstandungsfrist zeigt – eher darauf angelegt ist, die Bedeutung der nationalen Parlamente im Verhältnis zum Verfassungsvertrag zu stärken.
 
209
Die in den Protokollen vorgesehene Subsidiaritätskontrolle greift hier deshalb nicht ein, weil die Beschlüsse in den vereinfachten Vertragsänderungsverfahren nicht vom Rat, sondern vom Europäischen Rat erlassen werden und sie damit nicht unter die Definition der Gesetzgebungsakte in Art. 289 Abs. 3 AEUV fallen. Diese Auslegung wird dadurch bestätigt, dass Art. 2 des Protokolls über die Rolle der nationalen Parlamente in der Europäischen Union nicht bestimmt, dass der Europäische Rat seine Entwürfe den nationalen Parlamenten zu übermitteln hat.
 
210
Rossi, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–173 VVE Rn. 2.
 
211
EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 – WTO (Rn. 59); vgl. auch Fischer, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vor Art. 94–97 EGV Rn. 1; Kahl, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 94 EGV Rn. 1; Schieble, 146.
 
212
Fischer, 306.
 
213
EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 59) – WTO.
 
214
Vgl. zu Art. 308 EGV: Bitterlich, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 13; Rossi, in: Calliess/Ruffert, Art. 352 AEUV Rn. 58 ff.; vgl. auch zu Art. 1–18 VVE: Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 11.
 
215
Rossi, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–176 VVE Rn. 5 f.
 
216
Art. 5 Abs. 2 S. 1 RBÜ lautet: „Der Genuß und die Ausübung dieser Rechte [des Urhebers, Anm. des Verfassers] sind nicht an die Erfüllung irgendwelcher Förmlichkeiten gebunden […]“.
 
217
EuGH, Rs. C-146/13, Spanien/Parlament und Rat, ECLI:EU:C:2015:298, GRUR 2015, 562 (Rn. 40).
 
218
Vgl. dazu ROSSI, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 37 ff. sowie hinten zu Art. 352 AEUV.
 
219
EuGH, Rs. C-146/13, Spanien/Parlament und Rat, ECLI:EU:C:2015:298, GRUR 2015, 562 (Rn. 48).
 
220
Vgl. hierzu Schricker, GRUR 1992, 242.
 
221
Vgl. Pache, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–364 VVE Rn. 1, 5.
 
222
Andernfalls müsste man die Schaffung eines europäischen Urheberrechts wohl auf Art. 352 AEUV stützen, der wiederum einen Binnenmarktbezug verlangt.
 
223
Mit dem Begriff des „Gemeinschaftspatents“ werden in diesem Werk die ursprünglichen Pläne für die Schaffung eines gemeinschaftlichen Patents bezeichnet.
 
224
Vgl. hierzu etwa Bossung, GRUR Int. 2002, 463; Luginbühl, GRUR Int. 2004, 357.
 
225
Schon das Verhältnis des Art. 1–18 VVE zur GASP war in den Verhandlungen zum Verfassungsvertrag keinesfalls umstritten, Großbritannien hatte etwa im Rahmen der Regierungskonferenz verlangt, den Bereich der GASP aus Art. 1–18 VVE auszunehmen, was dann aber nicht geschah (vgl. hierzu Rossi, in: Calliess/Ruffert, Art. 352 AEUV Rn. 4). Auffällig sind jedenfalls die weiten Mitwirkungsbefugnisse des Europäischen Parlaments nach Art. 1–18 im Vergleich zu den nur geringen Befugnissen im Bereich der GASP.
 
226
Zu Art. 308 EGV: Rossi, in: Calliess/Ruffert, Art. 352 AEUV Rn. 12; Bitterlich, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 3; vgl. zu Art. 1–18 VVE: Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 1.
 
227
Vgl. zu Art. I-18 VVE: Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-18 VVE Rn. 2.
 
228
Rossi, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 3 ff.
 
229
Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-18 VVE Rn. 7; Rossi, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 18, sieht in der Verrechtlichung der bisher intergouvernementalen Politikbereiche durch den Verfassungsvertrag die eigentliche Veränderung des Anwendungsbereichs des Art. 308 EGV.
 
230
Hierzu Dougan, CMLRev. 2008, 655.
 
231
Vgl. hierzu Terhechte, EuR 2008, 157.
 
232
Zum Streitstand: Rossi, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 32 ff.
 
233
Vgl. zu Art. I-18 VVE: Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 8; Bitterlich, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 5, spricht daher von einer erheblichen Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Vorschrift. Weber, EuZW 2008, 12, meint dagegen, die Ausdehnung des Anwendungsbereichs falle „kaum ins Gewicht“. Terhechte, EuR 2008, 157, sieht die materiellrechtlichen Veränderungen ebenfalls als geringfügig an. Rossi, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 308 EGV Rn. 18, geht zwar von einer Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Vorschrift im Verfassungsvertrag aus. Wegen der geringen Bedeutung des Merkmals „im Rahmen des gemeinsamen Marktes“ sei diese aber nicht auf die Änderung des Wortlauts des Art. 308 EGV zurückzuführen, sondern auf die Verrechtlichung der anderen Säulen der Union. Dougan, CMLRev. 2008, 654 f., sieht zwar eine erhebliche Verbreiterung des Anwendungsbereichs der Vorschrift, weist aber darauf hin, dass der enge Wortlaut des Art. 308 EGV bisher sehr frei gehandhabt worden sei.
 
234
Dougan, CMLRev. 2008, 655.
 
235
Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 16; Terhechte, EuR 2008, 157.
 
236
Zweifelnd Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 18.
 
237
Dougan, CMLRev. 2008, 655.
 
238
Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 11 ff.
 
239
Zum Streitstand: Rossi, in: Calliess/Ruffert, Art. 352 AEUV Rn. 65 ff.
 
240
Rossi, in: Calliess/Ruffert, Art. 352 AEUV Rn. 67 ff.
 
241
Etwas anderes würde gelten, wenn man mit einem Teil der Literatur wie bei Art. 308 EGV die Formulierung „im Rahmen“ dergestalt auslegte, dass die Regelungen zu europäischen Rechtstiteln nur der Verwirklichung und dem Funktionieren des Binnenmarktes nicht entgegenstehen dürften.
 
242
Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 1–18 VVE Rn. 19; Dougan, CMLRev. 2008, 655.
 
243
Die GASP bleibt dagegen weiterhin im EU-Vertrag geregelt. Im einheitlichen Verfassungsvertrag wären sämtliche Aspekte des auswärtigen Handelns (inkl. GASP) unter Titel V zusammengefasst worden. Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–292 VVE Rn. 8.
 
244
Vgl. zum Verfassungsvertrag Krajewski, CMLRev. 2005, 107; auf diese Änderung besonders hinweisend Cremona, CMLRev. 2003, 1363. Vgl. Herrmann, in: Hatje/Terhechte, Beiheft 3 EuR 2004, 194: Die Union verfolgt keine Freihandels- oder Zollabbaupolitik mehr, sondern eine zunehmend allumfassende Weltordnungspolitik.
 
245
Müller-Ibold, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 125, zum insoweit entsprechenden Verfassungsvertrag.
 
246
EuGH, Gutachten 1/75, ECLI:EU:C:1975:145, Slg. 1975, 1355 (1363 f.) – lokale Kosten; Gutachten 1/78, Slg. 1979, 2871 (Rn. 39) – Naturkautschuk-Übereinkommen; Streinz, Europarecht, Rn. 1216; Arnold/Meindl, in: Dauses, K. I Rn. 11.
 
247
Streinz, Europarecht, Rn. 1220.
 
248
EuGH, Gutachten 1/78, ECLI:EU:C:1979:224, Slg. 1979, 2871 (Rn. 36 f. i.V.m. 42 ff.) – Naturkautschuk-Übereinkommen.
 
249
EuGH, Gutachten 1/78, ECLI:EU:C:1979:224, Slg. 1979, 2871 (Rn. 41 ff.) – Naturkautschuk- Übereinkommen. Zu alle dem Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vorb. Art. 131–134 EGV Rn. 5 f.
 
250
EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 41, 44 ff., 55 ff.) – WTO.
 
251
Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vorb. Art. 131–134 EGVRn. 7. Es sei jedoch bemerkt, dass auch zu Beginn der Verhandlungen des TRIPS-Übereinkommens Streit (v. a. zwischen Industrie- und Entwicklungsländern) darüber bestand, ob nur das Problem der Nachahmung und Produktpiraterie als spezifisch handelsbezogene Aspekte geregelt werden sollte oder eine umfassende Regelung des Schutzes des geistigen Eigentums getroffen werden sollte, da ein unzureichender Schutz als Handelshemmnis betrachtet wurde. Elfring, Geistiges Eigentum in der Welthandelsordnung, 54.
 
252
EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 73 ff., 103) – WTO.
 
253
Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vorb. Art. 131–134 EGV Rn. 8; Ders., in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 121.
 
254
Dazu Dashwood, CMLRev. 1998, 1019 ff.
 
255
Herrmann, EuZW 2001, 269.
 
256
Art. 133 Abs. 1–4 und Art. 133 Abs. 5 unterscheiden sich darin, dass Abs. 5 nicht zum Erlass von innergemeinschaftlichen Rechtsakten ermächtigt, Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vorb. Art. 131–134 EGV Rn. 15; Herrmann, CMLRev., 2002, 16 f. Genau genommen dürfte die Ansicht Vedders zutreffend sein, der überhaupt von einer eigenständigen Kompetenz durch Erweiterung des Anwendungsbereichs der Abs. 1–4 des Art. 133 EGV spricht und nicht von einer Ausdehnung des Begriffs der Handelspolitik. Vedder, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 51.
 
257
Herrmann, CMLRev. 2002, 19; ablehnend Krajewski, CMLRev. 2005, 96 f.
 
258
Streinz, Europarecht, 8. Aufl., Rn. 716; Leal-Arcas, EloP Vol. 8 (2004), Nr. 1, 12: „shared competence“; Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-315 Rn. 4.
 
259
Leal-Arcas, EloP Vol. 8 (2004), Nr. 1, 12: „specific form of shared competence“.
 
260
Conférence Intergouvernementale sur la Réforme Institutionelle, CONFER 4750/00 (14.6.2000) 31, http://​www.​consilium.​europa.​eu/​uedocs/​cms_​data/​docs/​cig2000/​FR/​04750f.​pdf (zuletzt aufgerufen am 25. Juni 2014).
 
261
Institutionelle Reform für eine erfolgreiche Erweiterung, KOM(2000) 34 endg., 29 (53).
 
262
Leal-Arcas, EloP Vol. 8 (2004), Nr. 1, 9 f.; Herrmann, EuZW 2001, 272.
 
263
Diese Binnenkompetenzen sind des Weiteren entscheidend für die Abstimmungsmodalitäten für den Vertragsabschluss. Enthält ein Abkommen Bestimmungen, die für den Erlass interner Bestimmungen Einstimmigkeit erfordern, ist auch für den Abschluss des Abkommens ein einstimmiger Ratsbeschluss erforderlich.
 
264
Müller-Ibold, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 127, 130; vgl. auch Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–315 Rn. 9.
 
265
So Krajewski, CMLRev. 2005, 113 f. mit Verweis auch auf die Formulierung der Zielbestimmung in Art. 3–314 VVE (entspricht Art. 206 AEUV), die diese Interpretation stützt.
 
266
Krajewski, CMLRev. 2005, 113, weist darauf hin, dass die gegenteilige Annahme einer ausschließlichen Zuständigkeit der Union zum Abschluss von Investitionsschutzabkommen bedeutende praktische Konsequenzen hätte, sind doch manche Staaten gegenwärtig Partei zu jeweils mehr als 100 bilateralen Investitionsschutzabkommen.
 
267
Dazu und zum Standpunkt in der WTO-Arbeitsgruppe, dass ein Übereinkommen über Investitionen im Rahmen der WTO zumindest diese Grundsätze enthalten sollte. Krenzler/Pitschas, RIW 2005, 805.
 
268
Krenzler/Pitschas, RIW 2005, 806. Vgl. auch Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–315 VVE Rn. 3, 10: „[…] bilaterale Investitionsschutzabkommen der Mitgliedstaaten [sind] – soweit sie Direktinvestitionen betreffen – nicht mehr zulässig“.
 
269
Krenzler/Pitschas, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 28; vgl. auch Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–315 Rn. 8.
 
270
D. h., wenn die Annahme interner Vorschriften der Einstimmigkeit bedarf und ein Abkommen auch solche Bereiche erfasst. Vgl. Krajewski, CMLRev. 2005, 122: „Pastis“-Prinzip; ebenso, wenn der Einstimmigkeit erfordernde Teil nicht von bloß untergeordneter Bedeutung ist, Krenzler/Pitschas, RIW 2005, 806; Pitschas, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 107 f.; Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–315 Rn. 21.
 
271
Statt wie bisher Art. 308 EGV, der Einstimmigkeit verlangte.
 
272
Krenzler/Pitschas, RIW 2005, 806 f.; Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–315 Rn. 23 ff.
 
273
Letzteres Einstimmigkeitserfordernis war in Erweiterung des Konventsentwurfs erst von der Regierungskonferenz in den Verfassungsvertrag (Art. 3–315 Abs. 4 UAbs. 3 lit. b) eingeführt worden. Fischer, 426; zu den Auslegungsschwierigkeiten beider Bestimmungen Krajewski, CMLRev. 2005, 122; Krenzler/Pitschas, RIW 2005, 807 ff.; Pitschas, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 110 ff.
 
274
Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, Vorb. Art. 206–207 AEUV Rn. 16; Herrmann, CMLRev. 2002, 17 f.; Kaiser, 120 f.
 
275
Leal-Arcas, EloP Vol. 8 (2004) Nr. 1, 11 (“During the Nice negotiations, the spirit was to create a paragraph 5 with a scope similar to that of TRIPS; however such proposals were later rejected.”); vgl. schon unterschiedliche Beurteilungen bezüglich der Ermächtigungsklausel des Vertrags von Amsterdam: während Dashwood, CMLRev. 1998, 1023, angesichts der Zielsetzung des TRIPS, den Schutz des geistigen Eigentums zu harmonisieren, den Bezug zur Handelspolitik als nicht eng genug ansah, betrachtet Krajewski, CMLRev. 2005, 96, das TRIPS als von der (zu schaffenden) Kompetenz erfasst.
 
276
EuGH, Gutachten 1/94, ECLI:EU:C:1994:384, Slg. 1994, I-5267 (Rn. 58) – WTO.
 
277
Völlig überzeugend Herrmann, EuZW 2001, 272.
 
278
Vgl. Kaiser, Geistiges Eigentum, 121 f.
 
279
Ablehnend offenbar Kaiser, Geistiges Eigentum, 125, die unter die Nicht-Handelsaspekte das Urheberpersönlichkeitsrecht, aber auch das Internet und andere digitale Technologien berücksichtigende Fragen des geistigen Eigentums fasst, die noch nicht im TRIPS erfasst sind.
 
280
So wohl auch Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vorb. Art. 131–134 EGV Rn. 16.
 
281
Das TRIPS beinhaltet aufgrund der Festlegung von Mindestrechten zwar auch eine Mindestharmonisierung des nationalen Rechts. Dies betrifft aber nur Fälle mit Auslandsbezug, nicht rein innerstaatliche Sachverhalte. Elfring, Geistiges Eigentum in der Welthandelsordnung, 63.
 
282
Müller-Ibold, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 126.
 
283
Müller-Ibold, in: Lenz/Borchardt, 4. Aufl., Vorb. Art. 131–134 EGV Rn. 16.
 
284
Müller-Ibold, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 122 ff.
 
285
EuGH, Rs. C-13/00, Kommission/Irland, ECLI:EU:C:2002:184, Slg. 2002, I-2943 (Rn. 17).
 
286
Herrmann, CMLRev. 2002, 21; Kaiser, Geistiges Eigentum, 123.
 
287
Müller-Ibold, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 125 f., sieht offenbar keinen inhaltlichen Unterschied zur Vorgängerbestimmung; eingehende Analyse dagegen bei Krajewski, CMLRev. 2005, 115 ff.
 
288
Zum Verfassungsvertrag Cremona, CMLRev. 2003, 1363.
 
289
Stellungnahme KOM(2000) 34 endg., 29 f.
 
290
In der Praxis erfolgen informelle Unterrichtungen. Leal-Arcas, EloP Vol. 8 (2004), Nr. 1, 13.
 
291
Im Verfassungsvertrag wäre dem dortigen System von Rechtsakten entsprechend vorgesehen gewesen, dass durch europäisches Gesetz die Maßnahmen festgelegt werden, mit denen der Rahmen für die Umsetzung der Gemeinsamen Handelspolitik bestimmt wird (Art. 3–315 Abs. 2).
 
292
Cremona hält ein über das jedenfalls gegebene Anhörungsrecht hinausgehende Zustimmungsrecht für argumentierbar, CMLRev. 2003, 1364; für ein Zustimmungserfordernis des Parlaments bei allen Abkommen, die gemäß Art. 3–315 Abs. 2 (entspricht Art. 207 Abs. 2 AEUV) umgesetzt werden müssen, Krajewski, CMLRev. 2005, 124; hinsichtlich dieser Begründung kritisch Krenzler/Pitschas, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 38 f., aber im Ergebnis ähnlich; ebenso Hummer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–315 Fn. 17.
 
293
Krajewski, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 71 ff.
 
294
Die zunächst für das GATT 47 entwickelte Rechtsprechung wurde auf das GATT 94 und später auch auf das TRIPS übertragen. Gundel, ZUM 2007, 612.
 
295
EuGH, Rs. C-149/96, Portugal/Rat, ECLI:EU:C:1999:574, Slg. 1999, I-8395 (Rn. 40 ff.).
 
296
Beschluss 94/800/EG, ABl. 1994 C 336, 1 f.
 
297
EuGH, Rs. C-149/96, Portugal/Rat, ECLI:EU:C:1999:574, Slg. 1999, I-8395 (Rn. 48).
 
298
Weiss, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 183.
 
299
Weiss, in: Herrmann/Krenzler/Streinz, 184.
 
300
Vgl. Art. 2 und 3 des Protokolls über die Position des Vereinigten Königreichs und Irlands, ABl. 2007 C 306, 185; sowie Art. 2 und 4 des Protokolls über die Position Dänemarks, ABl. 2007 C 306, 187 f. Siehe hierzu eingehend Dougan, CMLRev. 2008, 686 f.
 
301
Gemäß Art. 9 dieses Protokolls gelten die bislang erlassenen Rechtsakte grundsätzlich weiter. Für den Bereich der Zusammenarbeit in Strafsachen und der polizeilichen Zusammenarbeit sieht Art. 10 Abs. 1 des Protokolls über die Übergangsbestimmungen vor, dass der Gerichtshof der Union weiterhin nur die vor dem Reformvertrag bestehenden Befugnisse hat und die Kommission kein Verletzungsverfahren gemäß Art. 258 AEUV einleiten kann. Dies gilt nach Art. 10 Abs. 2 des Protokolls über die Übergangsbestimmungen nicht, soweit es um Änderungen der bereits bestehenden Rechtsakte geht. Die in Art. 10 Abs. 1 des Protokolls über die Übergangsbestimmungen geregelte Beschränkung endet gemäß Art. 10 Abs. 3 des Protokolls fünf Jahre nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon.
 
302
So zur identischen Norm des Verfassungsvertrages Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–269 VVE Rn. 3.
 
303
Vgl. ebenfalls noch zum Verfassungsvertrag Müller-Graff, in: Hummer/Obwexer, 294.
 
304
Dies betrifft insbesondere die in der Rom I-VO und Rom II-VO (EG) 864/2007 geregelten Kollisionsnormen für vertragliche und außervertragliche Schuldverhältnisse.
 
305
Siehe dazu Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-269 VVE Rn. 8.
 
306
Ibid., Rn. 10.
 
307
Dies war der h.M. zufolge zwar schon bei Art. 65 EGV der Fall; vgl. Rossi, in: Calliess/Ruffert, Art. 81 AEUV Rn. 1. Der Wortlaut dieser Vorschrift ließ allerdings auch ein anderes Auslegungsergebnis zu; siehe dazu Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-269 VVE Rn. 8.
 
308
Müller-Graff, in: Hummer/Obwexer, 300. Art. 68 EGV schloss die Vorlagemöglichkeit nichtletztinstanzlicher Gerichte aus und nahm bestimmte Maßnahmen vollständig von der Überprüfbarkeit durch den EuGH aus.
 
309
Müller-Graff, in: Hummer/Obwexer, 291 f.
 
310
Nach Art. 35 EUV a.F. war die Zuständigkeit des EuGH auf dem Gebiet der strafjustiziellen Zusammenarbeit bislang nur als eine optionale Zuständigkeit konzipiert, die von einer entsprechenden Erklärung jedes Mitgliedstaats abhing; siehe hierzu Suhr, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 35 EUV Rn. 1 f.
 
311
Zur bisherigen Bedeutung dieses Grundsatzes Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–270 VVE Rn. 9.
 
312
Vgl. Müller-Graff, in: Hummer/Obwexer, 296.
 
313
Siehe zu dieser Möglichkeit allgemein Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–270 VVE Rn. 10.
 
314
Gemäß Art. 2 des Rahmenbeschlusses über den europäischen Haftbefehl wird für die Vollstreckung eines europäischen Haftbefehls auch beim Vorwurf der Nachahmung und Produktpiraterie auf das Erfordernis der gegenseitigen Strafbarkeit verzichtet.
 
315
Siehe dazu den geänderten Vorschlag für eine Richtlinie über strafrechtliche Maßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums, abgedruckt in GRUR Int. 2006, 719–721.
 
316
Diskrepanzen zwischen der strafrechtlichen Bewertung von Urheberrechtsverletzung im privaten Bereich, die zu einem Ausnutzen des Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung führen könnten, bestehen beispielsweise zwischen dem deutschen Urheberrechtsgesetz, dessen § 106 auch auf Filesharing ohne Profitabsicht anwendbar ist, und dem italienischen Recht, das nach einem am 9. Januar 2007 veröffentlichten Urteil des Corte di Cassazione (am 15. Januar 2105 abrufbar unter http://​www.​ictlex.​net/​?​p=​ 565) das Filesharing ohne Profitabsicht nicht unter Strafe stellt.
 
317
Vgl. hierzu zuletzt EuGH, Rs. C-440/05, Kommission/Rat, ECLI:EU:C:2007:625, Slg. 2007, I-9097.
 
318
Siehe zur bisherigen Rechtslage Rn. 70 dieses Urteils.
 
319
Zur Annexkompetenz auf dem Gebiet des Strafprozessrechts nach dem EG-Vertrag vgl. EuGH, Rs. C- 176/03, Kommission/Rat, ECLI:EU:C:2005:542Slg. 2005, I-7879 (Rn. 47 f.).
 
320
Siehe hierzu Müller-Graff, in: Hummer/Obwexer, 296.
 
321
Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. 3–272 VVE Rn. 1.
 
322
Anders als beim Begriff der besonders schweren Kriminalität in Art. 83 Abs. 1 AEUV definiert der Verfassungsvertrag nicht, was unter der schweren Kriminalität genau zu verstehen ist. Derzeit geht die Kommission wohl davon aus, dass darunter alle Straftaten fallen, die im Höchstmaß mit einer Freiheitsstrafe von mindestens vier Jahren belegt sind. Siehe in diesem Sinne die Begründung zu Art. 5 des geänderten Vorschlags für eine Richtlinie über strafrechtliche Maßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums, abgedruckt in GRUR Int. 2006, 719 f.
 
323
Zu dieser verfahrensrechtlichen Problematik allgemein Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-271 VVE Rn. 17.
 
324
Das am Ende von Art. 82 Abs. 2 AEUV enthaltene Gebot, bei der Rechtsangleichung die Unterschiede der Rechtsordnungen und -traditionen zu berücksichtigen, hat keinen vergleichbaren Schutzmechanismus zum Gegenstand, sondern lediglich einen vagen Hinweis ohne wirkliche Substanz; vgl. Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-271 VVE Rn. 25.
 
325
Vgl. Kretschmer, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-271 VVE Rn. 22.
 
326
EuGH, Rs. C-26/76, Metro, ECLI:EU:C:1977:167, Slg. 1977, 1875 (Rn. 20).
 
327
EuGH, Rs. C-171/83 R, Kommission/Frankreich, ECLI:EU:C:1983:230, Slg. 1983, 2621 (Rn. 9).
 
328
Siehe Art. I-3 Abs. 2 VVE: „Die Union bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern […] einen Binnenmarkt mit freiem und unverfälschtem Wettbewerb“.
 
329
Dazu am besten die Verweise auf http://​competitionlawbo​ard.​blogspot.​com/​2007_​06_​01_​archive.​html, abrufbar am 21. Juni 2017.
 
330
Richter, EuZW 2007, 633.
 
331
Riley, E.C.L.R. 2007, 707.
 
332
Wettbewerbskommisarin Neelie Kroes, SPEECH/07/425; Dies.,, SPEECH/07/689; Riley, E.C.L.R. 2007, 704; implizit auch Graupner, Competition Law Insight Juli 2007, 4.
 
333
Weber, EuZW 2008, 7; eine Interpretation dieser Folgenlosigkeit des Protokolls (die sich zwangsläufig mit Folgen für die Wettbewerbspolitik beschäftigen müsste) bleibt Weber aber schuldig; zum Protokoll als Bestandteil der Verträge Art. 51 EUV.
 
334
Riley, E.C.L.R. 2007, 704, mit Hinweisen auf die bisherige Rechtsprechung zu Art. 3 Abs. 1 lit. g EGV.
 
335
Riley, E.C.L.R. 2007, 705.
 
336
Am umfassendsten wohl Riley, E.C.L.R. 2007, 703 ff.; weiter Nicolaides, The truth about competition, zuletzt abrufbar am 21. Juni 2017 unter http://​www.​euractiv.​com/​section/​competition/​opinion/​the-truth-about-competition/​; Graupner, Competition Law Insight Juli 2007, 3; Rittner, WuW 2007, 967; Basedow, EuzW 2008, 225.
 
337
Graupner, Competition Law Insight Juli 2007, 4, will sich noch nicht festlegen; nichts ändern wird sich nach der Ansicht von Rittner, WuW 2007, 967; eine Änderung sei „unwahrscheinlich“ meint Nicolaides, The truth about competition, zuletzt abrufbar am 21. Juni 2017 unter http://​www.​euractiv.​com/​section/​competition/​opinion/​the-truth-about-competition/​.
 
338
Als Replik: Munkhammar, Aussenwirtschaft 2007, 455–488; Anderson/Heimler, Aussenwirtschaft 2007, 419–454; auch Nicolaides legt hierauf den Schwerpunkt, The truth about competition, zuletzt abrufbar am 22.02.2016 unter http://​www.​euractiv.​com/​section/​competition/​opinion/​the-truth-about-competition/​.
 
339
Siehe die Kritik von Graupner, Competition Law Insight Juli 2007, 4 und Riley, E.C.L.R. 2007, 703 f. an den Äußerungen von Michel Petite, ehemaliger Generaldirektor des Rechtsdienstes der Kommision in der Financial Times, vollständig zitiert bei Riley, E.C.L.R. 2007, 703.
 
340
Bardenhewer-Rating, in: von der Groeben/Schwarze, Art. 4 EGV, N 1.
 
341
Bardenhewer-Rating, in: von der Groeben/Schwarze, Art. 4 EGV, N 1.
 
342
So Basedow, EuZW 2008, passim.
 
343
Zu Art. 308 AEUV s. 3.1.3.
 
344
Siehe hierzu die Hinweise bei Riley, E.C.L.R. 2007, 706.
 
345
Graupner, Competition Law Insight Juli 2007, 4 mit Hinweis auf die wichtigen Urteile des EuGH, Rs. C- 6/72, Europemballage Corporation und Continental Can Company, ECLI:EU:C:1973:22, Slg. 1973, 215; Kroes, SPEECH/07/689.
 
346
Vgl. Art. I-12 Abs. 1 VVE. Dort wurde die Wendung „Festlegung der für das Funktionieren des Binnenmarkts erforderlichen Wettbewerbsregeln“ noch übrigen – in einzelnen Spiegelstrichen aufgeführten – ausschließlichen Zuständigkeiten vorangestellt. Nun ist sie als einzelner Buchstabe b) in die Aufzählung eingegliedert.
 
347
Dass zumindest die einheitliche Regelung der Fusionskontrolle sich auf die ausschließliche Zuständigkeit im Wettbewerbsrecht stützen könnte, meint Schröter, in: von der Groeben/Schwarze, 242 f. (allerdings noch für die Fassung von Art. I-12 Abs. 1 VVE).
 
348
Götz, in: von der Groeben/Schwarze, EGV, 53.
 
349
Schröter, in: von der Groeben/Schwarze, 241; ähnlich Götz in: von der Groeben/Schwarze, EGV, 53 f. m.w.N.
 
350
So Schröter, in: von der Groeben/Schwarze, 239.
 
351
Götz in: von der Groeben/Schwarze, EGV, 54, m.w.N.
 
352
Eine gute Zusammenstellung des Meinungsstandes zur Problematik bei Lampert/Niejahr/Kübler/Weidenbach, EU-KartellVO, 7 Fn. 7.
 
353
In diesem Sinne Lampert/Niejahr/Kübler/Weidenbach, EU-KartellVO, 7 Fn. 8, m.w.N.
 
354
S. Art. III-163 Abs. 3 VVE.
 
355
Müller-Graff, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-165, N 6, dort noch zum inhaltlich beinahe identisch gefassten Art. III-165 Abs. 3 VVE.
 
356
Genauer hierzu Ellger, in: Immenga/Mestmäcker, Art. 101 Abs. 3 AEUV, Rn. 326.
 
357
EuGH, Rs. C-32/65, Italien/Kommission, ECLI:EU:C:1966:42, Slg. 1966, 563, (481 f.); Klees, Europäisches Kartellverfahrensrecht, 46; Ellger, in: Immenga/Mestmäcker, Art. 101 Abs. 3 AEUV, Rn. 326.
 
358
So bildet etwa die VO 19/65/EWG des Rates die Grundlage für die von der Kommission erlassene TT-GVO (EU) 316/2014 und die Vertikal-GVO (EU) 330/2010; weitere Rahmenverordnungen bei Klees, Europäisches Kartellverfahrensrecht, 46 Fn. 20.
 
359
Zum Ganzen: Klees, Europäisches Kartellverfahrensrecht, 47, m.w.N. und der Fassung der entsprechenden Bestimmung im Verordnungsentwurf.
 
360
Siehe auch Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland, Denkschrift zum Vertrag von Lissabon vom 13. Dezember 2007, am 21. Juni 2017 abrufbar unter: http://​www.​europarl.​europa.​eu/​brussels/​website/​media/​Basis/​Mitgliedstaaten/​Deutschland/​Pdf/​AA_​Denkschrift_​Lissabon.​pdf.
 
361
Vgl. dazu noch Art. III-165 Abs. 3 VVE, die Bedeutung dieser Ergänzung ist noch zu ergründen.
 
362
Müller-Graff, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-165, N 6.
 
363
Die durch Art. 105 AEUV vermittelten Zuständigkeiten und Befugnisse bleiben wesentlich hinter jenen zurück, die der Kommission durch Durchführungsverordnungen i.S.v. Art. 103 AEUV vermittelt werden, Sturhahn, in: Loewenheim/Meessen/Riesenkampff, Art. 85 Rn 2; noch deutlicher Jung, in: Calliess/Ruffert, Art. 105 AEUV Rn. 1 f., der nach der Kartellrechtsreform innerhalb des Anwendungsbereichs von VO 1/2003 keine Notwendigkeit zum Rückgriff auf Art. 85 EGV mehr sieht.
 
364
ABl. 2008 C 115, 93.
 
365
Statt vieler näher z. B. Wegener, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 220 EGV Rn. 26 ff.
 
366
Z. B. GA 1/91, EFTA-Abkommen, Slg. 1991, I-6079 (Rn. 35 und 69 ff.); GA 1/00, GELR-Übereinkommen, Slg. 2002, I-3493 (Rn. 5).
 
367
Ausdrücklich z. B. EuGH verb. Rs. C-46/93 u. C-48/93, Brasserie du Pêcheur und Factortame, ECLI:EU:C:1996:79, Slg. 1996, I-1029 (Rn. 24 ff.).
 
368
Z. B. EuGH, Rs. C-34/73, Variola, ECLI:EU:C:1973:101, Slg. 1973, 981 (Rn. 9 ff.).
 
369
Neben dem neuen Begriff der „Unionsmarke“ wird auch häufig der (noch rechtsgültige) Begriff der „Gemeinschaftsmarke“ verwendet. Aus Gründen der Einheitlichkeit wird im Text aber nur der Begriff der „Unionsmarke“ verwendet.
 
370
Vgl. EuGöd-Errichtungsbeschlus (2004/752/EG, Euratom).
 
371
Vgl. Mitteilung Vertiefung des Patentsystems, KOM(2007) 165 endg., 12: „Ein solches System könnte sich stark am EPLA-Modell ausrichten, insbesondere in Bezug auf Besonderheiten von Patentstreitverfahren, würde aber eine harmonische Integration in die Gemeinschaftsjurisdiktion ermöglichen“.
 
372
Vgl. Art. 16 Abs. 3 bis 5 EUV.
 
373
Näher auch Dougan, CMLRev. 2008, 673 f.
 
374
Zur (umstrittenen) Vorlagebefugnis unterinstanzlicher Gerichte im Unionsbereich näher z. B. Rossi, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 68 EGV Rn. 6.
 
375
So Pache, Art. III-377 Rn. 2, in: Vedder/Heintschel von Heinegg.
 
376
Vgl. zur Beschränkung der Vorlagebefugnis im Rahmen der EuGVVO z. B. EuGH, Rs. C-555/03, Magali Warbecq, ECLI:EU:C:2004:370, Slg. 2004, I-6041 (Rn. 15).
 
377
Vgl. die Regelungen bei Immaterialgüterrechtsklagen in Art. 8 Rom II-VO (EG) 864/2007.
 
378
Vgl. dazu für Deutschland BVerfG, 2 BvR 197/83, Solange II; BVerfG, 2 BvR 2134/92 und 2 BvR 2159/92, Brunner; BVerfG, 2 BvL 1/9, Bananenmarktordnung.
 
379
Vgl. Tarko, in: Mayer, Art. 68 EGV Rn. 21 m.w.N. (8. Ergänzungslieferung).
 
380
Vgl. zur Rechtsschutzlücke durch Ausschluss unterinstanzlicher Gerichte nach alter Rechtslage Rossi, in: Calliess/Ruffert, 3. Aufl., Art. 68 EGV Rn. 6 f. m.w.N.; Tarko, in: Mayer, Art. 68 EGV (Fn. 379) Rn. 14.
 
381
So Pache, Art. III-377 Rn. 8, in: Vedder/Heintschel von Heinegg; abwägend Tarko, in: Mayer, Art. 68 EGV (Fn. 379) Rn. 21.
 
382
Nach Art. 1 SprachenVO EWG 1/1958., sind die Amts- und Arbeitssprachen der Organe der Union Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch. Vgl. für die EAG: SprachenVO EAG 1/1958.
 
383
Vgl. Art. 119 GMVO (EG) 207/2009; Art. 97 GGVO 6/2002.
 
384
Vgl. dazu Art. 64 Abs. 1 und 2 EuGH-Satzung i.d.F. des Reformvertrags: „Die Vorschriften über die Regelung der Sprachenfrage für den Gerichtshof der Europäischen Union werden in einer vom Rat einstimmig erlassenen Verordnung festgelegt. Diese Verordnung wird entweder auf Antrag des Gerichtshofs nach Anhörung der Kommission und des Europäischen Parlaments oder auf Vorschlag der Kommission nach Anhörung des Gerichtshofs und des Europäischen Parlaments erlassen. […] Bis zum Erlass dieser Vorschriften gelten die Bestimmungen der Verfahrensordnung des Gerichtshofs und der Verfahrensordnung des Gerichts, die die Regelung der Sprachenfrage betreffen, fort. Abweichend von den Artikeln 223 und 224 AEUV bedürfen Änderungen der genannten Bestimmungen oder deren Aufhebung der einstimmigen Genehmigung durch den Rat.“ Angesichts des Umstands, dass die Verfahrensordnungen derzeit alle Amtssprachen zulassen, kann Gegenstand der einstimmigen Ratsverordnung sinnvollerweise wohl nur eine Reduktion der Verfahrenssprachen sein.
 
385
Vgl. dazu Art. 29 bis 31 VerfO-EuGH; Art. 35 bis 37 VerfO-EuG; Art. 29 VerfO-EuGöD. Die Verfahrenssprachen sind übereinstimmend Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch.
 
386
Vgl. für den EuGH Art. 223 UAbs. 6 EGV bzw. Art. 253 UAbs. 6 AEUV; für das EuG Art. 224 UAbs. 6 EGV bzw. Art. 254 UAbs. 6 AEUV; für die Fachgerichte Art. 225a UAbs. 5 EGV bzw. Art. 257 UAbs. 5 AEUV.
 
387
Vgl. Fn. 384.
 
388
Rechtsgrundlage beider Verordnungen war ja Art. 308 EGV.
 
389
Vgl. aber Art. 98 GGVO Nr. 6/2002.
 
390
Vgl. Art. 119 GMVO (EG) 207/2009; Art. 97 GGVO Nr. 6/2002; näher Gundel, EuR 2001, 777 f.
 
391
Vgl. zu den primärrechtlichen Grenzen einer Reduktion des Sprachregimes Heintschel von Heinegg, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-433 Rn. 2; Gundel, EuR 2001, 779 f.
 
392
Vgl. Art. 65 GMVO (EG) 207/2009; Art 61 GGVO (EG) 6/2002; Art. 35 VerfO-EuG; Art. 29 VerfO-EuGH.
 
393
Vgl. auch Oppermann, NJW 2001, 2668.
 
394
Vgl. zu dieser Entwicklung etwa Lamping, IIC 2011, 879 (899 ff.); Jaeger, NJW 2013, 1998.
 
395
Vgl. EuGH, Gutachten 1/09, ECLI:EU:C:2011:123, Slg. 2011, I-1137.
 
396
Zu den diskriminierenden Effekten: Ullrich, in: Govaere/Hanf, S. 481 (S. 491).
 
397
Zwang zur vorrangigen Wahl der im Rahmen der Gemeinschaftspolitiken (jetzt: Unionspolitiken mit Ausnahme der GASP) vorgesehenen Legislativinstrumente, vgl. Art. 47 EUV a.F. bzw. Art. 40 EUV.
 
398
Näher Pache, in:Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-376 Rn. 4 f.
 
399
Vgl. zu den Funktionen und Möglichkeiten von Lobbyismus im modernen europäischen Rechtsrahmen Geiger, EWS 2008, 262 f.
 
400
Vgl. auch Terhechte, EuR 2008, 165; Dougan, CMLRev. 2008, 672.
 
401
Wegener, in: Calliess/Ruffert, Art. 253 AEUV Rn. 1 m.w.N.
 
402
Vgl. auch Pache, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-358 Rn. 4.
 
403
Aus demselben Grund dürfte auch in Bezug auf unionseigene Strafverfahren, z. B. für bestimmte Verletzungen von Immaterialgüterrechten, eine besondere, im Vertrag derzeit noch nicht angelegte, Zuständigkeitsübertragung erforderlich sein.
 
404
Vgl. Art. 95 ff. GMVO (EG) 207/2009; Art 80 ff. GGVO (EG) 6/2002.
 
405
Vgl. demgegenüber die leicht andere Formulierung in Art. 229a EGV: „Der Rat empfiehlt den Mitgliedstaaten, diese Bestimmungen gemäß ihren verfassungsrechtlichen Vorschriften anzunehmen“.
 
406
Grundlegend EuGH, Rs. C-25/62, Plaumann, ECLI:EU:C:1963:17, Slg. 1963, 213 (238).
 
407
Vgl. EuG, Rs. T-177/01, Jégo Quéré, Slg. 2002, II-2365 (Rn. 49 ff.); Rs. C-263/02 P, Jégo Quéré, Slg. 2004, I-3425 (Rn. 47 f.); Rs. T-173/98, Unión de Pequeños Agricultores, Slg. 1999, II-3357 (Rn. 61 ff.); aufgehoben durch Rs. C-50/00 P, Unión de Pequeños Agricultores, Slg. 2002, II-6677 (Rn. 44 f.).
 
408
Ausführlich z. B. Azizi, in: Hummer/Obwexer, 223 ff.
 
409
EuG, Rs. T-122/05, Benkö, Slg. 2006, II-2239 (Rn. 359) m.w.N.
 
410
EuG, Rs. T-177/04, easyJet, Slg. 2006, II-1931 (Rn. 34) m.w.N.
 
411
Vgl. auch Azizi, in: Hummer/Obwexer, 224.
 
412
Vgl. z. B. Dittert, EuR 2002, 711; Lenz/Staeglich, NVwZ 2004, 1422.
 
413
Ausführlich zur individuellen Betroffenheit von Wettbewerbern in den verschiedenen Bereichen des Wettbewerbsrechts Lenaerts/Arts/Maselis, Rn. 7–087 ff.; vgl. auch Neef, GRUR 2008, 33; Kruse, NVwZ 1999, 1055 f.
 
414
Art. 59 i.V.m. 65 GMVO (EG) 207/2009; Art 56 i.V.m. 61 GGVO (EG) 6/2002.
 
415
Vgl. auch Terhechte, EuR 2008, 186.
 
416
So auch, und daher optimistisch betreffend eine großzügige Auslegung Dougan, CMLRev. 2008, 679.
 
417
Pessimistisch Azizi, in: Hummer/Obwexer, 225 f.; vgl. auch Pache, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. III-365 Rn. 40; ähnlich Terhechte, EuR 2008, 186; abwägend Dougan, CMLRev. 2008, 675 ff.
 
418
Vgl. Art. 288 Abs. 1 AEUV.
 
419
Vgl. auch Azizi, in: Hummer/Obwexer, 226.
 
420
Vgl. EuGH, Rs. C-50/00 P, UPA, ECLI:EU:C:2002:462, Slg. 2002, I-6677 (Rn. 38 f. und 41); auch Rs. C- 432/05, Unibet, Slg. 2007, I-2271 (Rn. 37 ff.).
 
421
Ähnlich Dougan, CMLRev. 2008, 677.
 
422
EuGH, Rs. C-50/00 P, UPA, ECLI:EU:C:2002:462, Slg. 2002, I-6677 (Rn. 40).
 
423
EuGH, Rs. C-50/00 P, UPA, ECLI:EU:C:2002:462, Slg. 2002, I-6677 (Rn. 41).
 
424
Vgl. Dougan, CMLRev. 2008, 677; Terhechte, EuR 2008, 186 m.w.N.
 
425
Vgl. Art. I-32 Abs. 1 VVE.
 
426
Art. III-270 Abs. 4 VVE.
 
427
Vgl. EuGH, Rs. C-188/92, TWD Textilwerke Deggendorf, ECLI:EU:C:1994:90, Slg. 1994, I-833 (Rn. 23).
 
428
Vgl. geänderter Richtlinienvorschlag über strafrechtliche Maßnahmen; dazu schon Hilty/Kur/Peukert, GRUR Int. 2006, 722 ff.
 
429
DurchsetzungsRL 2004/48/EG.
 
430
Mitte 2007 wurden mehrere Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, vgl. EuGH, Rs. C-395/07, Kommission/Deutschland, ECLI:EU:C:2008:325, Slg. 2008, I-88; Rs. C-329/07, Kommission/Frankreich, ECLI:EU:C:2008:9 (nach Erlass von Umsetzungsmaßnahmen mittlerweile gestrichen); Rs. C-24/08, Kommission/Portugal, ECLI:EU:C:2008:480; Rs. C-328/07, Kommission/Luxemburg, Slg. 2008, I-113; Rs. C-341/07, Kommission/Schweden, Slg. 2008, I-75.
 
431
Vgl. auch Dougan, CMLRev. 2008, 673; Thiele, EuR 2008, 330 f.
 
Metadaten
Titel
Analyse Primärrecht
verfasst von
Klaus D. Beiter
Oliver Fischer
Alfred Früh
Thomas Jaeger
Robert Kordić
Manuela Postl
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52663-7_2